Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Titel: Sinnliches Versprechen auf Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
Vom Netzwerk:
dass er näher kam, denn in seinen dunklen Augen lag ein sinnliches Versprechen, das keiner Worte bedurfte.
    In diesem Augenblick musste Marina sich eingestehen, dass sie sich nichts mehr vormachen konnte. Alles in ihr sehnte sich danach, ihn ein letztes Mal zu spüren. Nur noch ein einziges Mal! Das hatte sie sich seit dem Moment gewünscht, als sie den Raum betreten und Pietro, der so bedrohlich wirkte, am Fenster entdeckt hatte.
    War es nicht sogar diese Gefahr, die sie unwiderstehlich zu ihm hinzog? Hier und jetzt. Ganz gleich, was daraus wurde. Zwei Jahre lang hatte sie sich danach gesehnt. Sie durfte nicht weglaufen. Dies war ihre einzige Chance, eine letzte Nacht der Leidenschaft mit Pietro zu verbringen. Zugegeben, sie hatte Angst, gleichzeitig erfüllte sie eine nie gekannte Erregung, ein Rausch, der Marina alle Zweifel über Bord werfen ließ.
    Sie begehrte Pietro immer noch – zumindest körperlich. So war es immer gewesen, und daran würde sich nichts ändern. Sie mochte diesen Mann nicht mehr lieben können, ihre Ehe war endgültig zerbrochen – aber sie begehrte ihn immer noch mehr als alles auf der Welt.
    Also blieb Marina stehen, blickte ihm in die Augen, ohne zu blinzeln – und wartete.
    Doch seltsamerweise erreichte sie damit das Gegenteil von dem, was sie sich erhoffte. Pietro blieb stehen und wirkte seltsam verunsichert.
    „Ist dir bewusst, dass du mir völlig gegensätzliche Signale sendest?“, fragte er nachdenklich. „Eben noch hast du behauptet, nicht das Geringste von mir zu wollen, unsere Ehe sei am Ende, du würdest nichts mehr für mich empfinden. Und jetzt …?“
    Forschend betrachtete er sie von Kopf bis Fuß.
    „So ist es!“ Sie versuchte, zuversichtlich zu lächeln, aber es gelang ihr nicht.
    Er zog die Brauen hoch. „Dein Blick sagt mir etwas anderes“, bemerkte er sinnlich, und ein Schauer überlief sie. „Und dein Mund auch, Marina.“
    „Mein …?“ Ihre Kehle fühlte sich trocken an, sie konnte nicht weitersprechen. Nervös befeuchtete Marina sich die Lippen.
    Sie wusste, dass sie sich verraten hatte, als Pietro zufrieden lächelte.
    „Was willst du also, bellezza ?“
    „Ich …“
    Verwirrt suchte sie nach den richtigen Worten. Ihr schwirrte der Kopf, der Boden unter ihren Füßen schien zu wanken, sie schloss die Augen. Natürlich wusste sie, was sie Pietro jetzt sagen müsste: all das, was sie sich vor dem Flug nach Sizilien zurechtgelegt hatte. Richtig stolz war sie auf ihren Entschluss gewesen, dem Principe die Scheidungspapiere ins Gesicht zu schleudern und ihm zu sagen, sie wolle nichts von ihm, nur ihre Ehe endlich beenden und alles, was mit ihm zusammenhing, hinter sich lassen. Nur deswegen hatte sie sich zu dieser Reise entschieden, obwohl sie sich vor dem Wiedersehen mit dem Mann gefürchtet hatte, der ihre Ehe kalt und bösartig zerstört hatte.
    Der Gedanke, bald von all dem frei zu sein, hatte sie beflügelt und sie das erste Wiedersehen nach all den Monaten souverän durchstehen lassen, obwohl die schmerzlichen Erinnerungen wieder wach geworden waren. Angespannt hatte sie auf den Augenblick gewartet, in dem sie Pietro sein Abfindungsangebot trotzig ins Gesicht schleudern konnte, um danach frei wie ein Vogel sein und ein neues Leben beginnen zu können. Die Narben aus dieser Ehe mochten noch nicht ganz verheilt sein, aber nach und nach würden sie verschwinden.
    So jedenfalls hätte alles laufen müssen. Doch statt jetzt erleichtert nach Hause fliegen zu können, musste Marina sich eingestehen, dass alles anders gekommen war. Ihre sorgfältig inszenierte Rebellion hatte sich als Flop erwiesen. Pietro wollte die Scheidung nicht. Er hoffte auf eine Versöhnung. Während sie ihre Ehe beenden wollte, wünschte er sich einen neuen Anfang.
    „Zu spät.“ Pietro war ihr immer noch ganz nah, und Marina öffnete verwirrt die Lider.
    „Ich will nicht …“ Er legte ihr den Finger auf die Lippen und blickte ihr lange in die Augen, dann schüttelte er entschlossen den Kopf.
    „Zu spät“, wiederholte er. „Du brauchst nichts zu sagen. Dein Schweigen sagt alles.“
    „Nein …“ Marina verstummte, weil ihre Lippen seinen Finger berührt hatten.
    Mehr bedurfte es nicht. Sie konnte seine Haut schmecken, und sinnliche Bilder stürmten auf sie ein … wie sie ihn geküsst hatte, wie der intime Duft seines Körpers sie verrückt gemacht hatte, wie sie ihm nicht nahe genug sein konnte, es nicht ausgehalten hatte, bis sie miteinander verschmolzen

Weitere Kostenlose Bücher