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Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Titel: Sinnliches Versprechen auf Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
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auch so verhalten hatte, ehe ihre Ehe so traurig gescheitert war. Damals hatte Marina sich nach und nach von ihm zurückgezogen, ihm den Rücken zugekehrt und ihn schließlich ganz aus ihrem Leben ausgeschlossen. Es war ihm erschienen, als wäre die Leidenschaft, die sie zusammengeführt hatte, unvermittelt erloschen.
    Aber bewies der Kuss von eben nicht eigentlich das Gegenteil? Sie war immer noch da, diese Urgewalt, die er nicht kontrollieren konnte und die ihn verbrannte …
    „Ich wollte damit sagen …“, begann Pietro zögernd, und endlich sah Marina ihn an.
    „Ich weiß, was du gesagt hast“, erwiderte sie kühl. „Du hast bereits alles gesagt, und meine Antwort bleibt dieselbe.“
    Als er die Stirn runzelte, warf sie ihm einen trotzigen Blick zu.
    „Ich will auf gar nichts hinaus“, erklärte sie sachlich. „Und ich habe es noch nie so ernst gemeint. Ich bin hergekommen, um unsere Ehe zu beenden, und genau das gedenke ich jetzt zu tun.“
    „So sieht es aus.“
    Das trug ihm einen weiteren, diesmal abschätzigen Blick ein. „Meine Güte, hattest du gedacht, ein Kuss – ein läppischer Kuss – würde genügen, und ich käme reumütig wieder angekrochen und würde meine Ehe fortsetzen?“
    „Ich hätte gedacht, es wäre unsere Ehe“, gab Pietro zu bedenken und beobachtete, wie sie spöttisch die Brauen hochzog. Doch er beherrschte sich und presste nur die Lippen zusammen, weil er versucht war, ihr den „läppischen Kuss“ auf seine Weise heimzuzahlen.
    „ Unsere würde bedeuten, dass wir gleichwertige Partner waren“, schleuderte Marina ihm entgegen. „Aber unsere Ehe war alles andere als eine echte Partnerschaft.“
    „Willst du damit sagen, ich hätte dich dazu gezwungen? Oder dich erpresst? Wenn ich mich recht erinnere, warst du mehr als bereit, mich zu heiraten.“
    „Bereit, ja. Damals war ich völlig verrückt nach dir. Allerdings warst du es, der unbedingt wollte, dass wir heiraten.“
    „Weil du schwanger warst.“
    Es war nicht geplant gewesen. Marina hatte die Schwangerschaft nicht gewollt. Sie hatte Magenprobleme gehabt und in der Aufregung vergessen, die Pille zu nehmen. Doch für ihn war das Baby ein willkommener Vorwand gewesen, sie zu einer baldigen Heirat zu drängen. Damals hatte er die Vorstellung nicht ertragen, dass sie in London bleiben würde, während er sich gezwungen sah, nach Sizilien zurückkehren. Der bloße Gedanke, Marina könnte einen anderen kennenlernen, hatte ihn vor Eifersucht wahnsinnig gemacht. Da war es ihm gerade recht gewesen, dass sie von ihm schwanger war, denn so konnte er sie heiraten, um sie endgültig an sich zu binden.
    „Ja … weil ich schwanger war und du erpicht darauf warst, dass dein kostbarer D’Inzeo-Erbe ehelich geboren wurde. Du hast mir keine Zeit zum Atmen gelassen. Und erst recht nicht zum Nachdenken.“
    „Musstest du erst darüber nachdenken?“
    „Selbstverständlich! Oder besser gesagt, ich hätte es tun sollen. Wenn ich damals bei klarem Verstand gewesen wäre, hätte ich gemerkt, dass es zwischen uns nichts gab, worauf man eine Ehe aufbauen könnte.“
    „Da war das Baby. Ich wollte das Kind. Und ich wollte dich.“
    Natürlich. Das Baby war ihm ein willkommener Grund gewesen, ihr den Heiratsantrag zu machen, aber er hatte geglaubt, sie wäre so glücklich über die Schwangerschaft gewesen wie er.
    „Na gut, du wolltest das Baby. Und du wolltest mich, weil wir gewissermaßen im Zweierpack kamen. Aber wenn ich nicht schwanger geworden wäre, hätten wir beide schnell gemerkt, dass uns nur eine heiße Affäre verband. Was uns zusammengeführt hatte, war Sex, nicht mehr. Es war unvermeidlich und eigentlich vorhersehbar, dass die Glut ebenso schnell wieder erlöschen würde, und zwar eher früher als später. Einer von uns beiden wäre den Höhenrausch bald leid geworden.“
    „Du?“ Gespannt sah Pietro sie an.
    Marina warf ihm einen verbitterten Blick zu. Musst du das fragen?
    Natürlich war sie es gewesen, die seiner überdrüssig geworden war. Das hatte sie ihm auch unmissverständlich in dem Brief mitgeteilt, den sie ihm zwei Wochen nach ihrer Flucht geschrieben hatte. Sie hätte es satt und wollte ihre Freiheit wiederhaben. Schon vor der Fehlgeburt hätte sie die überstürzte Heirat bereut.
    Nachdem Marina das Baby zu Beginn der Ehe verloren hatte, war Pietro am Boden zerstört gewesen. Um sich nicht anmerken zu lassen, wie tief er getroffen war, hatte er sich in die Arbeit gestürzt. Das war seine Rettung gewesen,

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