Sinnliches Versprechen auf Sizilien
machte alles umso schlimmer! Hatte sie nicht selbst erlebt, wie raffiniert er sie umgarnt, verzaubert und verführt, sie so weit gebracht hatte, dass er mit ihr machen konnte, was er wollte? Sie war in seinen Armen dahingeschmolzen und zu allem bereit gewesen.
Hatte sie damals nicht gefürchtet, sie würde die Ehe mit Pietro viel zu überstürzt eingehen, nachdem sie einander gerade erst kennengelernt hatten?
Doch er hatte nur gelacht, sie mit zärtlichen Worten und verführerischen Liebkosungen beruhigt, als sie ihre Bedenken äußerte.
Mit unerhört erregenden Berührungen und Küssen hatte er sie eingelullt und aus ihr eine sexhungrige Frau gemacht, die nicht genug von ihm bekommen konnte. Als er ihrem Flehen dann schließlich „nachgab“, war er mit ihr ins Bett gegangen, als Beweis, dass er ihr verziehen hatte, weil sie je an ihm gezweifelt hatte. Dann hatte er sie so raffiniert und hemmungslos geliebt, dass sie nicht mehr klar denken konnte und selbst später nicht verstanden hatte, wieso sie sich gesorgt hatte. Warum auch? Längst war sie hoffnungslos in ihn verliebt gewesen und hatte ihn heiraten wollen, obwohl sie wusste, dass es leichtfertig war, sich so überstürzt zu binden.
Aus Angst, dass Pietro sie mit seinen Verführungskünsten erneut schwach machen könnte, war sie schließlich für immer aus seinem Haus und seinem Leben geflüchtet. Nach dem Verlust des Babys, dessentwegen sie geheiratet hatten, hatte sie gefürchtet, er könnte sie erneut in seinen sinnlichen Bann schlagen und so weit bringen könnte, dass sie die Augen vor der Wirklichkeit und der Tatsache verschloss, dass sie beide nur Sex miteinander verband.
Marina erschauerte bei der Erinnerung daran. Beinah hätte Pietro jetzt wieder genau das Gleiche mit ihr gemacht. Sie hatte sich auf dem stürmischen Meer der Leidenschaft einfach mitreißen lassen, war so verrückt nach ihm gewesen, dass sie immer noch bebte. Wenn der Anwalt nicht rechtzeitig an die Tür geklopft hätte, wäre sie Pietros erotischem Zauber erneut erlegen …
„Alles in Ordnung“, hörte sie Pietro seinem Anwalt durch die immer noch geschlossene Tür gereizt versichern. Was immer Matteo Rinaldi zu der Störung veranlasst hatte, er würde es nicht wagen, die Situation weiter zu verschärfen, indem er hier einfach hereinplatzte.
„Nichts ist in Ordnung“, mischte Marina sich empört ein, jedoch nicht so laut, dass der Anwalt es hören konnte. „Lass mich in Ruhe!“ Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, versetzte sie Pietro einen heftigen Stoß vor die Brust, auf den er nicht gefasst war, weil er mit seinem Anwalt beschäftigt war.
Zufrieden stellte sie fest, dass er das Gleichgewicht verlor. Sie nutzte das Überraschungsmoment, riss sich blitzschnell von ihm los und wich einige Schritte zurück, ehe er sich wieder fangen konnte.
„Was, zum Teufel …?“ Verblüfft verstummte Pietro. Nicht zu fassen, wie schnell die eben noch leidenschaftliche Sirene, die seine Küsse so verlangend erwidert hatte, sich so schnell verwandeln konnte!
Ihre Züge waren kalt und hart, und ihre sonst so strahlenden grünen Augen wirkten dunkel und drohend. Noch vor wenigen Sekunden war Marina so erregt gewesen, das seidige rote Haar hatte ihre Schultern umwallt …
Jetzt war ihre strenge weiße Sekretärinnenbluse zerknittert und aus dem engen Rock gerutscht … sein Werk natürlich. Während er Marina küsste, hatte er die Hände über ihren herrlichen Körper gleiten lassen, um diesen neu zu entdecken. Kein Wunder, dass er jetzt erhitzt und voller Verlangen war. Sein Körper schrie förmlich nach Erfüllung, er konnte an nichts anderes mehr denken.
„Worauf willst du hinaus, bellezza ?“
Pietro erkannte seine eigene Stimme kaum, denn sie klang erschreckend scharf und rau, und es fiel ihm schwer zu sprechen. Seine Wut war grenzenlos, er hatte das Gefühl, bewusst gereizt und im letzten Moment abgewiesen worden zu sein. Grimmig beobachtete er, wie Marina ihr Äußeres mit raschen Griffen wieder herrichtete. Erstaunlich, wie ruhig sie sich den Rock glatt strich, ihre Bluse ordnete und sie wieder in den Rock steckte. Sie fuhr sich sogar mit den Fingern durch das Haar und drehte es geschickt so zusammen, dass es ihr wie ein langer Strang über den Rücken fiel.
Wie schaffte sie das? Wie konnte sie in Sekundenschnelle völlig umschalten, sich gegen ihn abschotten, als hätte sie nie enthemmt in seinen Armen gelegen? Schmerzlich rief er sich ins Gedächtnis, dass sie sich
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