Sinnliches Versprechen auf Sizilien
Richtung Papierkorb. Tränen brannten ihr in den Augen, denn sie schämte sich, weil sie nicht an Pietro geglaubt, ihm keine Chance gegeben hatte, sich ihr zu erklären.
„Wir haben so vieles falsch gemacht …“ Sie verstummte, als ihr einfiel, dass sie ihm das Allerwichtigste immer noch nicht verraten hatte.
„Sag’s nicht, Liebes“, bat Pietro, der offenbar spürte, dass sie sich entschuldigen wollte. „Es ist nicht mehr wichtig. Wir haben uns wiedergefunden und können noch einmal von vorn anfangen. Das ist alles, was zählt. Also …“
Erstaunt verfolgte Marina, wie Pietro vor ihr niederkniete, ihre Finger nahm und auf eine Weise zu ihr aufblickte, die sie mitten ins Herz traf.
„Marina, meine Liebe, meine Seele, mein Leben, du bist meine Traumfrau, die Einzige, die ich liebe und immer lieben werde. Ich habe dich verloren und endlich wiedergefunden. Von nun an möchte ich wieder mit dir an meiner Seite durchs Leben gehen. Wirst du zu mir zurückkehren und deinen Platz als meine Frau, meine Prinzessin, wieder einnehmen, mein Liebling?“
„Pietro …“
Ihr versagte die Stimme. Marina sah, dass er lächelte, und spürte den Druck seiner Finger an ihrem Ehering, der sich nicht abziehen ließ. Liebevoll führte Pietro ihre Hand an die Lippen und küsste das glänzende Metall.
„Fast habe ich Angst, dich um deine Liebe zu bitten, aber da du meinen Ring immer noch trägst, wage ich zu hoffen …“
„Angst?“ Wie konnte sie diesen Mann, der noch nie im Leben zugegeben hatte, dass er Angst hatte, länger an ihrer Liebe zweifeln lassen?
Zärtlich küsste sie ihn auf den Mund. „Natürlich komme ich zu dir zurück und möchte deine Frau, deine Prinzessin sein“, versicherte sie ihm schlicht. „Ich liebe dich auch und gehöre zu dir, solange wir leben.“
Pietro sprang auf, zog sie in die Arme und küsste sie leidenschaftlich, bis sie beide atemlos waren.
Erst nach einer Weile konnte Marina wieder klarer denken.
Nachdem Pietro sie widerstrebend freigegeben hatte, umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen und blickte ihr tief in die Augen. „Und vielleicht – wenn du möchtest – werden wir Kinder haben, die den riesigen Palazzo mit Leben, Stimmen und Gelächter erfüllen. Als Familie werden wir ihn zu einem wahren Zuhause machen“, versprach er ihr voller Zuversicht.
„Zuhause.“ Verträumt lächelte sie. „Eine Familie …“
Jetzt war der richtige Zeitpunkt für den großen Augenblick gekommen!
Marina konnte es kaum erwarten, es ihn endlich wissen zu lassen. „Pietro, mein Liebling, was unsere Familie betrifft … Ich habe dir immer noch nicht gesagt, warum ich …“
Sie war so aufgewühlt, dass sie nicht weitersprechen konnte, deutete nur auf den Koffer, der immer noch an der Tür stand … darauf lag der Flugschein nach Sizilien.
„Warum wolltest du nach Palermo kommen?“
„Ich wollte zu dir.“ Sie lächelte geheimnisvoll.
Ihm entging offenbar nicht, dass sie das letzte Wort betont hatte. „Sag es mir“, bat er.
„Zu wem hätte ich sonst fliegen sollen, wenn nicht zu dir, Pietro? Ich bin schwanger. In der Nacht im Ferienhaus haben wir ein neues Baby gezeugt.“
„Ein Baby.“ Pietro blickte auf ihren Bauch, versuchte, in ihren Zügen zu lesen. Dann begriff er, und ein Leuchten erhellte seine Züge. „Seit wann weißt du es?“
„Du meinst das Ergebnis des Schwangerschaftstests? Erst seit heute. Der Arzt hat es mir heute Morgen bestätigt. Ich hatte Glück und habe noch einen Platz in der Abendmaschine nach Palermo erwischt.“
Er konnte es immer noch nicht fassen. „Du wolltest zu mir, Marina?“
„Natürlich.“ Zärtlich strich sie ihm über die Wange. „Wohin sollte ich sonst fliegen, wenn nicht zum Vater meines Babys? Mit wem würde ich in Zukunft leben wollen, falls es doch wieder …?“ Ein eisiger Schauer überlief sie, sie konnte es nicht aussprechen.
„Nein.“
Pietro versiegelte ihre Lippen mit einem Kuss voller Liebe und Vertrauen. Es war sein Versprechen, ihr beizustehen, was immer die Zukunft bringen mochte.
„Nein“, flüsterte er an ihrem Mund, „es wird nicht wieder passieren, dessen bin ich mir sicher. Und falls doch, werde ich jeden Schritt mit dir gehen, Tag und Nacht an deiner Seite sein. Denk an unser Gelübde: In guten wie in schlechten Zeiten . Wann immer du mich brauchst, werde ich da sein.“
„Keine verschlossenen Türen mehr“, versprach Marina ihm.
Das Herz ging ihr über vor Glückseligkeit und Liebe, sie besiegelte
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