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Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Titel: Sinnliches Versprechen auf Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
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durch die Windschutzscheibe blickte. Die Häuser wurden jetzt seltener, denn die Vororte von Palermo wichen grünen Feldern. Wenn sie Pietro ansah, würde er in ihren Zügen lesen, wie verzweifelt sie all die Tage gewartet und gehofft hatte. Endlose Stunden hatte sie von ihm geträumt, sich nach ihm gesehnt, gebetet, dass er zu ihr kommen und sie …
    Nein . Tapfer verdrängte Marina die Schwäche. Pietro war nie gekommen, hatte nie versucht, Verbindung zu ihr aufzunehmen – bis auf den unpersönlichen Anruf, in dem er kalt gefordert hatte, dass sie nach Sizilien zurückkommen sollte, um über ihre Ehe zu sprechen. Falls sie nicht käme, würde er wissen, woran er bei ihr sei …
    „Mir schien der richtige Zeitpunkt für die Scheidung gekommen zu sein. Ich habe Verpflichtungen meiner Familie und unserem Stand gegenüber. Schließlich muss ich ihnen nach wie vor einen Erben präsentieren, und meine Mutter möchte möglichst bald nonna werden, ehe sie zu alt wird.“
    „Großmutter eines Enkelkinds, dessen Mutter sie billigen kann“, setzte Marina verbittert hinzu.
    Der kurze Seitenblick, den Pietro ihr zuwarf, verriet ihr, dass ihm die Bedeutung ihrer Bemerkung nicht entgangen war.
    „Meine Mutter dachte nur deshalb so, weil sie glaubte, du hättest mich durch die Schwangerschaft zur Heirat erpresst. Da habe ich ihr klargemacht, dass zwei dazugehören, um ein Baby zu zeugen.“
    Er vertat sich mit der Gangschaltung, was völlig untypisch für ihn war, und das nun folgende krachende Geräusch ließ Marina zusammenfahren. Doch er korrigierte den Fehler schnell und lenkte den Wagen um eine weitere scharfe Kurve.
    „Sie wäre versöhnt gewesen, wenn das Baby zur Welt gekommen wäre.“
    Wieder jemand, der mich akzeptiert hätte, wenn ich nur den wichtigen Erben geliefert hätte, dachte sie ironisch. Pietros Mutter war schwierig; nach der Fehlgeburt hatte sie sich von ihr zurückgezogen und kaum noch mit ihr gesprochen.
    „Hat sie inzwischen eine passende Ehekandidatin für dich gefunden?“, fragte Marina.
    „Sogar mehrere“, gestand Pietro trocken. „Falls ich eine von diesen Damen heiraten sollte, würde es meine Mutter fast über den Umstand hinwegtrösten, dass meine erste Ehe geschieden wird.“
    Die Anspielung tat weh. Meine erste Ehe . Drei kleine Worte … Damit fasste er ihr gemeinsames Leben zusammen und legte es ad acta. Aus und vorbei. Auf ein Neues.
    „Das liegt nun fast zwei Jahre zurück. Ich hätte gedacht …“ Marina sprach nicht weiter, weil ihre Stimme erschreckend heiser klang.
    „Was hättest du gedacht?“, drängte Pietro.
    „Dass du eigentlich nur zwei, drei Monate hättest warten müssen, um dich dann schnell und in aller Stille scheiden zu lassen. Niemand hätte dir daraus einen Vorwurf gemacht. Dennoch leben wir jetzt schon zwei Jahre getrennt.“
    Wieder schwiegen sie eine Weile.
    „Ich dachte, du wolltest frei sein“, sagte Pietro schließlich unvermittelt.
    Überrascht sah Marina ihn an. Wie meinte er das?
    Ihr forschender Blick half ihr nicht weiter. Kühl und beherrscht blickte Pietro auf die Fahrbahn. Er hatte sich alles überlegt, sich offenbar einen Plan zurechtgelegt und war entschlossen, ihn durchzuführen. Und seine Distanziertheit vermittelte ihr das beunruhigende Gefühl, dass sie ihn vielleicht doch nicht aus dem Gleichgewicht gebracht, sondern ihm möglicherweise sogar in die Hände gespielt hatte.
    „Frei?“
    Zweimal hatte er ihre Freiheit ins Spiel gebracht, doch erst jetzt begriff Marina, worauf er hinauswollte.
    „Du … dachtest, ich …?“
    „Ich hatte das Gefühl, du wolltest dich wieder binden. Und ich halte es nun mal für praktischer, einen Ehemann loszuwerden, ehe man sich einem neuen zuwendet.“
    „Ehemann? Was willst du damit sagen? Stuart …?“
    Woher wusste Pietro von Stuart? Mit ihm lief doch überhaupt nichts, aber …
    „Hast du mir nachspioniert?“
    Pietro antwortete nicht. Er gab nichts zu, stritt auch nichts ab, sondern blickte weiter nur starr auf die Straße, als müsste er sich aufs Fahren konzentrieren.
    „Geht es dir letztlich darum?“, fragte Marina argwöhnisch. „Weil du glaubst, ich hätte einen Neuen, bist du …“
    Das Wort eifersüchtig brachte sie nicht über die Lippen. Um eifersüchtig zu sein, musste man etwas empfinden. Und Pietro war höchstens besitzergreifend und sorgte sich um den noblen Namen D’Inzeo, der durch ihre neue Beziehung nicht beschmutzt werden durfte.
    „Ich habe nicht die Absicht, Stuart zu

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