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Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Titel: Sinnliches Versprechen auf Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
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heiraten“, erklärte sie bestimmt. „Falls das hinter deiner unerwarteten Eile steckt, die Scheidung durchzuziehen, brauchst du dich nicht zu sorgen. Dann hättest du ruhig noch einige Wochen warten können, um schnell und ohne Aufhebens geschieden zu werden, nachdem wir sowieso schon zwei Jahre getrennt leben.“
    „Ich wollte nicht länger warten.“
    Tja, das hatte sie wohl verdient. Sie hatte ihn gezwungen, zuzugeben, dass er es nicht mehr erwarten konnte, geschieden zu werden und sie endgültig los zu sein.
    „Ich möchte nicht in eine Scheidung schlittern, ohne vorher gründlich darüber nachgedacht zu haben. Wie heißt es bei Eliot doch so schön? Nicht mit einem Knall, aber mit … “
    „Mit Gewimmer“ , beendete Marina den Satz für ihn.
    Sie hatte das Gefühl, dass da noch etwas fehlte, doch es fiel ihr nicht ein. Eigentlich klang es so, als wäre Pietro gar nicht so versessen auf die Scheidung, wie sie zunächst geglaubt hatte. Aber wenn das der Fall war … warum hatte er sie dann herbestellt?
    Weil er von Stuart erfahren hatte? Pietro hatte nicht abgestritten, dass er ihr nachspioniert hatte. Jetzt fiel ihr auch etwas ein, das er in Matteos Büro gesagt hatte, als der Anwalt auf die Bedingungen für die Scheidung zu sprechen kam.
    „Kannst du das Gleiche auch von deinem Freund sagen?“, hatte Pietro scharf eingeworfen. In dem Moment war sie darüber nicht gestolpert, weil sie anderes im Kopf gehabt hatte, doch jetzt erinnerte sie sich wieder daran und sah die Sache in einem anderen Licht.
    Hatte die Nachricht, dass es wieder einen Mann in ihrem Leben gab, ihren Nochehemann dazu veranlasst, die Scheidung voranzutreiben?
    „Was verstehst du unter Gewimmer ?“, fragte Marina vorsichtig.
    „Ich bin der Meinung, dass etwas so Wichtiges wie eine Scheidung von beiden Ehepartnern nicht nur vernünftig durchdacht, sondern auch persönlich besprochen und entschieden werden sollte.“
    „Und deshalb nimmst du dir das Recht, mich hier einfach zu entführen?“, brachte sie irritiert hervor. Mit dieser Sicht der Dinge musste sie sich erst anfreunden.
    „Ich habe dich nicht entführt. Du bist freiwillig mitgekommen.“
    „Was heißt hier freiwillig? Du hast mich praktisch dazu gezwungen, zu tun, was du wolltest. Aber du kannst mich nicht einfach überrumpeln und auch noch erwarten, dass es mir gefällt.“
    „Das erwarte ich doch gar nicht“, erklärte Pietro heiter. „Dafür kenne ich dich zu gut, carina . Du hast plötzlich andere Bedingungen gestellt und wolltest auch keinen Anwalt ins Spiel bringen. Somit hast du mir keine andere Wahl gelassen. Und gezwungen habe ich dich schon gar nicht.“
    „Ach so? Bedeutet zwingen auf Italienisch etwas anderes?“, meinte Marina ironisch. „Vielleicht so etwas wie ‚sanft überreden‘ oder ‚liebevoll überzeugen‘? Auf Englisch nennt man es jedenfalls Zwang, wenn ich in einem Wagen mit einem Mann fahren muss, der mich ohne meine Zustimmung wer weiß wohin bringt, obwohl ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Schließlich weißt du genau, dass ich jetzt in meinem Hotel sein wollte.“
    „Ich weiß auch, dass du das offenbar vorschiebst, um vor unserer dringenden Aussprache zu kneifen. Hotels haben Türen mit Schlössern, und ich hatte schon immer etwas dagegen, dass man mir eine vor der Nase zuschlägt und abschließt.“
    Er kennt mich einfach zu gut, musste sie sich eingestehen. Entweder das, oder sie hatte durch irgendetwas verraten, dass sie tatsächlich vorgehabt hatte, in ihr Hotelzimmer zu flüchten und die Tür zu verriegeln. Erst da hätte sie sich sicher vor seinem gefährlichen erotischen Bann gefühlt, in den er sie immer wieder gezogen hatte.
    Doch jetzt saß sie hier neben ihm im Wagen, und obwohl es draußen wieder in Strömen regnete, wurde ihr heiß. Ihre Sinne reagierten auf den Duft seines Aftershaves, der ihr bei jeder seiner Bewegungen in die Nase stieg. Genauso wenig konnte sie sich der Wirkung des Spiels seiner Muskeln unter dem eleganten Anzug entziehen, der seines markanten Profils mit der aristokratischen Nase, das sie an Bilder von römischen Imperatoren auf alten italienischen Münzen erinnerte.
    Vor allem aber regte sich ihr Gewissen nach Pietros Bemerkung über verschlossene Türen, weil sie diesen Trick in der Vergangenheit wiederholt angewendet hatte, um sich ihm zu entziehen.
    „Darf ich wenigstens fragen, wohin wir fahren?“, erkundigte sie sich sachlich.
    „Irgendwohin, wo wir allein sind und offen

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