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Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Sinnliches Versprechen auf Sizilien

Titel: Sinnliches Versprechen auf Sizilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker
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geworden.
    Mehr brachte sie nicht hervor, doch auf Pietro wirkte es offenbar wie eine Ohrfeige. Blitzschnell warf er den Kopf zurück, und in seinen Augen las sie blanke Abwehr.
    „Bitte, Pietro! Wenn ich dir verzeihe …“
    Sie wollte ihm ein Friedensangebot machen, versuchen, die Kluft zwischen ihnen zu überbrücken, doch damit schien sie genau das Gegenteil zu erreichen.
    „Verzeihen?“, wiederholte er schneidend. „Noch einmal von vorn anfangen? Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?“
    „Ja, sicher. Wir könnten eine … Beziehung haben …“ Mehr brachte sie nicht über die Lippen.
    Doch Pietro schüttelte nur beharrlich den Kopf und zerstörte ihre Hoffnung auf Versöhnung. „Ich wollte dir keinen neuen Anfang vorschlagen, sondern eine Möglichkeit, unsere Beziehung schmerzlos auslaufen zu lassen, damit wir sie beide leichter hinter uns lassen können. Ohne einen Blick zurück. Mehr will ich nicht.“
    Unvermittelt holte er sein Handy hervor und erteilte in knappem Italienisch Anweisungen, die Marina nicht verstand.
    „Was hast du?“, fragte sie verunsichert. „Was ist los?“
    „Was los ist?“, wiederholte er scharf. „Du bekommst die Scheidung, die du willst. Also geh. Sobald ich wieder in Palermo bin, lasse ich die erforderlichen Papiere aufsetzen und dir unterschrieben zuschicken. Du wolltest nichts. In Ordnung. Du bekommst nichts. Die Scheidungsgründe kannst du selbst einsetzen. Unüberwindliche Abneigung, unerträgliche Beziehungsprobleme … was du willst. Ich werde vor Gericht keinerlei Einspruch dagegen erheben.“
    Ein beängstigendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit überkam Marina; in diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass sie etwas Einmaliges, Wunderbares für immer verloren hatte.
    Verzweifelt führte sie sich vor Augen, dass sie Pietro immer noch liebte, trotz allem nie aufgehört hatte, ihn zu lieben. Irgendwann war alles schrecklich falsch gelaufen. Aber wann?
    „Pietro …“, versuchte sie es erneut.
    Doch er wandte sich ab, knöpfte sich das Hemd zu und zog den Gürtel fest. Die entschlossene Art, wie er sich die Stiefel anzog, verriet Marina, dass er nichts mehr von ihr wissen wollte.
    „Ich gehe jetzt“, erklärte er in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    Sie wusste nicht, wie sie ihn aufhalten sollte. Alles war ihr auf einmal aus den Händen geglitten.
    „Aber … was kann ich tun? Wie soll ich …?“
    „Mein Chauffeur holt dich ab und bringt dich zum Flughafen.“
    „Kannst du das nicht tun?“ Während der Fahrt konnten sie ein letztes Mal miteinander reden. Vielleicht gelang es ihr doch noch, an Pietro heranzukommen, im Moment wirkte er beängstigend unnahbar.
    Er warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Ich kann es nicht einmal mehr ertragen, mit dir im selben Raum zu sein, geschweige denn im engen Wagen.“
    Er hob eine Hand und ballte sie zur Faust, als wollte er etwas zerschmettern, etwas aus seinem Leben, seinen Gedanken katapultieren.
    Marina war den Tränen nahe und kämpfte mit sich. Was hatte sie getan? Sie wusste nur, dass sie alles falsch gemacht hatte.
    „Sag mir doch wenigstens …“
    „Es gibt nichts mehr zu sagen“, schnitt Pietro ihr ungeduldig das Wort ab und schien sich nur mühsam zu beherrschen. „Du hattest recht. Es ist besser, es jetzt zu beenden – einen schnellen, sauberen Schnitt zu tun. Mein Fahrer bringt dich zum Flughafen. Dort erwartet dich der Jet.“
    Das war zu viel.
    „Aber ich brauche den Jet nicht.“
    „Du nimmst mein Flugzeug.“ Pietro hatte sich jetzt wieder in der Gewalt. „Für dich ist das der schnellste Weg nach Hause.“
    Er wollte sicherstellen, dass sie schleunigst aus seinen Leben verschwand.
    „Also gut, ich nehme die Maschine.“
    Er nickte nur, schob das Handy wieder in die Tasche und ging zur Tür.
    So konnte sie ihn nicht gehen lassen … nicht nach dem, was hier geschehen war – nachdem sie alles falsch gemacht hatte.
    „Pietro, bitte …“
    Einen Moment schien es, als hätte er sie gar nicht gehört, doch dann blieb er stehen, wandte den Kopf und wartete, dass sie weitersprach.
    „Ich war dir gegenüber nicht fair, Pietro. Auch mich trifft Schuld, und es tut mir leid. Sehr sogar.“
    „Zu spät“, erwiderte er schroff. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich hätte es vor langer Zeit tun sollen. Tut mir leid, dass ich es versäumt habe. Aber glaub mir, es ist zu spät. Viel zu spät.“
    „Nein“, versuchte sie es ein letztes Mal. „Pietro …“
    Er hörte sie nicht

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