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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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(sagen wir) in einer unmöglichen Beziehung zu dem Kugelhaufen stehen, den wir Torgelta nennen. Am Ende jedoch würde er die Möglichkeiten auf jene kleine Region einschränken, von der ich sprach. Dann könnte er dorthin flitzen, mit einem Raumpiloten, um ihm zu helfen, und sie könnten alle gelben Zwergsterne in der Umgebung absuchen, bis sie Sol gefunden hätten.“
    Catherine schlug die Hände zusammen. „Aber das ist wunderbar!“ rief sie. „Oh, Branithar, was für eine Belohnung wünscht Ihr Euch? Mein Herr wird Euch ein Königreich schenken!“
    Er spreizte seine dicken Beine ein, blickte in ihr umschattetes Gesicht und sagte mit jenem mürrischen Mut, an den wir uns so gewöhnt hatten.
    „Welche Freude würde mir ein Königreich geben, das doch nur aus den Scherben des Imperiums meines Volkes erbaut wäre? Weshalb sollte ich mithelfen, euer England wiederzufinden, wenn es nur noch mehr Engländer hierherschickte, um das Land der Meinen zu verwüsten?“
    Sie ballte die Fäuste und sagte mit normannischer Kälte: „Vor dem einäugigen Hubert werdet Ihr Euer Wissen nicht verbergen.“
    Er zuckte die Achseln.
    „Es ist nicht leicht, den unbewußten Geist zu wecken, Mylady. Eure barbarischen Folterungen könnten eine unüberwindliche Sperre errichten.“ Er griff unter seinen Rock. Plötzlich funkelte ein Messer in seiner Hand. „Nicht daß ich sie erdulden würde. Zurück! Owain hat mir dies gegeben. Ich weiß gut genug, wo mein eigenes Herz liegt.“
    Catherine wirbelte mit einem kleinen Schrei herum.
    Der Ritter legte beide Hände auf ihre Schultern. „Hört mich an, ehe Ihr urteilt“, sagte er schnell. „Ich habe wochenlang versucht, Branithar auszuhorchen. Er hat Andeutungen fallenlassen. Ich meinerseits habe auch Andeutungen fallenlassen. Wir haben miteinander gefeilscht wie zwei sarazenische Händler, dabei nie offen zugegeben, daß wir feilschen.. Am Ende nannte er mir jenen Dolch als Preis dafür, daß er mir seine Waren vorlegte. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er jemanden von uns damit verletzte. Selbst unsere Kinder tragen heutzutage bessere Waffen als ein Messer. Ich nahm es auf mich, ihm zuzustimmen. Dann sagte er mir, was er jetzt Euch gesagt hat.“
    Ihre Starre löste sich. Sie hatte in all der Zeit einfach zuviel erduldet, und dazwischen hatte zuviel Furcht und Einsamkeit gelegen. Ihre Kraft war aufgezehrt.
    „Was verlangt Ihr?“ fragte sie.
    Branithar fuhr mit dem Daumen über die Messerschneide, nickte und schob es in die Scheide zurück. Dann sagte er ganz sanft: „Zuerst müßt Ihr einen guten Wersgor-Geist-Arzt besorgen. Ich kann ihn mit Hilfe des Reichsgrundbuches dieses Planeten finden, das in Darova aufbewahrt wird. Ihr könnt es unter irgendeinem Vorwand von den Jairs ausleihen. Dieser Arzt muß mit einem geschickten Wersgor-Navigator zusammenarbeiten, und der kann ihm sagen, welche Fragen mir gestellt werden müssen, und meinen Stift dann führen, wenn ich in meiner Trance die Karte zeichne. Später werden wir auch einen Raumpiloten benötigen, und außerdem bestehe ich auf zwei Kanonieren. Auch diese kann man irgendwo auf Tharixan finden. Ihr könnt Euren Verbündeten sagen, daß ihr ihnen helfen wollt, die technischen Geheimnisse des Feindes aufzuspüren.“
    „Und wenn Ihr dann Eure Sternkarte habt, was dann?“
    „Nun, ich werde sie Eurem Gemahl nicht freiwillig übergeben! Ich schlage vor, daß wir insgeheim an Bord Eures Raumschiffes gehen. Das wird dann ein faires Gleichgewicht der Kräfte sein: Ihr Menschen werdet die Waffen haben und wir Wersgorix das Wissen. Wir werden uns bereithalten, jene Notizen zu zerstören, wenn Ihr uns verratet. Auf lange Sicht können wir mit Sir Roger verhandeln. Eure eigenen Bitten sollten ihn umstimmen. Wenn er sich aus dem Kriege zurückzieht, läßt sich der Transport nach Hause arrangieren, und unser Reich wird sich verpflichten, das Eure künftig in Frieden zu lassen.“
    „Und wenn er nicht zustimmt?“ Ihre Stimme blieb stumpf.
    Sir Owain beugte sich vor und flüsterte ihr in Französisch zu: „Dann werdet Ihr und die Kinder … und ich … nichtsdestoweniger zurückgebracht. Aber das darf Sir Roger natürlich nicht erfahren.“
    „Ich kann nicht denken.“ Sie bedeckte ihr Gesicht. „Vater im Himmel, ich weiß nicht, was ich tun soll!“
    „Wenn Euer Volk an diesem wahnsinnigen Krieg festhält“, sagte Branithar, „so kann der nur in seiner Vernichtung enden.“
    Sir Owain hatte ihr dasselbe gesagt, immer wieder,

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