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Siras Toten-Zauber

Siras Toten-Zauber

Titel: Siras Toten-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war mir egal. Jedenfalls hatte er Mühe, sich zu halten. Hinzu kamen die großen Lücken zwischen den einzelnen Trittstufen, und in eine davon rutschte er hinein.
    Ich hing noch immer in dieser ungewöhnlichen Lage, aber ich hatte die Pistole in der Rechten.
    Und damit schoß ich.
    Einmal, zweimal, auch ein drittes Mal. Ich hatte den Arm etwas anwinkeln und die Hand krumm halten müssen. Das machte nichts, der andere Körper war breit genug, die Geschosse aufzufangen. Ich konnte zuschauen, wie sie sich durch die Kleidung bohrten, und ich sah sogar die Staubwolken, die aus den Schußlöchern hervordrangen. Die Gestalt zuckte und erschlaffte dann.
    Sie rutschte durch die Lücke. Für einen Moment sah ich das Gesicht, wie es an mir vorbeiglitt.
    Es war zu einer fürchterlichen Fratze geworden, in der die Haut zerlief wie zäher Sirup und die Nase so aussah, als hätte jemand mit der flachen Hand davorgeschlagen. Das Gesicht zerfiel und zerrann, der Körper rutschte durch den Rauch in die Tiefe und fiel in den kokelnden, stinkenden Haufen unter dem Rost.
    Meine Beine pendelten, als ich mich drehte, sie dann anzog und dabei versuchte, Tritt zu fassen, weil ich mich einfach abstützen mußte, um höher zu kommen.
    Mehr stolpernd als gehend gelangte ich in die Höhe, umgeben von den verfluchten Rauchschwaden und keuchend, wobei sich mir zusätzlich noch der Magen umdrehte.
    Doch ich erreichte die Plattform, ohne daß unter mir die ersten Flammenarme hochgezuckt wären.
    Dann sah ich ihn genau. Er lag in einer starren Haltung, wie ein Toter. Nur sah ich keine Wunde an seinem Körper, bückte mich und duckte mich dabei noch zusammen, weil ich einen Blick in die Runde werfen wollte.
    Es war ein gigantisches, ein einmaliges, wenn auch irgendwo schreckliches Bild.
    Ich hatte wohl die höchste Stelle innerhalb der Slums erreicht und konnte auf sie niederblicken.
    Auf die Hütten, die lodernden Feuer, den Fluß dahinter, aber das alles wurde von einem Mann in den Schatten gestellt, der sich wie ein Irrwisch bewegte und damit auch bewies, welch ein Excellenter er letztendlich war.
    Mandra Korab hatte es mit den drei Kriegern aufgenommen und schien auch zu gewinnen.
    Sieben Dolche besaß er, sie waren mit Pfeilen und Bogen bewaffnet. Wer reagierte schneller?
    Mandra hatte gleichzeitig seine Waffen gezogen. Wären die Krieger von ihren Pferden gestiegen, hätten sie sich schneller bewegen können. Um sich auf eine neue Situation einstellen zu können, mußten die Tiere erst herumgezogen werden, das kostete Sekunden.
    Mandra hatte bei seinem ersten Wurf gleich zwei erwischt. Den Pfeilen war er entgangen, stand jetzt breitbeinig da und hob die Arme zugleich an.
    Ein Dolch flog nach rechts, der zweite nach links.
    Beide Waffen hieben in die Körper der Reiter und blieben tief darin stecken.
    Diese Dolche waren etwas Besonderes und besaßen zudem legendären Ursprung. Dem Gott Wischnu sollten sie einmal gehört haben. Mandra hatte diese Waffen in einem alten Grabmal gefunden, in dem zwei Göttinnen beigesetzt worden waren. Er hatte nur die Dolche aus den schon verfallenen Särgen geholt, das noch darin liegende Gold nicht einmal angerührt. In einem einsamen Kloster hatte er dann die Wahrheit über die Dolche erfahren. Wischnu soll sie aus den Armen sterbender Dämone geformt und ihnen seinen Geist eingehaucht haben, um damit den Kampf gegen die Göttin Kali und den Götzen Schiwa aufzunehmen. Nachdem der Kampf gewonnen war, ritt er auf seinem Adler Garuda davon.
    Soweit die Geschichte der Dolche, die zudem noch ein außergewöhnliches Aussehen besaßen.
    Schwarze, schmale Klingen und rote Griffe, in denen es geheimnisvoll schimmerte, und die jetzt dafür sorgten, daß zwei dieser untoten Monstren vernichtet wurden.
    Die Kraft der Aufschläge riß sie von den Pferden. Sie fielen zu Boden, ohne jedoch zu schreien. Für einen Moment leuchteten die roten Griffe auf, dann erwischte die Kraft auch die beiden Getroffenen und zerstörte sie durch ein flackerndes Feuer.
    Einer blieb übrig.
    Ich hörte mich selbst brüllen, als ich Mandra Korab warnte, denn der Reiter näherte sich von der Seite mit gewaltigen Sprüngen. Die Kunst während des Galopps zu schießen und auch zu treffen, das machten einen echten Yabusamekrieger aus.
    Dieser hier konnte es.
    Aber Mandra war schneller.
    Plötzlich war er nicht mehr zu sehen. Der abgeschossene Pfeil zirkelte über ihn hinweg, während Mandra am Boden lag, sich dort weiterdrehte und seinen Dolch auf

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