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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihrem tiefen Bedürfnis, Riordan zu finden.
    Schließlich gewann die Sorge um ihn die Oberhand. Sie konnte ihn nicht sich selbst überlassen. Sie würde sich nicht sicher fühlen, solange er nicht auch gerettet war.
    Schon lief sie los, versteckte sich im Schatten von Hauswänden, wenn sie irgendwo eine Fackel aufleuchten sah. Gerade bog sie um die Ecke eines düsteren Gebäudes, als sie vor sich etwas auf dem Boden liegen sah. Sowie sie näher kam, hörte sie ein leises Stöhnen.
    „O mein Liebling! Riordan!" Sie kniete sich in das von der Nachtluft feuchte Gras und legte Riordan die Hand an die Kehle. Sie fühlte seinen Puls, der erschreckend schwach war.
    „Kannst du stehen?"
    „Geh weg!" Er konnte kaum noch sprechen, denn die Kehle war ihm so ausgetrocknet, dass ihm selbst das Schlucken große Mühe bereitete. „Lass mich hier. Ich ... befehle ..."
    „Ich hole die anderen."
    „Nein, ich verbiete dir ..."
    „Seht, Liebster. Ich bin gleich zurück."
    Ambrosia sprang auf die Füße und lief los. Als sie um eine Ecke bog, prallte sie gegen eine breite, harte Brust. Kräftige Hände griffen unsanft nach ihr und umklammerten schmerzhaft ihre Schultern.
    „Na, das nenne ich aber eine Überraschung", erklang eine tiefe, heisere Stimme. „Wie rücksichtsvoll von dir zurückzukehren, um mir und meinen Leuten die lange Nacht zu versü-
    ßen."
    Ambrosia sah aus vor Entsetzen geweiteten Augen in das hässliche, grinsende Gesicht von Eli Sledge.

16. KAPITEL
    Ambrosia versuchte verzweifelt, sich aus der Umklammerung des Piraten zu befreien.
    Doch gegen seine körperliche Überle genheit kam sie nicht an.
    „Wo halten sich die anderen versteckt?" wollte er wissen.
    „Sie sind fort." Ambrosia schickte ein stilles Stoßgebet gen Himmel, Sledge möge nicht zu der Stelle hinschauen, wo Riordan zusammengekrümmt lag. Und dann durchfuhr sie siedend-heiß ein weiterer bedrohlicher Gedanke. Sowie Riordan auch nur den geringsten Laut von sich gab, würde Sledge ihn sofort entdecken.
    All ihr Tun und Denken war nur noch darauf ausgerichtet, ihm zu helfen. Mit geradezu unmenschlicher Kraft riss sie sich von Sledge los und rannte in die entgegengesetzte Richtung davon. Doch schon im nächsten Moment hörte sie das Zischen der Peitsche, die Sledge nach ihr warf. Das dünne Leder schlang sich um ihren Hals, und Ambrosia wurde mit ungeheurer Wucht zurückgerissen.
    Am schlimmsten war die plötzliche Atemnot. Verzweifelt zerrte Ambrosia an der Leine, die ihren Hals umschnürte, doch es gelang ihr nicht, sie auch nur ein wenig zu lockern. Sie spürte, wie ihr die Sinne zu schwinden begannen.
    Und dann, als sie sicher war, die Pein nicht länger ertragen zu können, wurde der Riemen gelockert. Ambrosia atmete gierig die Luft ein. Sie spürte kaum, dass ein kleines Rinnsal Blut von ihrem Hals hinunter auf das Kleid rann.
    „Lass dir das eine Lehre sein, Mädchen. Versuche niemals wieder, vor Eli Sledge davonzulaufen. Sonst werde ich dir mit meinem Schmuckstück hier jeden Gedanken an Flucht aus deinem hübschen Köpfchen prügeln." Er trat sie unsanft mit dem Fuß in die Seite. „Hast du mich verstanden?"
    „Ja." Mehr konnte Ambrosia nicht sagen, denn ihr Hals war wund und schmerzte dermaßen, dass sie kaum noch schlucken konnte.
    „Na los jetzt. Komm mit." Sledge riss sie hoch und zog sie mit sich in Richtung der Spelunke, aus der sie vor kurzem erst geflohen war. Dabei begegnete er einem seiner Gefährten und rief ihm zu: „Sag den anderen, dass ich eine von den Frauen gefunden habe.
    Wenn wir außer ihr niemanden mehr finden, wird sie doppelt und dreifach bezahlen für die, die entkommen sind."
    Sie stolperte, doch Sledge schleifte sie unbarmherzig weiter. Dabei ließ er wie unabsichtlich die Hand über Ambrosias Brüste gleiten, und sie zuckte zusammen. Doch sogleich rief sie sich zur Ordnung. Es war vielleicht für das Überleben notwendig, nicht den geringsten Hinweis auf ihre Gefühle zu geben. Also richtete sie sich kerzengerade auf und ging festen Schrittes ne ben Sledge einher.
    Er führte sie zunächst in einen kleineren Nebenraum der Spelunke, entzündete seine Fackel an den in der offenen Feuerstelle glühenden Holzscheiten und steckte sie sodann in eine Halterung an der Wand. Unsanft stieß er Ambrosia von sich und machte sich an einem Teefass zu schaffen.
    „Hier, Weib, siehst du das?" Er zog die Hand aus dem Gefäß und hielt sie Ambrosia hin.
    Sie war gefüllt mit Goldstücken. „Das ist meine Belohnung dafür,

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