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Sirup: Roman (German Edition)

Sirup: Roman (German Edition)

Titel: Sirup: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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leise. Sie setzt sich auf die Schreibtischkante und legt mir die Hand auf die Schulter. »Ich weiß, daß Sie sie mögen. Und ich weiß auch, wie schwer man darüber hinwegkommt. Aber Sie haben keine andere Wahl.«
    »Und wozu?« Eigentlich soll es aggressiv klingen, doch dann ist da @s Parfüm, und so kommt es nur leise und gepreßt heraus. »Vielleicht, um Ihnen und Sneaky Pete zu helfen?«
    »Sneaky Pete ist nicht so wichtig«, sagt @. Sie kommt immer näher, und plötzlich seh ich nur noch ihr weißblondes Haar. »Wichtig bist nur du…«
    »Augenblick mal«, sage ich, doch es klingt alles andere als aggressiv – ja, genaugenommen ist es nur ein jämmerliches Krächzen.
    »Und ich«, sagt @ und legt mir die Hand auf den Hinterkopf. Dann ist da nur noch ihr Gesicht – und ihre halbgeöffneten Lippen.
    Ich gestatte mir noch eine Schrecksekunde. Was mich in diesem Moment bewegt, ist ehrlich gesagt nicht so sehr das Soll-ich-oder-soll-ich-nicht . Nein, die Sache ist im Grunde schon entschieden, und das Ergebnis lautet Ja-ich-glaub-ich-mach-es.
    @s Finger öffnen jetzt den obersten Knopf ihres Hemdes und dann den zweiten. »Wenn du willst«, sagt sie, und ihr Atem beschleunigt sich, »darfst du mich 6 nennen.«

KAPITEL 000014
    Die Partnerschaft
    nein

    »Raus hier.«
    Ihr stockt der Atem. Ich sehe es förmlich. »Was?«
    »Haben Sie nicht verstanden?« Ich stoße ihren Kopf weg. »Verschwinden Sie aus meinem Büro.«
    »Scat«, sagt @, »warte. Tut mir leid. Okay?«
    »Sparen Sie sich das«, sage ich. Ich stütze mich mit den Händen auf die Schreibtischkante und stehe auf, damit ich ihr mit etwas mehr Autorität die Tür weisen kann.
    »Du machst einen Fehler. Du weißt nicht…«
    »Nein, ich hätte fast einen Fehler gemacht«, sage ich.
    @ starrt mich kurz an. Dann steht sie langsam vom Schreibtisch auf, und aus ihrem Gesicht spricht jetzt offener Haß. Plötzlich erscheint sie mir gar nicht mehr so attraktiv. »Du hast ja keinen Schimmer , wie tief du in der Scheiße steckst.« Sie spuckt jetzt Gift und Galle. »Er wird dich zerstören .«
    »Sneaky Pete?« Ich versuche, gleichgültig zu wirken. »Daran zweifle…«
    »Er wird nichts unversucht lassen, um dich fertigzumachen«, sagt @. »Ja – nichts. Kapierst du das?«
    »Verschwinde.«
    »Du hast schon verloren«, sagt @, »du weißt es nur noch nicht.«
    »Raus«, sage ich und bekomme selbst schon ein bißchen Angst vor meiner Stimme. @ macht auf dem Absatz kehrt, geht hinaus und knallt die Tür hinter sich zu. Ich beobachte sie durch die Jalousien, bis sie weiter hinten im Gang bei den Aufzügen verschwindet, dann laß ich mich wieder in meinen Stuhl fallen.
    Als ich sicher bin, daß die Gefahr vorbei ist, atme ich erleichtert aus.
    scat schläft darüber

    Sobald ich das Gefühl habe, daß die Luft rein ist, verlasse ich den Coke-Turm und fahre mit dem Taxi zu Synergie. Ich klopfe und warte hoffnungsvoll, und weil es draußen kühl ist, reib ich mir tüchtig die Hände. Dabei überlege ich noch mal kurz, wie ich 6 die Geschichte mit @ am besten verklickern kann.
    Doch 6 macht die Tür nicht auf. Und allmählich dämmert mir, daß 6 nicht zu Hause ist. »Nicht da«, sage ich. »Nicht da.«
    Ich seh mich ein bißchen auf dem Grundstück um und such nach einer Möglichkeit, irgendwo einzusteigen, doch das führt nur dazu, daß einige Passanten mir besorgte Blicke zuwerfen. Am besten wäre es, wenn ich mir ein Taxi schnapp, mich für die Nacht in einem hübschen Hotel einquartiere und mit meinem Bericht an 6 bis morgen früh warte. Klar, das wär besser, als mitten in Venice irgendwo auf der Straße zu pennen. Trotzdem mach ich es nicht: Ich will 6 auf keinen Fall verpassen. Deshalb schiebe ich meine Brieftasche durch den schmalen Briefschlitz, roll mich vor dem Eingang zusammen und versuche, möglichst mitleiderregend auszusehen.
    Trotz der Kälte und obwohl ich heute nur rund fünf Stunden auf den Beinen gewesen bin, übermannt mich schon bald bleierne Müdigkeit. Ich schaue zu den Straßenlampen hinauf und überlege aus irgendeinem Grund, wie viele Einkaufstage eigentlich noch bis Weihnachten bleiben. Das nächste, was ich weiß, ist: Es ist Morgen, und 6 stochert mit dem Fuß an mir herum.
    koffein

    »Hier«, sagt 6 und reicht mir einen Kaffee. Ich nehm die Tasse und fange dankbar an zu schlürfen. »Du siehst ja verheerend aus.«
    »Kalt«, sage ich und schlürfe munter weiter. »Schmutzig. Hungrig.«
    6 läßt sich in ihrem Captain Kirk nieder und

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