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Sirup: Roman (German Edition)

Sirup: Roman (German Edition)

Titel: Sirup: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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an, als Sugar sie plötzlich mit Liebkosungen überhäuft. 6 stößt sie wütend von sich, verliert jedoch kurz den Faden. »Natürlich bin ich dazu in der Lage. Ich…«
    Sneaky Pete unterbricht sie. »Und da wäre noch etwas, Mr. Jamieson. Ich spreche nicht gern darüber.«
    »Was?« Jamiesons Stimme klingt fast ein bißchen ängstlich. Ich bin tief besorgt. Wenn Jamieson Angst hat, wird er auf Nummer Sicher gehen.
    »Ich bin sicher, daß dieser Punkt für Ihre Entscheidung völlig belanglos ist«, sagt Sneaky Pete vorsichtig. »Auch möchte ich betonen, daß dies eigentlich nicht zur Sache gehört.« Mir schießt plötzlich durch den Kopf: Mein Gott, warum hab ich nicht Jura studiert! »Doch ich glaube, ich sollte Ihnen nicht vorenthalten, daß 6 schwanger ist.«
    Wie vom Blitz getroffen, glotze ich zuerst Sneaky Pete und dann 6 an. Sie ignoriert mich. Sneaky Pete hat wieder sein dreistes Grinsen aufgesetzt, und ich weiß sofort, daß 6 genausowenig schwanger ist wie ich selbst. Nur ein weiteres Störmanöver. Einen Führungsjob zu bekommen ist für eine schwangere Frau fast so unmöglich wie für eine betrunkene. Beide gelten als unzuverlässig.
    6 ist so aufgebracht, daß sie kaum ein Wort herausbringt. »Ich… bin…«
    Sneaky Pete schneidet ihr mal wieder das Wort ab: »Tut mir aufrichtig leid, das gehört natürlich nicht zur Sache. Reden wir besser nicht mehr davon.«
    »Ich bin nicht schwanger!« kreischt 6. Alle Anwesenden schweigen betreten, und sogar Jamieson sitzt offenbar sprachlos in seinem BMW.
    »Tut mir leid, 6«, sagt Sneaky Pete, »ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Sollen wir vielleicht eine kurze Pause einlegen?«
    »Warum?« fragt sie. »Weil ich eine Frau bin?«
    Sneaky Pete läßt diese Worte im Raum stehen, damit Jamieson genügend Zeit hat, sie auf sich wirken zu lassen. »Gerade solche Ausbrüche«, sagt Sneaky Pete traurig, »genau das bereitet mir am meisten Sorgen.«
    6 preßt hilflos die Zähne zusammen und starrt Sneaky Pete mit großen wütenden Augen an.
    »Ich stehe auch auf Mädchen«, flüstert Sugar und lächelt hämisch.
    6 ist am Ende. Ich sehe, wie es passiert. Ihr Gesicht fängt an zu zucken, und sie beugt den Kopf zu spät nach vorne, um ihren Zustand hinter ihrem Haar zu verbergen. Sie stößt Sugar zur Seite, und bevor ich mich noch aufrappeln kann, rennt sie aus dem Raum.
    dritter versuch

    Ich stürze aus dem Ludus ins Freie und bin im ersten Augenblick vom hellen Sonnenlicht total geblendet. Dann sehe ich 6, die gerade die Taxitür zuschlägt. Ich renne in ihre Richtung, doch der Wagen fädelt sich bereits in den Verkehr ein, und ich stehe da und starre durch das Rückfenster auf 6s Hinterkopf. Ich sehe ihr nach, bis das Auto allmählich im Verkehrsstrom verschwindet.
    »Ich liebe dich«, sage ich leise.

KAPITEL 000009
    Ein kurzes Zwischenspiel
mit Scat und Tina
    zwangsräumung

    »Ich weiß zwar nicht, was Sie mit ihr gemacht haben«, tönt es wütend aus der Sprechanlage, »aber jedenfalls reicht’s jetzt. Lassen Sie sie in Ruhe.«
    »Tina, Sie verstehen mich falsch. Ich bin doch auf ihrer Seite. Man hat 6 heute bei Coca-Cola völlig fertiggemacht, aber ich hab doch versucht, ihr zu helfen . Verstehen Sie das nicht?«
    Die Sprechanlage bleibt stumm.
    »Tina? Hallo?«
    Zwei Stunden später wird die Sprechanlage wieder betätigt: »Sind Sie noch da, Scat?«
    Ich rapple mich vom Gehsteig auf. »Ich hab keine Wohnung, und ihr habt meine ganzen Klamotten. Ja, ich bin immer noch da.«
    Tina seufzt. »Schauen Sie, Sie können hier nicht bleiben. Ich werfe Ihnen Ihre Sachen vom Fenster aus zu.«
    »Das kenn ich schon«, sage ich matt und gehe um die Ecke in eine Seitenstraße, um meine Sachen einzusammeln.
    absolut keine Idee

    Und so bin ich also zum drittenmal ohne Wohnung.

KAPITEL 000010
    Ein neues Leben
    sechs monate später

    Als ich dem Pool entsteige, steht Cindy schon mit einem großen, flauschigen weißen Badetuch bereit. »Gute Leistung«, sagt sie bewundernd. »Was dagegen, wenn ich dich abrubble?«
    »Nur zu«, entgegne ich generös. Ich stehe mit gespreizten Beinen und erhobenen Armen da, und sie kommt mit dem Badetuch zur Sache. Natürlich entgeht mir nicht, daß sie sich besonders für das Prachtexemplar in meiner Badehose interessiert. »Hey, sachte. Mach meinen Pillermann nicht kaputt.«
    »Tut mir leid, Scat«, sagt sie scheu und drückt noch einmal kräftig zu.
    »Ooooh«, sage ich.
    »Und – hast du heute ein Interview?«
    »Wahrscheinlich.

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