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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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ihre Stimme. Wir waren nicht mehr in der Bibliothek, aber wir waren auch nicht mehr in dieVergangenheit zurückversetzt. Wir waren irgendwo dazwischen – und es war schrecklich.
    »Lena!«
    Für einen kurzen Moment sah ich durch den Rauch ihr Gesicht. Ihre Augen waren weit aufgerissen und dunkel – nur dass das Grün jetzt fast schwarz aussah. Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. »Zwei Sekunden. Er hat zwei Sekunden gelebt, dann hat sie ihn wieder verloren.«
    Sie schloss die Augen, dann war sie verschwunden.
    »Lena!Wo bist du?«
    »Ethan. Das Medaillon.« Ich hörte Marian wie aus weiter Ferne. Ich spürte, wie das Medaillon hart in meiner Hand lag. Und ich verstand.
    Ich ließ das Schmuckstück zu Boden fallen.
    Ich schlug die Augen auf. Der Rauch hatte meine Lungen gereizt und ich musste husten.
    Der Raum drehte sich um mich, alles war verschwommen.
    »Was zumTeufel macht ihr Kinder hier?«
    Ich konzentrierte mich auf das Medaillon, das klein und unscheinbar auf dem Fußboden lag, und langsam nahm meine Umgebung wieder Gestalt an. Marian ließ meine Hand los.
    In der Mitte der Krypta stand mit wehendem Umhang Macon Ravenwood. Neben ihm stand Amma, die ihren Sonntagsmantel falsch zugeknöpft hatte und krampfhaft ihre Handtasche festhielt. Ich weiß nicht, wer von beiden wütender war.
    »Es tut mir leid, Macon. Du kennst die R egeln. Sie haben um Hilfe gebeten, und ich bin verpflichtet, ihnen diese Hilfe zu gewähren.« Marian sah mitgenommen aus.
    Amma fauchte Marian an, als hätte diese in unserem Haus Benzin verschüttet. »Ganz im Gegenteil. Du bist verpflichtet, auf Lilas Jungen und Macons Nichte aufzupassen. Aber das, was du da machst, hat damit nicht das Geringste zu tun.«
    Ich nahm an, dass auch Macon auf Marian losgehen würde, doch der sagte keinWort. Dann erkannte ich auch, warum. Er schüttelte Lena. Sie war über dem Steintisch zusammengebrochen. Ihre Arme waren ausgestreckt, sie lag mit dem Gesicht auf dem unbehauenen Stein. Es sah nicht so aus, als wäre sie bei Bewusstsein.
    »Lena!« Ich zog sie an mich, nahm sie in die Arme, achtete nicht auf Macon, der neben ihr stand. Ihre Augen waren immer noch schwarz, sie starrten mich blicklos an.
    »Sie ist nicht tot. Sie treibt in Raum und Zeit. Ich denke, ich kann zu ihr durchdringen«, sagte Macon. Ich sah, wie er seinen Ring am Finger drehte. Seine Augen glänzten merkwürdig hell.
    »Lena! Komm zurück!« Ich zog ihren schlaffen Körper an mich, drückte ihn an meine Brust.
    Macon murmelte etwas vor sich hin. Ich verstand dieWorte nicht, aber ich sah, dass Lenas Haare in dem mir nun schon vertrauten, übernatürlichen Wind zu wehen begannen, den ich insgeheim Caster-Brise nannte.
    »Nicht hier, Macon. Deine Sprüche werden hier nichts ausrichten.« Marian blätterte hektisch in einem staubbedeckten Buch.
    »Er wendet keine Magie an, Marian. Er reist. Nicht einmal ein Caster ist dazu in der Lage. Dorthin, wo sie jetzt ist, kann ihr nur jemand wie Macon folgen. In die unterste allerWelten.« Amma wollte uns beruhigen, aber sie klang nicht gerade sehr überzeugend.
    Ich fühlte, wie die Kälte in Lenas leblosen Körper kroch. Amma hatte recht.Wo immer Lena auch sein mochte, sie war bestimmt nicht in meinen Armen. Sie war weit weg. Das spürte sogar ich und ich war ja nur ein gewöhnlicher Sterblicher.
    »Ich habe es dir gesagt, Macon. Dies hier ist ein neutraler Ort. Es gibt keinen Bannspruch, den du in einem Raum der Erde wirken kannst.« Marian lief auf und ab, dabei drückte sie das Buch an sich, als ob sie uns so ein wenig helfen könnte. Aber das Buch bot keine Antworten. Das hatte sie selbst gesagt. Magie half uns hier nicht weiter.
    Mir fielen meineTräume wieder ein, ich erinnerte mich daran, wie ich Lena durch den Schlamm zog. Ich fragte mich, ob dies der Ort war, wo ich sie verloren hatte.
    Macon redete. Seine Augen waren geöffnet, aber er sah nichts. Er blickte nach innen auf der Suche nach Lena. »Lena, hör mir zu. Sie kann dich nicht festhalten.«
    Sie . Ich starrte in Lenas leere Augen.
    Sarafine.
    »Du bist stark, Lena. Befreie dich. Sie weiß, dass ich dir hier nicht helfen kann. Sie hat im Schatten auf dich gewartet. Du musst dir selbst helfen.«
    Marian kam mit einem GlasWasser wieder zurück. Macon goss es in Lenas Gesicht, in ihren Mund, aber sie regte sich nicht.
    Ich hielt es nicht mehr aus.
    Ich nahm ihr Gesicht und küsste sie, drückte ihr einen heftigen Kuss auf die Lippen. DasWasser lief aus unseren Mündern, so als

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