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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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würde ich eine Ertrinkende beatmen.
    Wach auf, L. Du darfst mich jetzt nicht verlassen. Nicht so. Ich brauche dich mehr, als sie dich braucht.
    Lenas Augenlider flatterten.
    Ethan, ich bin müde.
    Das Leben kehrte langsam in sie zurück, sie hustete, spuckteWasser auf ihre Jacke. Ich musste lächeln und sie lächelte zurück.Wenn das der Moment aus unserenTräumen war, dann hatten sie nun ein anderes Ende genommen. Diesmal hatte ich Lena nicht losgelassen, sondern festgehalten. Aber im tiefsten Inneren wusste ich es besser. Dies war nicht der Augenblick gewesen, in dem sie meinen Armen entglitt. Dies war erst der Anfang unseresTraums.
    Aber selbst wenn es so wäre, diesmal hatte ich sie gerettet.
    Ich zog sie an mich. Ich wollte das vertraute Prickeln spüren, wenn wir uns in den Armen hielten. Aber ehe ich meinen Arm um sie legen konnte, riss sie sich mit einem R uck von mir los. »Onkel Macon!«
    Macon lehnte an derWand, er konnte sich kaum auf den Beinen halten. Den Kopf hatte er gegen die Mauersteine gestützt. Er schwitzte, sein Atem ging heftig und sein Gesicht war noch blasser als sonst.
    Lena rannte zu ihm und klammerte sich an ihn wie ein Kind, das um seinenVater Angst hat. »Das hättest du nicht tun dürfen. Sie hätte dich umbringen können.«Was immer er auch getan hatte, als er reiste, wie Amma es zuvor genannt hatte, es hatte ihn viel Kraft gekostet.
    Und wieder drehte sich alles um Sarafine. JenesWesen, das Lenas Mutter war.
    Unser kleiner Ausflug in die Bibliothek weckte Zweifel in mir, ob ich tatsächlich bereit war für das, was in den nächsten Monaten noch alles auf uns zukommen würde. Oder, um es genauer zu sagen, in den nächsten vierundsiebzigTagen bis zu Lenas Geburtstag.
    In eine Decke gehüllt, saß Lena immer noch triefend nass da. Sie sah aus, als wäre sie fünf Jahre alt. Ich blickte zu der alten Eichentür hinter ihr und fragte mich, ob ich alleine jemals denWeg nach draußen finden würde.Wahrscheinlich nicht. Wir waren ungefähr dreißig Schritte in einen Gang hineingegangen, dann eineWendeltreppe hinabgestiegen, durch mehrere schmale Türen geschritten und dann in ein gemütliches Studierzimmer gekommen, das augenscheinlich als eine Art Leseraum diente. DerWeg hierher war mir endlos vorgekommen, es war wie in einem unterirdischen Hotel, wo alle paar Meter eine Tür abzweigte.
    Kaum hatte sich Macon hingesetzt, erschien in der Mitte des Tisches ein silbernesTeeservice mit fünfTassen und einemTeller mit Gebäck. Hatte auch hier seine Küche die Hand im Spiel?
    Ich sah mich um. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war, aber eines wusste ich: Ich war irgendwo in Gatlin und zugleich weiter von Gatlin entfernt, als ich es jemals gewesen war. So oder so wuchs mir das Ganze langsam über den Kopf.
    Ich versuchte, es mir in einem Polsterstuhl bequem zu machen, der aussah, als habe er Heinrich VIII. gehört. Und vielleicht hatte er das ja sogar. DerWandteppich sah ebenfalls so aus, als hätte er in einer alten Burg gehangen oder aber in Ravenwood. Er zeigte auf mitternachtsblauem Grund ein mit silbernen Fäden gewebtes Sternbild. Jedes Mal wenn ich es betrachtete, befand sich der Mond in einer anderen Phase.
    Macon, Marian und Amma hatten uns gegenüber am Tisch Platz genommen. Zu sagen, dass Lena und ich in der Patsche saßen, wäre noch vornehm ausgedrückt gewesen. Macon war wütend, seineTeetasse klapperte vor ihm auf dem Tisch. Amma war noch wütender. »Du glaubst wohl, du könntest selbst entscheiden, wann mein Junge bereit ist, in die Unterwelt zu gehen? Lila würde dir eigenhändig das Fell über die Ohren ziehen, wenn sie hier wäre. Du hast vielleicht Nerven, Marian Ashcroft.«
    Marians Hände zitterten, als sie ihreTeetasse zum Mund führte.
    »Dein Junge? Und was ist mit meiner Nichte? Immerhin war sie es, die angegriffen wurde.« Nachdem Amma und Macon uns die Leviten gelesen hatten, fielen sie übereinander her. Ich wagte es gar nicht, Lena anzusehen.
    »Seit demTag, an dem du auf dieWelt gekommen bist, machst du nichts als Ärger, Macon«, schäumte Amma. Und zu Lena gewandt, sagte sie: »Aber dass ausgerechnet du meinen Jungen in diese Sache hineinziehst, Lena Duchannes.«
    Lena konnte nicht mehr an sich halten. »Natürlich habe ich ihn in diesen ganzen Schlamassel hineingezogen. Ich tue ja nur schlimme Dinge.Wann begreift ihr das endlich? Und es wird alles nur noch schlimmer!«
    DasTeegeschirr flog vom Tisch hoch in die Luft und erstarrte dort. Macon sah wortlos zu, ohne mit

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