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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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Partei.« Es war unfair, aber dieWahrheit.
    Amma hob die Hände und ließ sie in den Schoß fallen. Ein seltenes Zeichen der Kapitulation. »Was geschehen ist, ist geschehen. Sie haben den ersten Faden gezogen, Melchizedek. Jetzt werden alle Maschen aufgehen, so oder so.«
    »Macon, es gibt R egeln.Wenn sie mich fragen, dann ist es meine Pflicht, ihnen Antwort zu geben.« Marian sah mich an. »Das Buch der Monde steht nicht in der Lunae Libri. «
    »Woher weißt du das?«
    Macon stand auf und wandte sich zum Gehen. Er hatte die Zähne zusammengebissen, seine Augen funkelten zornig. Als er sprach, dröhnte seine Stimme in unseren Ohren.
    »Weil dies das Buch ist, nach dem dieses Archiv benannt ist. Es ist das mächtigste Buch, das man von hier bis zur Anderwelt finden kann. Es ist auch das Buch, das für alle Zeiten einen Fluch über unsere Familie gebracht hat. Und es ist schon seit über hundert Jahren verschwunden.«

Hexenjagd
    1.12.
    Am Montagmorgen fuhren Link und ich die R o ute 9 entlang; wir hielten an derWeggabelung, um Lena mitzunehmen. Link mochte Lena, aber er wollte um nichts in derWelt bis nach Ravenwood fahren, um sie abzuholen. Ravenwood war und blieb für ihn das Spukhaus.
    Er hatte ja keine Ahnung. Die Ferien an Thanksgiving waren nur ein verlängertesWochenende gewesen, aber mir waren sie viel länger vorgekommen angesichts der unerklärlichen Geschehnisse während des Abendessens, der zerschellendenVasen und unserer R eise zum Mittelpunkt der Erde, und das alles, ohne ein Fuß aus Gatlin zu setzen. Link hingegen hatte das ganzeWochenende über Football geschaut, seine Cousinen geärgert und herauszufinden versucht, ob die Käsebällchen in diesem Jahr mit oder ohne Zwiebeln waren.
    Aber wenn man Link glauben durfte, braute sich bereits ein anderes Unwetter über unseren Köpfen zusammen, und es schien nicht weniger gefährlich.
    Links Mutter hatte in den letzten vierundzwanzig Stunden dieTelefonleitungen zum Glühen gebracht; sie hatte den Apparat mit dem langen Kabel benutzt und im Flüsterton und bei geschlossener Küchentür gesprochen. Nach dem Abendessen waren Mrs Snow und Mrs Asher aufgekreuzt, und alle drei waren in der Küche, ihrer Gefechtszentrale, verschwunden. Als Link in die Küche kam, weil er sich angeblich eine Limonade holen wollte, konnte er kaum etwas aufschnappen. Aber es reichte, um zu wissen, was seine Mutter vorhatte: »Wir werden sie aus der Schule werfen lassen, so oder so. Und ihren Köter mit dazu.«
    Es war nicht viel, was Link uns sagen konnte, aber so wie ich Mrs Lincoln kannte, war es genug, um sich Sorgen zu machen. Es war unfassbar, wie weit Leute wie Mrs Lincoln zu gehen bereit waren, um ihre Kinder und ihre Stadt vor dem zu beschützen, was ihnen am verhasstesten war – vor jemandem, der nicht so war wie sie. Ich kannte mich aus, meine Mutter hatte mir erzählt, wie ihre ersten Jahre hier in Gatlin gewesen waren. Eine solcheVerbrecherin soll sie gewesen sein, dass selbst die gottesfürchtigsten Kirchgängerinnen gar nicht hinterherkamen, sich das Maul über sie zu zerreißen. Sie kaufte am Sonntag ein, ging in jede x-beliebige Kirche oder auch in gar keine, war eine Feministin (was Mrs Asher meist mit Kommunistin verwechselte), war für die Demokratische Partei (deren Namen, wie Mrs Lincoln darlegte, schon fast wie Dämon klang), und was am schlimmsten war, sie warVegetarierin (was von vorneherein ausschloss, dass sie jemals von Mrs Snow zum Abendessen eingeladen werden würde). Abgesehen davon, dass sie nicht der richtigen Kirche angehörte und weder bei der TAR noch bei der NationalenWaffenvereinigung Mitglied war, war mein Mutter eine Außenseiterin.
    Aber meinVater war hier aufgewachsen und die Leute betrachteten ihn als einen der ihren. Nachdem meine Mutter gestorben war, brachten daher dieselben Frauen, die sie zu Lebzeiten verurteilt hatten, irgendwelche Sahneteilchen, Töpfe mit Schmorbraten und Spaghetti mit scharfer Soße. Als wollten sie unbedingt das letzteWort behalten. Meine Mutter hätte es verabscheut und sie wussten das. Damals zog sich meinVater zum ersten Mal in sein Arbeitszimmer zurück und schloss sich dort tagelang ein. Amma und ich ließen die Stapel von Töpfen einfach auf derVeranda stehen, bis sie wieder abgeholt wurden und alle nach Hause zurückkehrten, um sich das Maul zu zerreißen, so wie sie es schon immer gemacht hatten.
    Sie behielten stets das letzteWort. Vielleicht war sich Lena nicht im Klaren darüber, aber Link und ich,

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