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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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betreten – bis ich Direktor Harper sah, der in der Tür stand. Er starrte uns an, als wünschte er sich, nicht Direktor zu sein, damit er uns sein eigenes Flugblatt in die Hand drücken konnte.
    Lenas Haar flatterte um ihre Schultern, als wir an ihm vorbeigingen. Er beachtete uns nicht. Er war zu sehr damit beschäftigt, in die Richtung zu starren, aus der wir gekommen waren. »Was zum …«
    Ich warf einen Blick über die Schulter, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Hunderte neongrüner Zettel von den Windschutzscheiben, aus Schachteln, Kombis und aus Händen davonflogen. Ein plötzlicher Windstoß hatte sie mitgerissen und nun schwirrten sie wie einVogelschwarm zu denWolken hinauf. Sie flogen davon, ebenso schön anzusehen wie unaufhaltsam. Es war ein bisschen wie in Hitchcocks Die Vögel , nur rückwärts gespult.
    Wir hörten das Gekreische vom Parkplatz, es verstummte erst, als sich die schweren Metalltüren hinter uns schlossen.
    Lena strich sich die Haare glatt. »Ein verrücktesWetter habt ihr hier.«

Verloren und wiedergefunden
    6.12.
    Ich war fast erleichtert, dass es Samstag war. Es hatte etwas Beruhigendes zu wissen, dass man den ganzenTag mit Frauen verbringen würde, deren magische Kräfte einzig und allein darin bestanden, ihren eigenen Namen zu vergessen. Als ich bei den Schwestern eintraf, gingTante Mercys Siamkatze Lucille Ball – die Schwestern liebten die Comedy-Serie I Love Lucy – imVorgarten Gassi. Die drei alten Damen hatten eine Wäscheleine quer durch den Garten gespannt, und jeden Morgen legteTante Mercy Lucille Ball eine Leine an und hakte diese an der Wäscheleine fest, damit die Katze Gassi gehen konnte. Ich hatte versucht, den Schwestern klarzumachen, dass man eine Katze auch ohne Leine ins Freie lassen konnte und sie zurückkommen würde, wann immer sie Lust dazu hätte, aberTante Mercy hatte mich danach angesehen, als hätte ich ihr vorgeschlagen, sich mit einem verheirateten Mann einzulassen. »Ich kann Lucille Ball nicht alleine auf der Straße laufen lassen. Bestimmt würde sie jemand einfangen.« In der Stadt hatte es zwar noch nie viele Fälle von Katzenentführungen gegeben, aber solche Argumente brachten rein gar nichts.
    Ich machte die Tür auf und rechnete mit dem üblichenTumult, aber heute war es im Haus auffallend still. Ein schlechtes Zeichen. »Tante Prue?«
    Ich vernahm die vertraute Stimme hinterm Haus. »Wir sind auf der Sonnenveranda, Ethan.«
    Ich duckte mich unter der Tür hindurch und sah die Schwestern auf derVeranda herumwuseln. Sie hielten etwas Lebendiges in Händen, es sah aus wie kleine, nackte Ratten.
    »Was zumTeufel ist das?«, fragte ich ohne nachzudenken. »EthanWate, hüte deine Zunge oder ich muss dir deinen Mund mit Seifenlauge auswaschen. Du weißt, du sollst keine solchen obszönenAusdrücke in den Mund nehmen«, sagteTante Grace. Obszön waren für sie auch Ausdrücke wie Unterhose, nackt und Blase.
    »Entschuldigung, Ma’am. Aber was ist das?«
    Tante Mercy huschte zu mir und streckte mir die Hand hin. Darin lagen zwei kleine, schlafende Nagetiere. »Das sind Eichhörnchen-Babys. R uby Wilcox hat sie am vergangenen Dienstag auf ihrem Dachboden gefunden.«
    »Wilde Eichhörnchen?«
    »Sechs Stück. Hast du je etwas so Niedliches gesehen?«
    Ich sah nur das drohende Unheil auf uns zukommen. DieVorstellung, dass meine steinaltenTanten wilde Tiere hatten, Babys hin oder her, war haarsträubend. »Wo habt ihr sie her?«
    »Na ja, R uby konnte nicht selbst auf sie aufpassen …«, begannTante Mercy.
    »Daran ist ihr schrecklicher Mann schuld. Er lässt sie ja nicht einmal zum Lebensmittelgeschäft fahren, wenn sie nicht vorher Bescheid gesagt hat.«
    » R uby hat sie uns gegeben, weil wir ja schon einen Käfig haben.«
    Die Schwestern hatten nach einem Sturm einmal einen verletztenWaschbären gefunden und ihn wieder gesund gepflegt. Danach hatte derWaschbär Sunny und Cher,Tante Prudence’Vögelchen, aufgefressen. Thelma hatte denWaschbären stillschweigend aus dem Haus geschafft und niemand hatte mehr einWort über ihn verloren. Aber der Käfig war noch da.
    »Ihr wisst, dass EichhörnchenTollwut übertragen können? Das Risiko könnt ihr nicht eingehen.Was, wenn eines euch beißt?«
    Tante Prue runzelte die Stirn. »Ethan, das sind unsere Babys und es sind die süßesten von allen. Sie werden uns nicht beißen. Wir sind ihre Mamas.«
    »Sie sind so zahm, wie Eichhörnchen nur sein können. Stimmt’s, ihr Kleinen?«, sagteTante Grace

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