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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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Ravenwoods nicht vorkommen.«
    »Waren sie wirklich die Ersten hier in der Gegend?« Marian hatte das behauptet und schon damals hatte ich diesbezüglich meine Zweifel gehabt.
    Tante Mercy zog ein Blatt von dem Stapel und hielt es sich so dicht vor die Augen, dass sie bestimmt doppelt sah.Tante Prue riss es ihr aus der Hand. »Gib her. Ich habe da meine eigene Ordnung.«
    »Bitte, wenn du nicht willst, dass ich dir helfe …«Tante Mercy wandte sich wieder mir zu. »Schon richtig, die Ravenwoods waren die Ersten hier. Der König von Schottland hat ihnen Grund und Boden vermacht, so um 1800.«
    »Es war 1781. Hier steht’s.«Tante Prue wedelte mit einem Blatt Papier. »Sie waren Bauern, und wie sich herausstellte, war der Boden in Gatlin der fruchtbarste in ganz South Carolina. Baumwolle,Tabak, R eis, Indigo – alles gedieh bestens hier, was schon allein deshalb etwas Besonderes war, weil diese Pflanzen sonst nicht in derselben Gegend wachsen. Sobald die Leute mitbekommen hatten, dass man hier so gut wie alles anpflanzen konnte, hatten die Ravenwoods ihre eigene Stadt.«
    »Ob sie wollten oder nicht«, fügteTante Grace hinzu und sah von ihrer Stickerei auf.
    Es war schon echt verrückt: Ohne die Ravenwoods würde Gatlin wahrscheinlich gar nicht existieren. Die Leute, die heute die Ravenwood-Familie mieden, hätten ihnen eigentlich dankbar sein müssen, dass es die Stadt überhaupt gab. Ich fragte mich, was Mrs Lincoln wohl dazu sagen würde, wenn sie es erführe. Gleichzeitig hätte ich wetten können, dass sie es längst wusste und dass genau das der Grund war, weshalb sie Macon Ravenwood alle hassten.
    Ich blickte auf meine Hand, die Spuren dieser unerhört fruchtbaren Erde trug. Ich hatte immer noch das Zeug, das ich hinter dem Haus ausgegraben hatte.
    »Tante Prue, gehört das einer von euch?« Ich wusch den Ring in der Spüle ab und hielt ihn in die Höhe.
    »Aber ja, das ist der Ring, den mir mein zweiter MannWalace Pritchard an unserem ersten und einzigen Hochzeitstag geschenkt hat.« Ihr Stimme wurde zu einem Flüstern. »Er war ein sehr, sehr knauseriger Mensch.Wo um alles in derWelt hast du ihn gefunden?«
    »Er lag hinter dem Haus vergraben. Ich habe auch noch einen Löffel und einen Fingerhut gefunden.«
    »Mercy, schau mal, was Ethan entdeckt hat, deinenTennessee Sammellöffel. Ich hab dir doch immer gesagt, dass ich ihn nicht habe«, trumpfteTante Prue auf.
    »Lass mal sehen.« Mercy setzte ihre Brille auf, um den Löffel genauer unter die Lupe zu nehmen. »Wie schön. Jetzt habe ich endlich alle elf Staaten beisammen.«
    »Es gibt aber mehr als nur elf Staaten,Tante Mercy.«
    »Ich sammle nur die Staaten, die zu den Konföderierten gehört haben.«Tante Grace undTante Prue nickten zustimmend.
    »Da wir gerade vonVergraben reden.Was sagt man dazu, dass sich Eunice Honeycutt mit ihrem Kochbuch beerdigen ließ? Sie wollte nicht, dass irgendwer aus der Kirchengemeinde ihr Auflaufrezept in die Finger bekommt.«Tante Mercy schüttelte den Kopf.
    »Sie war ein boshaftes Luder, genau wie ihre Schwester.«Tante Grace hebelte mit dem Sammellöffel eine Schachtel Whitmans Schokoladenspezialitäten auf.
    »Und das R ezept hat ohnehin nichts getaugt«, fügteTante Mercy hinzu.
    Tante Grace drehte den Deckel der Pralinenschachtel so, dass sie lesen konnte, welche Konfektsorten sich darin befanden. »Mercy, welches sind die mit Buttercreme?«
    »Wenn ich mal sterbe, möchte ich mit meiner Pelzstola und meiner Bibel beerdigt werden«, sagteTante Prue.
    »Der liebe Gott wird dir dafür keine Extrapunkte geben, Prudence Jane.«
    »Ich will gar keine Punkte. Ich möchte nur etwas zum Lesen haben, solange ich auf die Auferstehung warte. Aber wenn es Punkte gäbe, dann würde ich mehr als du bekommen.«
    Sich mit dem Kochbuch beerdigen zu lassen …
    Und wenn das Buch der Monde auch irgendwo begraben war?Was, wenn jemand nicht wollte, dass man es fand, und es versteckt hatte? Vielleicht die Person, die seine Macht besser kannte als jeder andere. Genevieve vielleicht?
    Lena, ich glaube, ich weiß, wo das Buch ist.
    Einen Moment lang war tiefe Stille, dann fanden Lenas Gedanken denWeg zu mir.
    Wovon sprichst du?
    Vom Buch der Monde. Ich vermute, es ist bei Genevieve.
    Genevieve ist tot.
    Das weiß ich.
    Was sagst du da, Ethan?
    Ich denke, du weißt genau, was ich meine.
    Harlon James kam an den Tisch gehumpelt, er sah kläglich aus. Seine Pfote war noch immer verbunden.Tante Mercy fütterte ihn mit den dunklen Pralinen aus

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