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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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niemals …«
    »Hören Sie mit der alten Leier auf. Sie sagen, Sie würden nie etwas tun, was ihr schadet.Was Sie dabei unterschlagen, ist, dass Sie auch nie etwas tun würden, was ihr hilft.«
    Er biss die Zähne aufeinander. Jetzt war er es, der wütend war; so gut kannte ich ihn schon. Aber er fiel nicht aus der R o lle, nicht für eine Sekunde. »Ich versuche, sie zu schützen, und dich auch, Ethan. Ich weiß, du sorgst dich um Lena, und du bietest ihr selbst eine Art Schutz, aber es gibt Dinge, die du im Augenblick einfach nicht begreifen kannst, Dinge, die weit außerhalb unserer Macht stehen. EinesTages wirst du sie verstehen. Du und Lena, ihr beiden seid einfach zu verschieden.«
    Von zweierlei Art – so stand es in dem Brief, den der andere Ethan an Genevieve geschrieben hatte. Macon irrte, ich verstand es sehr wohl. Seit mehr als hundert Jahren hatte sich nichts geändert.
    Seine Miene wurde weicher. Vielleicht tat ich ihm leid. Aber seine nächstenWorte verrieten mir den wahren Grund.
    »Letztlich wirst du es sein, der die ganze Last trägt. Ethan. Es ist immer der Sterbliche, der die Last trägt.Vertrau mir, ich weiß es.«
    »Ich vertraue Ihnen nicht und Sie irren sich. So verschieden sind wir gar nicht.«
    »Ach, ihr Sterblichen, ich beneide euch. Ihr glaubt, ihr könnt den Lauf der Dinge ändern. Die ganzeWelt anhalten. Das, was schon längst geschehen war, ehe ihr in dieseWelt tratet, wieder ungeschehen machen.Welch großartige Geschöpfe ihr doch seid.« Er hatte das zu mir gesagt, aber ich ahnte, dass er nicht mich damit meinte. »Ich entschuldige mich für mein Eindringen. Ich lasse dich jetzt wieder schlafen.«
    »Lassen Sie sich in meinem Zimmer nicht mehr blicken, Mr Ravenwood, und auch nicht mehr in meinem Kopf.«
    Er wandte sich zur Tür, was mich erstaunte. Ich hatte erwartet, dass er auf demselbenWeg gehen würde, wie er gekommen war.
    »Eine Frage noch.Weiß Lena, was Sie sind?«
    Er lächelte. »Natürlich. Wir haben keine Geheimnisse voreinander.«
    Ich erwiderte sein Lächeln nicht.Wenn auch nicht gerade diese Sache, so gab es doch einiges, was sie einander verheimlichten, und wir beide, Macon und ich, wussten es.
    Mit wehendem Mantel drehte er sich um und war verschwunden.
    Einfach so.

Die Schlacht von Honey Hill
    5.2.
    Am nächsten Morgen erwachte ich mit dröhnenden Kopfschmerzen. Ich glaubte nicht, wie es in R o manen so oft beschrieben wird, das Ganze wäre gar nicht passiert. Ich glaubte nicht, dass ich es nur geträumt hatte, dass Macon Ravenwood in der vergangenen Nacht in meinem Zimmer aufgetaucht und wieder verschwunden war. Nach dem Unfall meiner Mutter war ich monatelang jeden Morgen aufgewacht und hatte gehofft, alles sei nur ein böserTraum gewesen. Diesen Fehler würde ich nie wieder machen.
    Ich hatte dazugelernt.Wenn es den Anschein hatte, alles hätte sich verändert, dann hatte es das auch.Wenn es den Anschein hatte, alles würde nur noch schlimmer werden, dann wurde es das auch.Wenn Lena und ich das Gefühl hatten, dass uns die Zeit davonlief, dann tat sie das auch.
    Nur noch sechsTage und es wurden immer weniger. Es sah nicht gut aus für uns. Das war alles, was es zu sagen gab. Natürlich sagten wir es nicht. In der Schule benahmen wir uns so wie immer. Im Korridor hielten wir Händchen. Hinter den Garderobenschränken küssten wir uns, bis uns die Lippen wehtaten und ich das Gefühl hatte, auf dem elektrischen Stuhl zu sitzen. Wir verließen unser Luftschloss nicht, genossen das, was wir als unser normales Leben ausgaben oder was davon noch übrig geblieben war. Und wir redeten, wir redeten den ganzenTag lang, wir redeten in jeder Minute des Unterrichts, selbst dann, wenn wir nicht die gleichen Fächer besuchten.
    Während ich im Töpferunterricht eigentlich eine Schale aus Schnurkeramik herstellen sollte, erzählte mir Lena von Barbados, wo sichWasser und Himmel am Horizont in einer zarten blauen Linie berührten, bis man das eine von dem anderen nicht mehr unterscheiden konnte.
    Und während wir im Unterricht Aufsätze über Dr. Jekyll und Mr Hyde schrieben und Savannah Snow dabei mit ihrem Kaugummi schmatzte, erzählte mir Lena von ihrer Großmutter, bei der sie 7-Up aus dicken roten Lakritzstangen schlürfen durfte.
    Sie erzählte mir auch von Macon, der es sich nie hatte nehmen lassen, sie an ihrem Geburtstag zu besuchen, egal wo sie gerade lebte.
    In der Nacht waren wir stundenlang wach geblieben und hatten uns mit dem Buch der Monde beschäftigt, bis wir

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