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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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Alltagsprobleme, sie waren so winzig. Es waren Probleme gewöhnlicher Sterblicher, wie auch ich sie früher einmal gehabt hatte. Ich merkte, wie Emily zu mir herübersah. Savannah ließ sich in Emilys Schoß fallen und mit Savannah kam mein üblicher Widerwillen zurück. Ich war nicht auf sie eifersüchtig. Ich wollte mit keinem von ihnen tauschen.
    Ich konnte mir nicht vorstellen, jemals wieder in ein Leben voller Nichtigkeiten zurückzukehren.
    Noch zweiTage. Lena wollte nicht einmal mehr mit mir sprechen. Der Sturm hatte das Hauptquartier der TAR erfasst und das halbe Dach abgerissen. Die Mitgliederverzeichnisse, die Mrs Lincoln und Mrs Asher in jahrelanger Arbeit zusammengetragen hatten, die Stammbäume, die bis in dieTage der Mayflower und der amerikanischen Unabhängigkeit zurückreichten, waren zerstört. Die Patrioten in Gatlin würden aufs Neue beweisen müssen, dass ihre Abstammung rühmlicher war als die aller anderen.
    Auf demWeg in die Schule fuhr ich in Ravenwood vorbei und klopfte so laut ich konnte an die Tür. Aber Lena kam nicht aus dem Haus. Als ich sie schließlich dazu brachte, wenigstens die Tür zu öffnen, sah ich, warum.
    Ravenwood hatte sich schon wieder verändert. Innen sah es aus wie ein Hochsicherheitsgefängnis. Die Fenster waren vergittert, und die Wände bestanden aus glattem Beton, außer in der Eingangshalle, da waren sie orangerot und ausgepolstert. Lena trug einen orangefarbenen Overall, auf dem die Nummer 1102 stand, ihr Geburtstag, und ihre Hände waren überall vollgekritzelt. Eigentlich sah sie toll aus, wie ihr das wirre schwarze Haar ins Gesicht fiel. An ihr war selbst eine Gefängniskluft hübsch.
    »Was ist hier los, L?«
    Sie schaute über die Schulter und folgte meinem Blick. »Ach, das? Nichts. Das ist nur ein Spaß.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Macon so viel Humor hat.«
    Sie zog an einem losen Faden, der von ihrem Ärmel hing. »Hat er auch nicht. Den Spaß habe ich gemacht.«
    »Seit wann kannst du bestimmen, wie Ravenwood aussieht?«
    Sie zuckte die Schultern. »Als ich gestern Morgen aufwachte, hat es hier so ausgesehen. Ich muss mir das so ausgedacht haben. Und das Haus hat mir zugehört, nehme ich an.«
    »Komm, lass uns gehen. Ein Gefängnis bedrückt dich nur noch mehr.«
    »In zweiTagen könnte ich so sein wie Ridley. Das ist bedrückend genug.« Sie schüttelte traurig den Kopf und setzte sich an den Rand derVeranda. Ich setzte mich neben sie. Sie sah mich nicht an, sondern starrte auf ihre weißenTurnschuhe. Ich fragte mich, woher sie wohl wusste, wie Gefängnisschuhe aussahen.
    »Die Schnürsenkel. Das mit den Schnürsenkeln stimmt nicht.«
    »Wie bitte?«
    Ich deutete auf die Schuhe. »Wenn man in ein richtiges Gefängnis kommt, dann nehmen sie einem die Schnürsenkel weg.«
    »Du musst akzeptieren, was nicht zu ändern ist, Ethan. Es ist vorbei. Ich kann meinen Geburtstag nicht aufhalten oder den Fluch. Ich kann nicht mehr so tun, als wäre ich ein Mädchen wie jedes andere auch. Ich bin nicht wie Savannah Snow oder Emily Asher. Ich bin eine Caster.«
    Ich hob eine Handvoll Kieselsteine von der unterstenTreppe auf und schleuderte einen davon weg, so weit ich konnte.
    Ich werde nicht Goodbye sagen, L. Das kann ich nicht.
    Sie nahm einen Kieselstein aus meiner Hand und warf ihn fort. Ihre Finger streiften meine, ich spürte die Wärme und versuchte, mir das Gefühl einzuprägen.
    Du wirst auch gar keine Gelegenheit dazu haben. Ich werde einfach weg sein, und ich werde nicht mehr wissen, dass ich mir je etwas aus dir gemacht habe.
    Ich wollte das nicht hören. Diesmal traf der Kieselstein einen Baum. »Nichts wird jemals ändern, was wir füreinander empfinden.Wenn ich eines sicher weiß, dann das.«
    »Ethan, vielleicht bin ich danach gar nicht mehr in der Lage, etwas zu empfinden.«
    »Das glaub ich nicht.« Ich schleuderte die übrigen Steine hinaus in den überwucherten Garten. Sie fielen irgendwohin, aber man hörte nichts.Trotzdem starrte ich in die Richtung und versuchte, den Kloß in meinem Hals hinunterzuschlucken.
    Lena streckte die Hand nach mir aus, dann zögerte sie. Sie ließ die Hand sinken, ohne mich berührt zu haben. »Sei nicht wütend auf mich. Ich hab dich um nichts gebeten.«
    Da platzte mir der Kragen. »Kann sein, dass du mich um nichts gebeten hast, aber was, wenn morgen unser letzter gemeinsamerTag ist? Ich könnte ihn mit dir verbringen, aber stattdessen verkriechst du dich und blästTrübsal, als wäre dein Schicksal schon

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