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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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neben mir, nahm mir das Päckchen aus der Hand und betrachtete es mit Entzücken.
    »Ja, Sir. Marian Ashcroft war die beste Freundin meiner Mutter. Sie haben zusammen gearbeitet.«
    Macons Augen blitzten auf, dann war seine Miene wieder so undurchdringlich wie zuvor. Der Moment war verflogen. »Natürlich. Wie unglaublich dumm von mir, EthanWate. Ich kannte Ihre Mutter.«
    Ich erstarrte.Woher kannte Macon Ravenwood meine Mutter?
    Ein merkwürdiger Ausdruck trat auf sein Gesicht, als erinnere er sich an etwas, das er längst vergessen hatte. »Natürlich nur durch ihre Bücher. Ich habe alles gelesen, was sie geschrieben hat.Wenn Sie sich die Fußnoten in ihrem Buch Pflanzungen und Pflanzen – Der geteilte Garten genauer betrachten, dann werden Sie feststellen, dass viele der Quellen, auf die sie sich stützt, aus meiner Sammlung kamen. Ihre Mutter war brillant, ein großerVerlust.«
    Ich rang mir ein Lächeln ab. »Vielen Dank.«
    »Es wäre mir natürlich eine Ehre, Ihnen meine Bibliothek zu zeigen. Ich würde mitVergnügen meine Sammlung mit dem einzigen Sohn von Lila Evers teilen.«
    Ich sah ihn an, verblüfft, den Namen meiner Mutter aus Macon Ravenwoods Mund zu hören. »Wate. Lila EversWate.«
    Er lächelte noch breiter. »Natürlich. Aber eins nach dem anderen. Da die Küche verstummt ist, nehme ich an, dass das Essen serviert ist.« Er klopfte mir auf die Schulter und wir gingen in den großen Ballsaal zurück.
    Lena saß am Tisch und wartete auf uns; sie zündete gerade eine Kerze wieder an, die der Nachtwind ausgeblasen hatte. Auf dem Tisch stand ein erlesenes Festessen, obwohl ich mir nicht erklären konnte, wie es dorthin gekommen war. Außer uns dreien hatte ich im ganzen Haus keinen Menschen gesehen. Erst dieses verwandelte Haus, dann derWolfshund und jetzt das. Und ich hatte allen Ernstes geglaubt, dass Macon Ravenwood das Sonderbarste an diesem Abend sein würde.
    Das Essen hätte für die TAR , jedes Kirchengemeindefest der Stadt und die Basketballmannschaft zusammen gereicht. Nur dass solche Speisen in Gatlin noch nie auf den Tisch gekommen waren. Da war ein ganzes geröstetes Schwein, dem ein Apfel im Maul steckte. Neben einer tranchierten Gans, die mit Esskastanien überhäuft war, stand eine Hochrippe mit kleinen Papierkrönchen oben auf jeder Rippe. Es gab Schüsseln und Schalen mit Bratensaft und Soße, mit Sahne, Gebäck und Brot, mit Gemüse, R üben und Aufstrichen, deren Namen ich nicht kannte. Und natürlich Sandwiches mit Schweinenackensteaks, die zwischen all den anderen Speisen völlig fehl am Platz wirkten. Ich schaute zu Lena hinüber, und mir wurde schlecht bei dem Gedanken daran, wie viel ich essen musste, wenn ich jetzt nicht unhöflich sein wollte.
    »Onkel M. Das ist doch viel zu viel.« Boo, der sich vor Lenas Stuhl zusammengerollt hatte, klopfte erwartungsvoll mit dem Schwanz.
    »Unsinn. Heute feiern wir. Du hast einen Freund gefunden. Die Küche wird es uns sonst übel nehmen.«
    Lena blickte mich ängstlich an, so als rechnete sie damit, dass ich zurToilette gehen und mich davonmachen würde. Ich zuckte die Achseln und lud mir meinenTeller voll. Vielleicht erließ mir Amma ja das Frühstück morgen.
    Als Macon sein drittes Glas Scotch leerte, schien mir der Zeitpunkt gekommen, die R ede auf das Medaillon zu bringen.Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich immer nur gesehen, wie er sich Speisen auf seinenTeller lud, aber nie, dass er tatsächlich etwas aß. Sie verschwanden von seinemTeller, nachdem er nur paar winzige Bissen zu sich genommen hatte.Wahrscheinlich war Boo Radley der glücklichste Hund der ganzen Stadt.
    Ich faltete meine Serviette zusammen. »Darf ich Sie etwas fragen, Sir? Da Sie offenbar so viel über Geschichte wissen und ich, na ja, meine Mutter jetzt nicht mehr fragen kann.«
    Was tust du da?
    Ich will ihn nur etwas fragen.
    Er weiß nichts.
    Lena, wir müssen es versuchen.
    »Aber gern.« Macon nippte an seinem Glas.
    Ich griff in meineTasche, zog das Medaillon aus dem Beutel und achtete sorgsam darauf, dass es nicht aus demTaschentuch rutschte. Alle Kerzen gingen zischend aus. Die Lichter wurden dunkler und erloschen. Sogar das Klavier hörte zu spielen auf.
    Ethan, was machst du?
    Ich mache gar nichts.
    Im Dunkeln hörte ich Macons Stimme. »Was hast du in der Hand, mein Sohn?«
    »Es ist ein Medaillon, Sir.«
    »Würde es dir sehr viel ausmachen, es wieder einzustecken?« Seine Stimme war ruhig, aber ich wusste, dass er es nicht war. Ich spürte,

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