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Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe

Titel: Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Garcia
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konnte. Ich band den Knoten auf und steckte das Lederband in meine Hosentasche. Dann nahm ich das Medaillon und Lena legte ihre Hand auf meine.
    Ich hielt ihre Hand fest und wir wurden ins Nichts gerissen …
    Der Regen setzte fast schlagartig ein. Es schüttete wie bei einem Wolkenbruch. Als hätte der Himmel alle Schleusen geöffnet. Ivy hatte immer gesagt, Regentropfen seien die Tränen Gottes. Heute glaubte Genevieve ihr. Es waren nur ein paar Schritte, aber Genevieve konnte gar nicht schnell genug bei ihm sein. Sie kniete neben Ethan nieder und nahm seinen Kopf in die Hände. Sein Atem ging stoßweise. Er lebte.
    »Nein, nein, nicht auch noch diesen. Du verlangst zu viel. Viel zu viel. Nicht ihn. Nein, ihn nicht.« Genevieve redete wie im Fieber. Sie fing an zu beten.
    »Ivy, hol Hilfe. Ich brauche Wasser und Whiskey und etwas, womit ich die Kugel entfernen kann.« Genevieve ballte den Stoffstreifen zusammen und presste ihn auf das Loch in Ethans Brust.
    »Ich liebe dich. Und ich hätte dich zur Frau genommen, egal wie deine Familie darüber denkt«, flüsterte er.
    »Sprich nicht so, Ethan Carter Wate. Du redest, als würdest du gleich sterben. Dir wird es bald wieder gut gehen. Ja, bald wieder gut«, wiederholte Genevieve, denn sie wollte ebenso daran glauben, wie sie ihn davon überzeugen wollte.
    Genevieve schloss die Augen und versuchte, an etwas anderes zu denken. An blühende Blumen. An das Schreien Neugeborener. An die aufgehende Sonne.
    An neues Leben, nicht an Tod.
    Sie stellte es sich mit aller Kraft vor, sie wollte, dass es Wirklichkeit würde, was sie sah. Immer und immer wieder ließ sie dieselben Bilder vor ihrem inneren Auge erstehen.
    Neues Leben, nicht Tod.
    Ethan keuchte. Sie schlug die Augen wieder auf und ihre Blicke trafen sich. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Dann fielen Ethans Augen zu und sein Kopf sank zur Seite.
    Genevieve schloss die Augen, beschwor erneut die Bilder herauf. Es musste sich um einen Irrtum handeln. Er konnte doch unmöglich tot sein. Sie hatte ihre ganze Kraft aufgeboten. Sie hatte es unzählige Male zuvor getan, hatte Sachen in der Küche ihrer Mutter verschwinden lassen, um Ivy zu necken, sie hatte kleine Vögel geheilt, die aus dem Nest gefallen waren.
    Warum klappte es diesmal nicht? Jetzt, wo es darauf ankam?
    »Ethan, wach auf. Bitte, wach auf.«
    Ich schlug die Augen auf. Wir standen mitten auf dem freien Feld, an derselben Stelle wie zuvor. Ich sah Lena an. Ihre Augen glänzten vorTränen. »Oh Gott.«
    Ich bückte mich und berührte das Gras, auf dem wir standen. R ötliche Flecken waren auf den Pflanzen und auf dem Boden rund um uns herum. »Das ist Blut.«
    »Sein Blut?«
    »Ich nehme es an.«
    »Du hattest recht. Das Armband war daran schuld, dass wir nichts gesehen haben. Aber warum hat Onkel Macon dann gesagt, es würde mich beschützen?«
    »Vielleicht beschützt es dich ja. Aber es hat eben auch noch andere Kräfte.«
    »Du brauchst nicht zu versuchen, mich aufzumuntern.«
    »Es gibt etwas, das wir nicht herausfinden sollen, und es hat mit dem Medaillon zu tun, und, darauf würde ich jedeWette eingehen, mit Genevieve. Wir müssen über die beiden so viel wie möglich herausfinden, und zwar vor deinem Geburtstag.«
    »Was meinst du mit ›vor meinem Geburtstag‹?«
    »Gestern Nacht haben Amma und dein Onkel miteinander gesprochen.Was immer es auch ist, das wir nicht wissen dürfen, es hat mit deinem Geburtstag zu tun.«
    Lena holte tief Luft, um nicht die Fassung zu verlieren. »Sie wissen, dass ich Dunkel werde. Damit hat es zu tun.«
    »Und das Amulett?«
    »Keine Ahnung, es ist auch nicht wichtig, nichts davon ist wichtig. In vier Monaten werde ich nicht mehr ich selbst sein. Du hast Ridley gesehen. So werde ich sein, vielleicht sogar schlimmer.Wenn mein Onkel recht hat und ich eine Naturgeborene bin, dann ist Ridley imVergleich zu mir eine R o tkreuzhelferin.«
    Ich zog sie an mich, schlang meine Arme um sie, als könnte ich sie vor etwas beschützen, vor dem es, wie wir beide wussten, keinen Schutz gab. »Daran darfst du nicht denken. Es muss eine Möglichkeit geben, es aufzuhalten.«
    »Du verstehst nicht. Es gibt keine Möglichkeit, es aufzuhalten. Es passiert einfach.« Ihre Stimme wurde lauter. Und auch der Wind nahm an Stärke zu.
    »Okay, vielleicht hast du ja recht. Vielleicht passiert es einfach. Aber wir werden einenWeg finden, damit es dir nicht passiert.«
    Ihr Blick verfinsterte sich wie der Himmel. »Können wir nicht

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