Skagboys 01
macht dich fertig, sage ich ihr, während ich in das Sofa zurücksinke. Wie ein Kleinkind gluckse ich vor Wohlgefühl, als das Skag einem heilspendenden Elixier gleich durch meinen Körper saust. In meinem Bauch kommt dieser nach Honig schmeckende Brechreiz auf, den ich aber mit kontrollierten Atemzügen zurückdrängen kann.
— Warum machst du es dann?
— Ich hab mich schlecht gefühlt … manchmal fühlt man sich so schlecht … dann ist es das Einzige, was noch hilft …
So schleeeecht …
— Aber ich fühle mich doch auch schlecht, verdammt! Was ist mit mir?!, klagt sie. Ihr Gesicht verzieht sich, und für eine kurze Schrecksekunde kann ich die Züge ihrer Eltern in ihrer Visage erkennen. — Du hast gesagt, du würdest mir helfen!
Ich schaue sie traurig an und nehme ihre zitternden Hände. — Du bist ein wunderschönes junges Mädchen, und ich will nicht, dass du Drogen nimmst …
Mein Gott, sie ist wirklich ein gebrochener Engel, aus dem Himmel hinabgefallen und in dieser dunklen, armseligen Hütte gestrandet. — Verstehst du das nicht? Ich soll auf dich aufpassen und nicht alles nur noch schlimmer für dich machen. Ich schüttele meinen Kopf und spüre, wie das Blut langsam hindurchfließt. — Auf keinen Fall …
— Es kann doch gar nich mehr schlimmer werden!, schimpft sie, man sieht ihr an, wie sie ihre momentane Lage in Gedanken durchgeht.
— Ich … ich … ich will doch nur ein kleines bisschen, wie du gesagt hast, bettelt sie erneut. — Damit sich alles ein bisschen besser anfühlt …
Ich fühle, wie ich einatme und meine Lungen fülle. Es ist, als würde ich den Kolben einer Spritze zurückziehen, um die Flüssigkeit in den Zylinder strömen zu lassen. Ich ziehe ihn so weit zurück, bis das Kolbenende ganz hinten am Zylinder ankommt und an der Dichtung anschlägt … — Okay, aber das ist eine einmalige Sache … weil es total bescheuert ist … und gegen meine Prinzipien verstößt. Ein ganz klein wenig nur, damit du dich entspannst, okay?
Ich streichele sanft ihre Wange. — Dann überlegen wir uns, wie wir Dickson schnappen …
— Danke, Simon …
— Du musst dich so fühlen, als würde gerade die ganze Welt über dir zusammenbrechen, sage ich und ziehe einen Schuss für sie auf. — Das hier wird dir helfen, Baby. Damit tut es nicht mehr so weh.
Sie wirkt matt und auch ein bisschen verwirrt, als ich meinen Lederschlips um ihren dünnen weißen Arm binde, um ein paar Venen aufzuklopfen. Sieht gut aus, sie ist toll verkabelt. Die Kleine sehnt sich danach zu vergessen, sucht die Besinnungslosigkeit. In einer solchen Situation muss man einfach helfen, muss dem Wunsch der Jungfrau in Nöten nachkommen …
Und so gebe ich es ihr auf die eine Art, schaue zu, wie sie leicht stöhnt und in die Couch zurücksinkt. — Das fühlt sich gut an … so toll … woooow …
Dann lege ich sie hin, den Kopf auf der Armlehne der Couch abgestützt, und bereite alles vor, um es ihr auf die andere Art zu geben. — Du bist jetzt die Frau im Haus und musst stark sein für den kleinen Grant. Wir beide müssen den Laden hier am Laufen halten. Deiner Mutter zuliebe und um deinen Vater zu ehren. Wir gehen sie bald besuchen, sage ich und wische ihr den Pony aus den Augen. — Okay, Darling?
— Aye …, sagt sie und schaut mich dabei mit glasigen Augen an, die wie Silbermünzen glänzen.
— Is das besser?
— Aye … fühlt sich schön an … hätte nich gedacht, dass ich mich je wieder so gut fühlen könnte.
— Wir kriegen diesen Dickson. Den kaufen wir uns. Du und ich. Dieser Bastard wird dafür bezahlen, flüstere ich. Ich knie auf dem Fußboden, neben diesem ausgestreckten Wunderkörper. Sanft schiebe ich eine Hand unter ihren Kopf, hebe ihn an und lege ein Kissen drunter. — Aber jetzt musst du dich entspannen. Du hast viel durchgemacht. Willst du, dass ich mich neben dich lege … dich festhalte?
Ein zaghaftes Nicken. — Du bist so nett zu mir …
Sie fährt ihre Hand aus und streichelt mein Gesicht. Ich lehne mich weiter vor, näher ran an diese prallen Lippen.
— Natürlich bin ich das. Du bist etwas ganz Besonderes, da muss man einfach nett sein. Und jetzt gib mir einen kleinen Kuss.
Sie schaut mich mit einem traurigen Lächeln an und küsst mich auf die Wange.
— Nein, Baby, so nicht. Einen richtigen Kuss, wie der einer Frau.
Und dann legen sich diese vollen Lippen auf die meinen, und ihre Zunge schiebt sich in meinen Mund. Es geht wie von allein. Ich schließe meine Augen
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