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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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mampft n Schinkenbrötchen. Kaum zu fassen! Der Wichser hat nich eine Sekunde dran gedacht, dass ich vielleicht auch n beschissenes Brötchen will. Würd mir auch gefallen: mir den Arsch in der Karre breitsitzen, die verfickte Zeitung lesen und Brötchen fressen. Verdammter Wichser. Ich sag ihm also, dass wir zurück zum Pub fahren, aber der Penner bewegt keinen Finger, sondern glotzt mich nur verdammt großkotzig an. — Hat Power gesagt, dass du das Teil doch aufstellen sollst, oder was?
    — Power hat mir nen Scheiß gesagt, kapisch?!, blaffe ich den Arsch an, worauf ihm nix mehr einfällt. Er nickt nur langsam mit dem Kopf. Das macht er immer, wenn er irgendwie beeindruckt is, es aber nich sagen will. Der Arsch weiß ganz genau, was das bedeutet: Ich bin Powers Nummer eins in Leith, und er hat nix zu melden! Aber das interessiert mich eigentlich einen Scheißdreck. Dann beißt er von seinem Brötchen ab und gibt Gas. Als wir am Pub ankommen, sag ich ihm, dass er den Motor laufen lassen soll.
    Ich lauf rein und geh mit Dickie nach hinten durch ins Büro. — Alles geregelt, Dickie. Es kommt kein Automat in deinen Laden.
    — Danke, Junge. Hoffe, du hast dir deswegen keinen Ärger eingehandelt, jammert er und labert wieder über meinen Onkel, meine Ma, meinen Opa. Irgendwann reißt mir der Geduldsfaden, und ich bring den alten Knacker mit einem kräftigen Kopfstoß in die Fresse zum Schweigen. Seine Brille fliegt auf den Boden, und im nächsten Moment umklammern meine Hände seinen schrumpeligen alten Hals. Ich würge ihm die Luft ab und drücke ihn mit dem Rücken auf den Schreibtisch. — Iiiich … ich … Frank … ich nehm das Ding … ich stell den Automaten auf!
    — ICH WILL NICH, DASS DU NEN SCHEISSAUTOMATEN AUFSTELLST! Dann flüstere ich ihm zu: — Ich hab dir schon gesagt, dass das geregelt is!
    — Arrrgh … aber Francis … arrrgh … es is … nich …
    — Wenn du aber noch mal die Klappe aufreißt und über Power lästerst …, ich werf den Alten auf den Boden und trete ihm in die Rippen, — … dann wird dieser verfickte Automat deine kleinste Sorge sein. Kapiert?!
    — In Ordnung …, keucht der Alte.
    Ich trete ihm noch mal in die Seite. Er stöhnt laut und fängt an zu kotzen. So richtig krieg ich allerdings keinen Kick, wenn ich so nen alten Knacker verprügele. Da ich es aber verfickt noch mal hasse, dass der Bastard mich in diese beschissene Lage gebracht hat, kriegt er jetzt, was er verdient: ne anständige Abreibung.
    Nach einer Weile schnall ich, dass es mein alter Onkel Dickie is, der da am Boden liegt. Der Kerl, der mit uns ins Kino und zum Fußball gegangen ist, während sich mein Vater nie einen Scheiß um mich gekümmert und lieber in der Kneipe abgehangen hat. Also hör ich auf, helf ihm hoch und such seine Brille. Dann bring ich ihn nach vorn in die Bar. — Tut mir leid, Frank … sorry, dass ich dich in diese Lage gebracht hab, schnauft er.
    Irgendwie kriecht mir ein strenger Geruch in die Nase. Als ich ihn ansehe, merke ich, dass sich der alte Wichser in die Hose gepisst hat! Wie ein verdammter Alki. Dreckiger alter Bastard! Ein großer dunkler Fleck bedeckt Schritt und Oberschenkel. Die Kleine an der Bar schaut drein, als würde sie sich auch gleich in die Hose machen. — Alles in Ordnung, Mr. Ellis?
    — Aye … is schon okay, Sonia, stöhnt er. — Du musst jetzt mal kurz das Kommando übernehmen.
    — Sieht er etwa so aus, als wäre alles in Ordnung?!, brüll ich die bekloppte Schlampe an. — Er is gestürzt, Mann! Ich bring ihn jetzt ins Krankenhaus.
    Ich bugsiere den stöhnenden Alten ins Klo und sag ihm, dass er sich so gut es geht sauber machen soll. Dann führe ich ihn nach draußen zum Auto und setze ihn hinten rein. Nelly schaut ihn an. — Der alte Dickie hat’s mit der Angst zu tun bekommen und sich in die Hosen gepisst, erkläre ich. Nelly sagt nichts, aber man kann an seinem Blick sehen, dass auch er mächtig angeekelt von dem Alten ist. Kein Wunder eigentlich. Is echt ne verdammte Enttäuschung, der gute alte Onkel Dickie.

Haut und Knochen
    C athy Renton saß am Küchentisch der Familie und starrte schweigend ins Leere. Sie rauchte eine Zigarette und tat ab und an so, als würde sie die Radio Times lesen. Ihr Ehemann Davie stand daneben und konnte seine eigenen Atemgeräusche hören. Sie klangen schwer von Erschöpfung und Stress und vermischten sich mit dem Blubbern des Eintopfs auf dem Herd. Die Zeit schien stillzustehen und genauso müde und gebrechlich

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