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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Schorre rauchen nicht zählt. Dabei bin ich es, der am Ende den Arsch hinhalten muss, weil ich die Kiste mit Marriott angeleiert hab. Wenn die beiden das Ding in den Sand setzen, dann …
    — Wer war da am Telefon?
    — Kannste dir doch denken, oder? Wieder so eine Nobelschnitte für Sick Boy, sag ich und geh raus. Es ist zwar immer noch recht kalt, aber der Frühling liegt definitiv schon in der Luft.
    Auf dem Flur höre ich ein heulendes Winseln, und als ich zum Treppenhaus komme, sehe ich ein paar von diesen kleinen Stinkern, die einen schwarzen Hundewelpen am Wickel haben. Sie sind dabei, ihn in den Müllschlucker zu stecken! Einen schwarzen Labrador Retriever … einfach so in den Müllschlucker! — Halt, ihr kleinen Saftärsche!
    Ich renne zu ihnen hin, aber dieses Balg lässt den Hund fallen. Der Welpe kreischt und jault. Als ich den Deckel des Müllschluckers aufreiße, ist der Hund schon verschwunden – wie ein Kaninchen im Hut des Zauberers. Man hört nur noch ein leiser werdendes Heulen den Schacht hinuntersausen. — Du bescheuerte Mistgöre!, brülle ich die Krabbe an, vollkommen außer mir.
    — Meine Mum sagt, dass ich den Köter wegschaffen muss, meint der Bengel.
    — Dann hättest du ihn zurück in die Tierhandlung bringen sollen, du Trottel!
    — Is schon geschlossen. Meine Mum bringt mich um, wenn ich noch mal mit dem Köter zu Hause auftauche!
    — Verdammte Drecksgöre, schimpfe ich und springe in den Aufzug. Die beiden Mülltüten schleppe ich auch mit. Schließlich will ich dem kleinen Retriever keine vollen Müllsäcke auf den Kopf sausen lassen. Ich fahr runter zu dem Raum, in dem der Müllcontainer steht. Abgeschlossen. Das Ding wird erst am Montag wieder geleert. Kann der Kleine den Sturz durch den Müllschacht überlebt haben? Eigentlich schon, denn der Abfall im Container sollte ziemlich weich sein. Ich muss einfach nachsehen. So stelle ich die Müllsäcke neben der verschlossenen Tür ab und versuche nachzudenken, aber es ist zu kalt hier unten. Ich geh wieder rein ins Treppenhaus, und – Fuck! Fuck! Fuck! – genau in diesem Augenblick steigt sie aus dem Aufzug. Allein. Blaue Jacke. Zigarette in der Hand. Marsha.
    Sie sieht ziemlich durch aus. Ihre Augen sind klein und geschwollen. — Marsha, warte mal. Einen Moment nur.
    — Was willst du denn noch?, sagt sie und dreht sich von mir weg, als wäre ich ein Niemand für sie.
    Ich starre sie an. — Ich will mit dir sprechen. Ich will mit dir über … über das Baby sprechen.
    Sie fährt herum und glotzt mir in die Augen. — Es gibt kein Baby. Nich mehr, meint sie und zieht dabei ihr gelbes T-Shirt nach unten.
    — Was redest du da? Was is passiert?
    Mit einem verächtlichen Schnauben antwortet sie: — Hab’s wegmachen lassen.
    — Du hast was getan?
    — Meine Ma meint, dass es hier eh schon viel zu viele Kinder mit Kindern gibt.
    — Ein bisschen spät dafür, oder?
    — Alles, was dich interessieren muss, is, dass es weg is.
    — Wie? Was meinst du damit?
    — Ich sag dir gar nix mehr!, kreischt sie mich plötzlich an. — Mach, dass du mir aus den Augen kommst!
    — Aber wir müssen doch darüber reden … wir waren doch …
    — Was gibt’s da noch zu reden, Mann?!, faucht sie. — Ich war mit dir zusammen, jetzt bin ich’s nich mehr. Ich hatte ein Baby, jetzt hab ich’s verdammt noch mal nich mehr.
    — Das hat dir doch jemand eingeredet, Marsha! Das war doch auch mein Kind! Meinst du nicht, ich hätte bei dieser Sache auch ein Wörtchen mitzureden gehabt?!
    — Nein, zum Henker, das hattest du nicht!, schimpft sie mit hasserfülltem Blick.
    Es war doch auch mein Kind …
    Als ich ihr nachsehe, wie sie durch die Haustür davonstolziert, kann ich den harten Puls in meinem ganzen Körper spüren. Ihr kleiner knackiger Hintern schwingt bei jedem Schritt von einer Seite zur anderen – wie bei einem Model auf dem Catwalk –, und irgendwie fühle ich mich durch diesen Anblick verdammt noch mal verarscht! — Bitte komm zurück, Babe!, höre ich mich selbst rufen, als ich ihr durch die Tür hinterherlaufe.
    Ich weiß nich, ob sie mich hören kann oder nicht. Jedenfalls schaut sie sich weder um, noch bleibt sie stehen. Zielstrebig läuft sie weiter den Weg zwischen dem Fabian House und dem Ruskin House runter.
    Dann höre ich diese schnaubenden Atemgeräusche und schaue nach unten, wo ein großer Schäferhund an meinen Eiern herumschnüffelt. Ein stämmiger Skinhead blickt zu mir herüber. — Hatchet! Hör auf damit!
    Der

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