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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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du gerade rausgeschmissen hast, is hintenrum gegangen und sitzt jetzt seelenruhig auf einem von deinen Bierfässern. Ich glaub sogar, dass er da hingepisst hat.
    Dickson war sofort in Alarmbereitschaft. — Echt jetzt?!, rief er voller Vorfreude aus. — Dem Wichser werd ich’s zeigen! Weiß wahrscheinlich nich mal, dass er jetzt genau da sitzt, wo ich ihn haben will! Mit schnellen Schritten stürmte er zum Seitenausgang der Kneipe. Billy folgte ihm.
    Als Dickson in den kleinen, gepflasterten Hinterhof trat, schaute er sich verwirrt um und sah hinter dem Stapel leerer Fässer nach. Es war nichts zu entdecken. Er bemerkte, dass die braune Hintertür zur Straße von innen verriegelt war. Wo konnte der Kommi-Wichser also stecken? Er drehte sich um. — Wo is der verlauste Bastard?, fragte er Billy.
    — Der ist weg, sagte Billy leise. — Aber dafür ist sein Sohn hier.
    — Was …?! Dicksons Mund stand sperrangelweit offen. — Ich … ich wusste nicht, dass das dein Dad war, Billy. Ich habe einen Fehler gemacht …
    — Da hast du verdammt recht, zischte Billy, als er Dickson mit voller Wucht ins Gemächt trat. Der Ex-Polizist keuchte, lief rot an und ging, seine Kronjuwelen haltend, auf dem kalten Steinboden in die Knie. Billys zweiter Kick landete direkt in Dicksons Visage – ein Volltreffer, der ihm zwei Schneidezähne aus dem Mund riss und die verbleibenden Kauwerkzeuge lockerte.
    Lenny und Peasbo waren Billy nach draußen gefolgt. Als sie die Situation erfassten, versenkten sie aus Solidarität mit ihrem Freund ein paar kraftvolle Fußtritte im Körper des am Boden liegenden Wirts. Auch der große Chris Moncur war herausgekommen, um zu sehen, was los war, und grinste nun hämisch. Alec Knox, ein alter Trunkenbold, den Dickson in verschiedenen Situationen grob angepackt hatte, nutzte seine Chance und übte kalte Rache mit zwei brutalen Tritten auf den Schädel des reglosen Kneipenbesitzers.
    Peasbo ging zurück in die Bar, nickte Granty zu und schob die Bardame beiseite, die kaum Widerstand leistete. Er öffnete die Kasse und griff sich die Scheine und Ein-Pfund-Münzen. Lenny, der ihm gefolgt war, schnappte sich eine Flasche Whisky aus dem Regal hinter der Theke und feuerte sie in den TV -Bildschirm an der Wand. Drei alte Knaben, die an einem der Tische Domino spielten, drehten sich ruckartig um, um nach der Ursache des Tumults zu sehen. Granty warf ihnen allerdings einen so vernichtenden Blick zu, dass sie sich sogleich wieder ihrem Spiel zuwendeten. Die kleine Gruppe der Angreifer verließ hastig die Bar, gab dem Personal und den Stammgästen vorher aber noch zu verstehen, was sie der Polizei zu sagen hatten. Die offizielle Version lautete, dass drei Jambos aus Drylaw den Kneipenbesitzer verprügelt und die Einrichtung demoliert hatten.

Der Müllschacht
    D ass die Sonne jetzt früher rauskommt, ist ein schwacher Trost, denn die Wohnung sieht trotzdem katastrophal aus und riecht wie der Tiefschutz eines in die Jahre gekommenen Ringkämpfers. Der Müll wird einfach in die Ecke geworfen, wo – vergraben unter einem eindrucksvollen Haufen Abfall – ein kleiner Plastikeimer stehen müsste. Es hat sich eine Art Zermürbungskrieg entwickelt, in dem der verliert, der zuerst nachgibt und aufräumt. Und all diese verdammten Bierflaschen …
    Das Telefon klingelt, und ich geh ran.
    — Ist Simon zu sprechen? Wieder eine dieser Perlen aus besserem Hause.
    — Momentan nicht. Kann ich was ausrichten?
    — Ja, sag ihm doch bitte, dass Emily Johnson von der U-Bahn-Station South Ken angerufen hat. Ich kritzele ihre Nummer unter die anderen Namen auf dem Notizblock, der neben dem Telefon liegt.
    Als ich in die Küche gehe, packt es mich. Ich halte den Anblick einfach nicht mehr aus und schnappe mir ein paar Müllsäcke, um den Abfall zu entsorgen.
    — Hast du den Scheck vom Amt aus Hackney schon bekommen, Nicksy?, fragt mich Rents. Der verdammte Trottel rennt in T-Shirt und Unterhose durch die Bude und sieht mit seinen käseweißen Stelzbeinen wie ne Mischung aus Biafrakind und Ginger-Schotte aus.
    — Nein, das Scheißding is noch nich da, antworte ich und bringe den Müll raus zum Müllschlucker, denn diese beiden Wichser werden ihre Ärsche eh nie von Couch oder Matratze anheben. Die Typen kriegen absolut gar nichts auf die Reihe, außer sich verdammtes Dope reinzuziehen. Wir fangen am Montag mit der Arbeit an, und die Trollos denken gar nich dran, ihren Konsum ein bisschen zu drosseln. Scheinen zu glauben, dass

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