Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
Vom Netzwerk:
Hund lässt von mir ab und läuft zu seinem Herrchen. Ich muss wieder an den kleinen Welpen im Müllcontainer denken und renne hoch in die Wohnung, wo Mark und Sick Boy auf der Couch sitzen und Schorre von einer Alufolie rauchen. Beim Allmächtigen! Um diese Uhrzeit? — Feierei! Schließlich sind wir jetzt arbeitstätiger Teil der Bevölkerung, ruft Mark, der breiter als breit ist. — Komm schon, Nicksy, ein kleines bisschen Feierei!
    Eigentlich hat sie richtig gehandelt. Schließlich wollte ich gar kein bescheuertes Kind haben. Ich wollte ihr nur helfen. Das ist alles. Ich wollte teilhaben, ich meine, als Vater und so …
    Auch Sick Boy ist vollkommen drauf und quatscht im Junk-Wahn-Laberflash vor sich hin. — Diese Lucinda is einfach unglaublich. Je schlechter du sie behandelst, desto mehr will sie dich. Totaler Daddy-Komplex, die Alte. Die könnt ich locker aufn Strich schicken. Ich meine, diese hässlichen Schlachtschiffe hier wärn keine Konkurrenz für sie, oder was meinst du, Nicksy? Ich sag euch, diese Schnalle würde echt jede Menge Kohle einbringen … jede Menge Kohle, sag ich euch …
    Rents legt das Folienröhrchen auf dem Couchtisch ab und fängt ebenfalls an zu labern. — Ich musste Neujahr Begbie beraten. Musste dir ma vorstellen! Hat mich um Hilfe bei seinem Gangsterscheiß gebeten. Ausgerechnet mich! Das is mein Problem, Mann: Ich bin nich tough genug, um ein richtiger Leith-Spacko zu sein, aber zu sehr Sozialbauhausener, als dass man mir die Künstler-Studenten-Nummer abnehmen würde. Mein ganzes Leben zwischen den Stühlen … schöne Scheiße! Er lässt sich zurück in die Couch fallen.
    Ich baue mich vor ihnen auf. — Hört mal, ihr beiden, unterbreche ich sie. — Ihr müsst mir mal nen Gefallen tun und in Stockwerk vierzehn und fünfzehn aufpassen, dass niemand Abfall in den Müllschacht wirft.
    Wie zu erwarten, protestiert Mark sofort. — Alter, in ein paar Minuten fängt Crown Court an.
    — Scheiß auf dein Crown Court! Da unten is n Welpe im Müllcontainer gefangen, ihr nutzlosen Junkieärsche! Als ich aus der Wohnung haste, höre ich, wie Mark zu Sick Boy sagt: — Speed-Psychose … die klassischen Symptome.
    Verdammte Großfresse. Diese Dudelsäcke treiben mich echt noch in den Wahnsinn! Ich sprinte wieder nach unten und denke über meine Optionen nach. Hausmeister vielleicht? Nee. Kannste seit den Budgetkürzungen des Stadtrats vergessen. Zum Glück treffe ich diese dicke farbige Frau im Treppenhaus, die mir erklärt, dass eine gewisse Mrs. Morton aus der zweiten Etage die Schlüssel für den Raum mit dem Müllcontainer haben könnte. — Is eins von diesen fetten Dingern in T-Form.
    Ich muss mich beeilen, oder der Welpe, sofern er die Rutschpartie durch den Schacht und den Sturz überlebt hat, wird unter noch mehr Müll begraben oder von leeren Flaschen erschlagen. Ich rase zum zweiten Stockwerk, wo bei Wohnung 2/1 tatsächlich der Name MORTON an der Tür steht. Ein heftiges Klopfen später öffnet mir diese stämmige Tonne von einer Frau die Tür.
    — Mrs. Morton?
    — Yeah …
    — Ich brauch die Schlüssel für den Raum mit dem Müllcontainer. Ein paar Gören haben gerade einen Welpen in den Müllschacht geworfen, und jetzt sitzt der Kleine im Container fest.
    — Kann ich dir nich helfen, Junge, antwortet Mrs. Morton. — Da musste schon den Stadtrat fragen.
    — Aber heut is Samstag!
    — Die arbeiten auch samstags. Einige zumindest …
    Ich versuche mein Bestes, aber die Alte lässt sich nicht umstimmen. Wenigstens kann ich ihr Telefon benutzen. Ich komme sogar zur Stadtverwaltung durch, aber die bringen mich echt um den Verstand. Als ich nämlich versuche, die Ernsthaftigkeit der Situation zu erklären, werde ich von einem Büro ans nächste verwiesen: Von der Abteilung Gebäudereinigung zur Abteilung Wohnungsbau, von da zur Abteilung Umweltschutz, zurück zur Zentrale, dann zum Stadtteilbüro und schließlich zur verdammten RSPCA – der königlichen Gesellschaft zur Verhütung von Grausamkeiten an Tieren! Das ganze Gespräch über steht Mrs. Morton hinter mir und starrt auf die Uhr an der Wand.
    Ich schwitze wie ein Schwein und denke über das arme Kerlchen im Müllcontainer nach. Dann fällt mir was ein, und ich rufe meinen Kollegen Davo an, der bei der Stadtverwaltung arbeitet. Zum Glück macht er heute Überstunden. — Mir egal, wie du’s anstellst, Kumpel, aber ich brauch sofort den Schlüssel für den Raum mit den Müllcontainern im Beatrice Webb House in der

Weitere Kostenlose Bücher