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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Drogn, Drogn, Drogn, Drogn!, keift Moira. — SAG DU’S IHM, JIMMY! SEI EIN MANN, ZUM TEUFEL NOMA, UND SAG DEIM SOHN BESCHEID!
    — Moira … komm schon …
    — Ich hab Pinke, Keith, sage ich und schüttele die Sammelbüchse. — Wir machen das Ding auf und kaufen uns Stoff!
    — Tipptopp, Mr. Mark. Ich weiß, wie man die Teile aufkriegt, meint er mit großen, funkelnden Augen. Moira starrt finster zu Jimmy rüber. Dann schlägt sie die Balkontür zu und lockt den kleinen Frechdachs wieder an ihre falsche Brust.
    — Wir müssen uns alle ein wenig beruhigen … Moira, fleht Jimmy sie an.
    — BERUHIGN?! ICH ZEIG DIR GLEICH MA BERUHIGN, JIMMY YULE! ES GEHT UM DEIN SOHN, VERDAMMT!
    — Keine Zeit für Experimente, Mann, meine ich zu Keezbo und lehne mich über das Geländer des Balkons. Von dort kann ich auf den Vorhof mit dem Betonboden hinunterschauen, wo Matty steht. — MATTY! , schreie ich, aber er hört mich nicht. Der Wind trägt meine Rufe davon.
    — MAH-TAY!
    Irgendwann schaut der Trottel mit seiner Planlosvisage nach oben.
    — Was ist hier los?, will Jimmy wissen und kommt zu uns raus. Moira tobt und schimpft indessen darüber, was alles im Hause Yule falsch gelaufen ist. — Ich werd euch beiden die verdammte Polizei auf den Hals hetzen! Mal sehn, wie euch das gefällt, droht sie plötzlich.
    — Richtig so, Moira!, schimpft die olle Curran.
    — Du … also, wenn du … wenn du die Bullen rufst …, stammelt Keezbo. — Dann ruf ich den Tierschutzverein an und erzähl ihnen, dass du ein Vogelnest in deinen Titten hast und nicht mehr ganz richtig in der Birne bist!
    — Das Nest ist nicht in meinen Titten! Ich hab überhaupt keine Titten mehr! Und einen Sohn habe ich auch nicht mehr, Grundgütiger!
    Während sich die Familie Yule weiterzankt, halte ich die Büchse über das Geländer. Als Matty den Daumen in die Höhe streckt, lasse ich das Ding fallen. Ich sehe, wie der Behälter nach unten saust und mit einem lauten Krachen auf dem Asphalt detoniert. Die Münzen fliegen in die Luft und gehen wie glitzernder Regen auf dem Boden des Vorhofs nieder. Verdammt, hätte nicht gedacht, dass die Taler derart explosiv in alle Richtungen auseinanderfliegen! Matty fängt sofort an, die Münzen einzusammeln, aber plötzlich taucht wie aus dem Nichts eine Gang kleiner Kids auf. Die Stinker stürzen sich auf die Geldstücke und streiten sich mit Matty wegen der Pinke. — VERPISST EUCH. HAUT AB, IHR MISTKÄFER! LASST JA DIE FINGER VON DEM GELD … VERDAMMTE SCHEISSE!
    Keezbo und ich flitzen sofort an seinen Eltern, Pauline und der hinterfotzigen Curran-Schachtel vorbei zur Vordertür hinaus, den Balkongang entlang und die Treppe hinunter.
    — PASST AUF, DASS MEIN KLEINER FRECHDACHS NICH RAUSFLIEGT! , ruft Moira.
    Als wir unten ankommen, schreit Matty immer noch die kleinen Schlitzohren an: — Gebt mir sofort die Kohle zurück!
    Dann sehen sie uns und geben Fersengeld, während wir uns zu dritt daranmachen, die beschissenen Münzen vom Boden aufzusammeln. Zu allem Überfluss kommt plötzlich Mrs. Rylance um die Ecke und sieht die zersplitterten Reste ihrer gelben Sammelbüchse. — DAS IST MEIN GELD … DAS GEHÖRT DEN KATZEN! , schreit sie und zeigt dabei mit dem Finger auf uns.
    Vom Balkongang über uns stimmt nun auch die alte Curran in das Gezeter ein. — DIEBE! DIEBE! DIE RENTONS UND DIE CONNELLS … DRECKIGES ZIGEUNERPACK! DIE NEHMEN SICH EINFACH ALLES, OBWOHL ES IHNEN NICHT ZUSTEHT!
    Als dann ein Polizeiauto vor den Fort Flats hält, aus dem zwei Bullen springen, greift sich jeder von uns hastig noch ein paar Münzen. Wir hören, wie die Polypen über Funk Unterstützung anfordern, und rennen los. Wie der Blitz flitzen wir die Madeira Street runter und überqueren die Ferry Road, um am Ende des Largo Place die Treppe zum Flussufer runterzuhasten. Die Geldstücke in unseren Hosentaschen klimpern bei jedem Schritt. Über die Treppe gelangen wir auf den Fußweg neben dem Fluss und laufen seitlich am Water of Leith entlang. Einer der Bullen scheint wieder ins Auto gestiegen zu sein, während uns sein fetter Kollege zu Fuß verfolgt. Aber scheiß auf den Typen! Ich schaue mich sogar noch mal um. Als wenn uns dieser Kerl tatsächlich hier unten einholen könnte! Seine Augen sehen aus wie kleine Pisslöcher im Schnee und treten immer weiter aus der Knollenvisage hervor. Mit jeder Sekunde wird sein Gesicht röter, und seine Hamsterbacken schwellen auf Luftballongröße an, weil er ohne Ende pumpen muss. Ich krieg

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