Skagboys 01
Und wir sprechen hier von Iggy, Alter! Der hat nen Bammel wie ein Pony! Außerdem stammt der Song aus den Siebzigern, soll heißen: Er beschreibt Claudias Mumu, bevor sie eine Reihe vaterloser Kinder rausgedrückt hat, bevor sie einen Gebärmuttervorfall hatte und bevor die Hysterektomie ihr den Rest gab. Du musst also schon einen wahren Eiffelturm in deinem Schlüpper versteckt haben, um die Seitenwände ihrer Grotte überhaupt zu berühren. Deshalb mein Rat, Danny-Boy: Anständig Schmiere auf den Prügel, und dann drückst du ihr das Teil in die Schokoladenfabrik!, sagt er im Befehlston und steckt mir ein Päckchen in die Jackentasche.
— Was soll das? Ich hab selbst Lümmeltüten dabei, sag ich zu ihm. Mit dem ganzen Aids und so, Mann, da macht es schon echt Sinn, die Dinger immer griffbereit zu haben. Man kann ja schließlich nie wissen, auf wen man so trifft, sag ich mal.
— Das is Fickschmiere, Alter! Reib dir das Zeug auf den Bammel, drück ihre Beine in der Missionarsstellung nach oben und setz schön tief an … das ist die halbe Miete. Dann musst du nur noch standhaft bleiben und darfst nicht aufgeben. Sie wird es lieben. Die Schnitten vom Kontinent stehen auf solche Action. In Bella Italia machen wir das andauernd, um keine Bambinos zu produzieren und den Heiligen Vater in Rom nicht zu verstimmen. Du bist Ire, Spud! Solltest dich also bestens auskennen. Drück ihr einfach deinen knotigen Shillelagh in die Rosette, und sie wird so heftig abgehen, dass du nicht mehr weißt, ob sie holländisch oder altaramäisch quatscht.
— Okay, wenn du meinst …
Also geh ich wieder zurück zu Claudia, die daraufhin aufsteht, ihren Kopf in den Nacken wirft und aus dem Raum marschiert. Ich folge ihr und dreh mich noch mal zu Sick Boy um, der mir mit hochgestrecktem Daumen zuzwinkert, während sich der Gitarrist mit dem Finger quer über den Hals fährt. Neben Claudia läuft so ein kleiner Kerl her, und ich hab ein wenig Angst, dass mir ein flotter Dreier bevorsteht. Man weiß ja, dass die Holländer ziemlich liberal sind und dass bei denen alles erlaubt ist. Ziemliche Erleichterung, als ich mitkriege, dass es nur ihr Fahrer is. Draußen am Auto steigt er vorn ein, während Claudia und ich es uns hinten bequem machen. Die süße Perle, die beim Konzert neben mir stand, hat vor der Location gewartet und ruft dem Goldkehlchen beim Einsteigen zu: — WIR LIEBEN DICH, CLAUDIA!
Ich hätte nichts dagegen, die Perle mitzunehmen, aber die Rosenberg zischt nur: — Verpiss dich, du Trampel.
Wir fahren los, Richtung Caley Hotel, und ich bin so was von aufgeregt. Geht gar nich. Also fang ich an, einen Haufen Scheiß zu labern – wie ich ihren Gig fand, dass mir die neue Version von »The Nightwatchman« gefallen hat, besonders die spitzenmäßige Gitarrenarbeit von Darren Foster und so weiter und so fort. Sie legt nur ihre Hand auf meinen Mund und meint: — Pst. Ich mag es nicht, wenn du so viel redest.
Also sage ich nichts mehr, bis wir im Caley ankommen. Dort hält uns ein Typ die Autotür auf, sodass wir bequem aussteigen und ins Hotel schlendern können. Wir sehen beide aus wie die letzten Alkis, aber die Angestellten kriechen vor uns, weil sie wissen, wer Claudia ist. Allein wäre ich ganz bestimmt nicht mal bis zur Mitte dieser protzigen Lobby gekommen. Große Glaskronleuchter, Marmorsäulen, Samt an den Wänden, ein dicker Flauschteppich unter unseren Füßen und eine prunkvoll dekorierte Deckenkuppel über unseren Köpfen, als wir zum Fahrstuhl gehen. Alter Verwalter! Luxus, wohin das Auge blickt.
Mit dem Lift geht’s hoch in ihr Zimmer, das einfach riesig ist. Würden locker zwei Kirkgate-Wohnungen reinpassen, sag ich mal. Auch das Bad ist gigantisch. Claudia lässt sich auf das große Bett mit den vier Pfosten fallen und klopft mit einer Hand auf den Platz neben ihr. Ich krieg langsam richtig Schiss. Is immer so bei mir, wenn es um Perlen geht. Würde ich zwar nie den Jungs erzählen, aber Tatsache is, dass ich’s erst mit drei Mädchen getrieben hab. Schätze mal, der Trick is, einfach cool zu bleiben. Aber das is nich so einfach, Mann. Wenn der Adrenalinkick erst mal einsetzt, baut sich so eine Spannung in mir auf, und ich fang direkt an zu zittern und verkrampfe. Dann is aus mit cool, weil ich merke, wie ich langsam, aber sicher die Nerven verliere. Das ist mein Problem, Mann: Bin krass schüchtern bei den Perlen, die mir gefallen, verstehste? Und ehrlich gesagt, gefällt mir diese Claudia noch nich mal
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