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Skalpell Nr. 5

Skalpell Nr. 5

Titel: Skalpell Nr. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Baden , Linda Kenney
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reinkommt, wird sie ihn beißen, und der arme Kerl stirbt an Klapperschlangengift.«
    »Wenn das so ist …« Rose griff nach ihrem Mantel.
    »Kommt nicht wieder, keiner von euch«, sagte Manny. »Gebt einfach Mycroft die Schlüssel. Der kriegt die Tür schon auf.«
    Nachdem sie gegangen waren, rief Manny in ihrem Büro an, um Kenneth zu bitten, sämtliche Anrufer zu vertrösten und ihr die Post rüberzufaxen. Sie wollte ihm nicht verraten, dass Jake ihr Hausarrest verordnet hatte, deshalb sagte sie einfach, sie habe sich den Magen verdorben. Er schien ihr das abzunehmen.
    Sie streckte sich auf dem Bett aus. Gleich mach ich mich an die Arbeit, dachte sie – und schlief ein.

    Als Jake sich gerade von Amy verabschiedete, rief Wally aus Turner an. »Ich komm zurück«, verkündete er mit einem triumphierenden Beben in der Stimme.
    »Was rausgefunden?«
    »Jede Menge. Fisk steckt mit Reynolds Construction unter einer Decke. Er streicht zehn Prozent von sämtlichen Gewinnen ein, die Reynolds macht. Bürgermeister Stevenson scheint in dem Geschäft nicht mit drinzuhängen, weiß aber wahrscheinlich davon – und streicht aus anderen Quellen Schmiergelder ein. Marge Crespy? Die ist so sauber wie eine Waschmittelreklame. Jedenfalls, Reynolds würde von Wal-Mart und PriceChopper gewaltige Prämien kassieren – alles völlig legal und einwandfrei –, wenn das Einkaufszentrum vor dem nächsten Frühjahr fertig wird, und dann, nur dann, kriegt auch Fisk seine Kohle.«
    Der Mann ist ein Goldstück. »Um wie viel Geld geht’s denn da so?«
    »Die genaue Summe weiß ich nicht – der Etat ist kniffliger als die Handlung von Dan Browns Sakrileg –, aber es dürfte um zig Millionen für Reynolds und ein paar Millionen für Fisk gehen.«
    Es ist schon für weit weniger getötet worden. »Sind Sie sich da sicher? Haben Sie Beweise?«
    »Ja und ja. Die Kosten für das Einkaufszentrum sind öffentlich, auch wenn sie nach unten hin frisiert wurden. Und zwischen Reynolds und Fisk gibt es eine Vereinbarung – einen Vertrag, Dr. Rosen –, und der liegt bei Fisk im Safe.«
    »Haben Sie den Vertrag gesehen?«
    »Ich hab eine Kopie davon.«
    »Menschenskind, wie haben Sie das denn hingekriegt?«
    »Mein Fuß. Ich hab immer gewusst, dass er mir eines Tages nützlich sein würde. Fisks Deputy, Mrs. Bonnie Geller, hat nämlich einen Sohn, dessen linkes Bein von Geburt an etwas kürzer war als das rechte. Und was meinen Sie, wer dafür gesorgt hat, dass der Fehler operativ behoben wurde?«
    Natürlich. »Pete Harrigan.«
    »Volltreffer! Als ich ihr erzählt habe, dass Dr. Harrigan mein Lehrer war, dass ich ihm mein Leben verdanke, hat sie Vertrauen zu mir gefasst. Okay, okay, ich hab seine Rolle ein bisschen übertrieben – mein Leben verdanke ich Ihnen –, aber im Interesse der Recherchen –«
    »Weiter.«
    »Viel gibt’s da nicht mehr zu erzählen. Bonnie verabscheut Fisk, braucht aber als alleinerziehende Mutter den Job. Es hat mich einiges an Überredungskunst gekostet, bis sie mir ihr Herz geöffnet hat – und seinen Safe.« Wally lachte über seinen eigenen Witz. »Das beweist zwei Maximen von Dr. Harrigan: ›Überheblichkeit führt zu Nachlässigkeit‹ und ›Trau niemals deinem Assistenten‹.« Wieder lachte er. Der ist ja richtig high. »Letzteres sollten Sie sich zu Herzen nehmen. Ich könnte Ihnen jeden Augenblick in den Rücken fallen.«
    Pete hatte nicht immer recht. Wally würde ich glatt mein Leben anvertrauen. »Am besten, Sie kommen sofort zurück«, sagte Jake. »Wenn Fisk rausfindet –«
    »Bin schon unterwegs. Wir sehen uns dann morgen früh im Büro.« Wally legte auf.
    Jake stand im Vorraum von Galts Labor. Ich kann ja verstehen, dass sie jede Verzögerung des Projekts verhindern wollten, dachte er, aber das erklärt nicht, wieso die Knochen radioaktiv sind.

    Eine sanfte Hand – Jake? – rüttelte Manny an der Schulter, und sie wurde wach und schlug die Augen auf. Ihre Mutter sah sie an.
    »Abendessen ist fertig.«
    »Wie spät ist es?«
    »Nach sieben. Du hast neun Stunden geschlafen.«
    Manny setzte sich auf, und ein stechender Schmerz schoss ihr durchs Bein. »Ich hab keinen Hunger.«
    »Du isst trotzdem was.«
    Wie ein kleines Kind behandelt zu werden, ist gar nicht so schlecht. »Na schön, her damit.«
    Es gab Pasta, Salat und ein Glas Wein. Mutter und Tochter saßen Schulter an Schulter und genossen es richtig, beisammen zu sein. »Das war das Beste, was ich je gegessen habe«, sagte Manny und

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