Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)
sagen.“
Sie wirbelte herum und blickte in funkelnde dunkle Augen. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, als hätte jemand mit einem Knopfdruck Panik eingeschaltet. „Woher zum Teufel wusstest du, wo ich bin?“
Angelo nickte dem älteren Mann zu, der neben ihnen stand. „Franco wird dich nach draußen zum Wagen begleiten. Ich möchte mich mit deinem … Freund unter vier Augen unterhalten, bellezza mia.“
Sein absichtliches Zögern ließ Gwenna erstarren. In ihrem Kopf schrillten Alarmglocken. Sie spürte die unterschwellige Aggressivität, die von Angelo ausging. Etwas blitzte in ihren Gedanken auf, aber sie konnte es nicht richtig erfassen. „Angelo, um Himmels willen!“
„Geh mit Franco.“
„Wag es nicht, Toby anzurühren!“, schrie sie panisch auf und stellte sich vor ihren Freund.
Eine Woge des Zorns durchflutete Angelo. Dass sie sich ihm entgegenstellte, um einen anderen Mann zu beschützen, steigerte seinen Unmut nur noch. Doch ein kurzer Blick auf die Angst in ihren Augen ließ ihn seine Selbstbeherrschung wiederfinden.
„Dann komm mit mir nach Hause“, sagte er gepresst.
„Ich gehe nirgendwohin mit dir.“ Und doch konnte sie den Blick nicht von ihm abwenden. Da war ein Licht in seinen strahlenden dunklen Augen, dass sie mehr an ihn fesselte, als eine Eisenkette es vermocht hätte.
Langsam richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf den Rest von ihm. In den schwarzen Leinenhosen und dem gestreiften Designerhemd, dessen oberster Knopf geöffnet war, wirkte er unglaublich attraktiv. Wie immer löste er widersprüchliche Emotionen in ihr aus. Angst, als sie noch geglaubt hatte, er würde Toby verprügeln, Erleichterung, dass zumindest diese Gefahr vorüber war. Jetzt entluden sich all ihre Gefühle, die sie den ganzen Abend unterdrückt hatte, in heiße Wut.
„Ich bin Toby James … falls das jemanden interessiert“, bemerkte Toby in diesem Moment trocken.
„Mich nicht“, entgegnete Angelo, ohne auch nur in seine Richtung zu blicken.
„Du bist so rücksichtslos … Du besitzt überhaupt keine Manieren!“, explodierte Gwenna und erschreckte Angelo, ebenso wie sich selbst, mit ihrem Zornesausbruch.
„Ein Model ist Untreue, zwei sind Gier, aber drei Models sind hoffnungslos dekadent“, erläuterte Toby Angelo kühl.
Gwenna war blass geworden. Sie weigerte sich, Angelo anzuschauen. „Lass uns tanzen, Toby.“
„Ich denke, du solltest die Angelegenheit mit Angelo ausdiskutieren. Allerdings nicht hier, ihr erregt bereits unangemessenes Interesse“, entgegnete Toby.
Ohne ihn zu beachten, griff Angelo nach Gwennas Handgelenk. „Wir gehen.“
Hätte Toby sie nicht daran erinnert, dass sie sich an einem öffentlichen Ort befanden, hätte sie Angelo wie eine Harpyie angeschrien. So verabschiedete sie sich kurz von Toby und versprach, ihn bald anzurufen.
„Das wirst du nicht tun“, widersprach Angelo ihr mit einem warnenden Unterton auf dem Weg nach draußen. „Du hast gesagt, du bist mit einem Freund verabredet. Ich habe dir geglaubt.“
„Ich war mit einem Freund verabredet.“
„Wie kommst du darauf, dass du mich zum Narren halten kannst?“ Er warf ihr einen eisigen Blick zu. „Jetzt, da ich weiß, dass man dir nicht vertrauen kann, wirst du nicht mehr ohne Begleitung ausgehen.“
„Ich kann nicht fassen, dass du die Nerven besitzt, so mit mir zu sprechen. Was Toby über die Models, mit denen du die letzte Nacht verbracht hast, gesagt hat, hast du einfach ignoriert!“
„Dazu habe ich nichts zu sagen“, erwiderte er mit jener abgebrühten Kälte, die weibliche Mutmaßungen stets zum Verstummen brachte.
„Aber ich habe eine Menge dazu zu sagen“, zischte Gwenna, als sie den Club verlassen hatten. „Nein, ich werde nicht in den Wagen steigen.“
„Eine Szene werde ich nicht dulden.“
„Gut, ich fasse mich kurz.“ Sie straffte die Schultern und fragte sich, warum Franco sie anstarrte, als seien ihr Flügel und ein Heiligenschein gewachsen. „Nur drei kleine Worte … es ist vorbei!“
Flackerndes Gold vertrieb die Dunkelheit aus Angelos überraschtem Blick. „Wovon zur Hölle sprichst du? Was ist vorbei?“
„Angelo Riccardi, ich mache mit dir Schluss“, schrie sie ihn lauthals an. „Willst du das schriftlich haben?“
Aus den Augenwinkeln erspähte er einen Mann mit einer Kamera, der sich ihnen eilig näherte. Ohne nachzudenken, schob Angelo Gwenna auf den Rücksitz der Limousine. Dann stieg auch er in den Wagen. „Wir besprechen das nicht in aller
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