Skandal auf Sardinien (Julia Extra) (German Edition)
Öffentlichkeit.“
„Ich dachte, du hättest dazu nichts zu sagen!“
Angelo streckte die Hand nach ihr aus und zog sie an sich. Sekunden später presste er seine Lippen hungrig auf die ihren. In ihrem Kopf drehte sich alles, und ihr Körper erzitterte in seiner Umarmung.
„Ich hasse dich!“, flüsterte sie erbittert.
„Ach ja? Es ist noch lange nicht vorbei.“
Mit unsicheren Fingern glättete sie ihre zerzausten Haare und rückte so weit wie möglich von ihm ab. Die Scham über ihre Niederlage drohte sie zu ersticken. Sie kämpfte dagegen an, indem sie wieder ihren alten Kurs einschlug. „Ich habe keine Zeit mehr dafür, und wir müssen auch nichts mehr diskutieren. Ich muss meine Sachen packen und Piglet abholen.“
Angelo wollte nichts lieber, als beenden, was er angefangen hatte. Er war fast schmerzhaft erregt und wütend, und das Letzte, worauf er Lust hatte, war reden. Er konnte kaum glauben, dass Gwenna sich immer noch gegen ihn zur Wehr setzte. Männer fürchten seine Wut, seine Macht, seine Konkurrenz. Frauen jedoch liebten diese Macht, seine Arroganz, seine Stärke. Warum tat sie das nicht? Er erinnerte sich daran, wie sie im Sonnenlicht neben der Friedhofshecke gewesen war: gelassen und wunderschön und freundlich. Eilig schob er das wohltuende Bild beiseite. Sie besaß einen rauen Kern aus Stahl.
Erst als Gwenna aus dem Wagen stieg und in einen unbekannten Hauseingang trat, fiel ihr auf, dass sie nicht wusste, wo sie war. „Wessen Haus ist das?“
„Meines.“ Angelo entließ die wartenden Angestellten mit einer Kopfbewegung und schloss die Haustür hinter sich ab. „Du kannst dich geehrt fühlen. Mein Haus ist ein sehr privater Bereich.“
Weder diese Aussage noch die hohen Decken und die Säulen aus Marmor beeindruckten Gwenna. „Du verschwendest deine Zeit. Du bist ein Mistkerl und besitzt keine moralischen Werte. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.“
„Und was ist mit deinen moralischen Werten?“, spottete Angelo und trat auf sie zu. Sofort wich sie vor ihm zurück. „Du hast dich hinter meinem Rücken mit dem Mann getroffen, den du liebst!“
Alle Farbe wich aus Gwennas Gesicht. Wie, um alles in der Welt, hatte er das herausgefunden?
„Als du zugestimmt hast, mit mir zusammen zu sein, hast du ihn nicht erwähnt“, führte er seinen Angriff fort. „Wie ehrlich und aufrichtig würdest du dein Verhalten nennen?“
„In der Zeitung stand, du warst letzte Nacht mit drei anderen Frauen zusammen! Also was ist dein Problem? Du kannst nicht erwarten, dass ich ehrlich und aufrichtig bin, wenn du dich mit mehreren Models gleichzeitig vergnügst!“, schrie sie ihn an.
„Du bist ja hysterisch.“
„Nein, ich sage nur die Wahrheit, aber ich glaube nicht, dass sie dir gefällt!“
„Unsere Abmachung gibt dir nicht das Recht, meine Schritte infrage zu stellen oder neue Regeln aufzustellen“, entgegnete er mit eisiger Überzeugung.
„Das ist okay. Es kümmert mich nicht mehr.“ Sie ging an ihm vorbei. „Denn hier bleibe ich keine Minute länger. Keine Abmachung kann verlangen, dass ich mit einem Kerl schlafe, der mit jeder ins Bett geht.“
„ Dio mio! Ich gehe nicht mit jeder ins Bett!“
„Es hat keinen Sinn, mit mir zu streiten. Meine Mutter mag eine solche Beziehung akzeptiert haben, aber …“
„Vergleichst du mich etwa mit deinem Vater?“, fragte er ungläubig.
„Ich sage nur, dass ich mich von keinem Mann so behandeln lasse. Entweder ich bin die Einzige, oder du bekommst mich überhaupt nicht. Also, schließ die Tür auf und lass mich raus.“
Angelos Antwort bestand in einem lauten italienischen Fluch.
„Du hast mich quasi entführt. Ich war nicht damit einverstanden herzukommen“, erinnerte sie ihn unerschütterlich. Nur ihre geballten Fäuste verrieten ihre Nervosität. „Mich gegen meinen Willen festzuhalten ist keine gute Idee, Angelo.“
Das hübsche Gesicht völlig bewegungslos, betrachtete Angelo sie mit wütender Eindringlichkeit. Das Schweigen zwischen ihnen wurde länger. Dann tat er einen langsamen und tiefen Atemzug. „Gestern Nacht ist nichts passiert.“
Gwenna musterte ihn misstrauisch. Eine Woge der Erleichterung breitete sich in ihr aus. Allein die Vorstellung, er könne mit einer anderen Frau zusammen gewesen sein, hatte sie unablässig gequält. Sie war eifersüchtig gewesen, verletzt und wütend.
„Ich habe sie nicht angerührt … die Models … sie waren nur Gesellschaft. Das ist alles.“
„Hat die Gesellschaft
Weitere Kostenlose Bücher