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Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Titel: Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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weiterzugehen. Sie erhob sich ohne Widerspruch   – ihr Füße waren inzwischen sowieso eiskalt   – und ging ein paar Schritte, bis ihr klar wurde, dass sie nicht wusste, wohin. Obwohl sie so müde war, konnte sie sich nicht überwinden, in die Acacia Road zurückzukehren. Es würde weitere Diskussionen, weitere Fragen, weitere Unsicherheit bedeuten. Mal wieder kam sie sich wie ausgesetzt vor.
    Allerdings musste sie noch eine Sache erledigen. Noch eine Unterredung, ehe sie den Fall als abgeschlossen betrachten konnte. Und sosehr es ihr gegen den Strich ging, James Easton gegenüberzutreten, würde es doch kein neues Leben geben   – in welcher Form auch immer   –, ehe sie dieses alte abgeschlossen hatte.

Sechsunddreißig
    Freitagvormittag
    Gordon Square 46
    W ie schon zuvor geriet sie, kaum hatte sich die Droschke in Richtung Gordon Square in Bewegung gesetzt, in Panik. Es war noch Vormittag   – gänzlich ungeeignet für einen Anstandsbesuch   – und James befand sich zudem wahrscheinlich im Büro. Eine Minute stand sie unentschlossen vor der vornehmen Haustür, da fiel ihr ein, dass sich ja ganz in der Nähe der beschauliche Russell Square befand. Dort konnte sie sich eine halbe Stunde herumtreiben, ohne Anstoß zu erregen, falls sie die Kälte aushielt.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt, da schnappte die Tür auf.
    »Mary?«
    Auf frischer Tat ertappt und auch noch beim feigen Ausbüchsen. Sie wandte sich mit der ganzen Würde um, die sie aufbringen konnte. »James. Hallo.«
    Ein winziges Lächeln umspielte seine Lippen. »Willst du nicht reinkommen?«
    »Du bist sicher gerade unterwegs zur Arbeit.« Er war in Mantel und Hut.
    »Ich wollte gerade los und nach dir suchen.«
    »Ach.« Dieses offenherzige Bekenntnis machte sie verlegener denn je und sie trat einen Schritt zurück.
    »Komm rein.«
    »Ich kann nicht lange bleiben   …«
    Er grinste, machte drei lange Schritte auf sie zu, legte ihr den Arm um die Taille und zog sie über die Türschwelle. »Feigling.« Mit einem Tritt schloss er die Tür hinter sich, nahm sie in den Arm und küsste sie fest. »Du rennst durch die verminte Kanalisation, bietest der Königin von England die Stirn, aber du hast Angst, mich zu besuchen.« Er küsste sie wieder und stieß ihr dabei den Hut vom Kopf.
    »Das ist was anderes«, sagte sie etwas außer Atem. »Anstandsregeln und so.«
    Er lachte. »Dann komm mit. Nach oben.«
    Panik pur, wenn auch eine gewisse freudige Erregung. »Was?«
    »In den Salon natürlich. Es gibt viel, worüber wir reden müssen.«
    »Ach so. Natürlich.«
    Er sah sie verschmitzt an. »Wir könnten auch woanders anfangen   …«
    Sie wurde krebsrot. »Der Salon ist absolut geeignet, vielen Dank.«
    James ließ sie auf einem Sofa am Kamin Platz nehmen, läutete nach Tee und fachte die Flammen an, bis das Feuer prasselte. Wie gern Mary ihn beobachtete. Er hatte lange, schöne Hände und er bewegte sich mit rascher Geschmeidigkeit   – ohne unnötige Bewegungenoder übertriebene Gesten. Er musste bei Mrs Vines erstauntem Gesicht über die unerwartete Besucherin grinsen, sagte jedoch nichts, um Marys Anwesenheit zu erklären. Als sie endlich allein waren   – bei geschlossener Tür, einem wärmenden Feuer und Tee   –, setzte er sich schließlich neben sie und sagte: »Ich bin froh, dass du gekommen bist.«
    Mary beschäftigte sich mit ihrer Teetasse. Sein Knie berührte fast das ihre. »Du willst sicher gerne wissen, wie die Geschichte mit Wintermarch und Honoria Dalrymple ausgegangen ist.«
    »Nicht unbedingt, nein.«
    Sie starrte ihn verunsichert an. »Nicht?«
    »Ich bin schon etwas neugierig, muss ich zugeben. Aber darüber habe ich nicht nachgedacht.«
    »Ach so.«
    »Was wolltest du mir sagen?«, fragte er. »Unten in dem Tunnel.«
    Sie merkte, wie ihr eine Hitzewallung vom Hals über die Wangen bis zu den Ohren stieg. »N-nichts. Ich kann mich gar nicht erinnern.« Wenn sie ihn jetzt ansah, war sie verloren.
    »Direkt nachdem du mich geküsst hast. Du hast mit ›Ich‹ angefangen.«
    »Also   – ich kann mich wirklich nicht dran erinnern. Aber man sagt ja viel, wenn man unter solcher Anspannung steht.«
    »Feigling«, sagte er.
    Ein leises Klirren war zu hören. Sie brauchte einen Moment, bis sie merkte, dass es ihre Tasse war, dieauf der Untertasse klapperte, und sie stellte sie ab. Sie war noch mehr errötet. »Aber ich muss dir etwas anderes sagen«, versuchte sie mit möglichst ruhiger Stimme zu sagen.
    »Ach ja? Ich

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