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Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3

Titel: Skandal im Königshaus Meisterspionin Mary Quinn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Lee
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unsicheren Lächeln. »Nun, Edward.« Es war seltsam, seinen Namen auszusprechen   – die ganze Geschichte kam ihr so unwirklich vor. Was sie ja auch war, sagte sie sich.
    Er lächelte. »Du siehst ganz anders aus als sonst. Recht hübsch. Hast du italienisches Blut?«
    »Nein, Sir. Aber meine Mutter war Irin.«
    »Daher also die dunklen Haare und Augen.« Er strich ihr sanft über die Wange, und sie bemühte sich, nicht zurückzuzucken. Ihre Haut prickelte, und sie widerstand dem Drang, seine Berührung abzuwischen. »Möchtest du noch ein Glas Wein?«
    »Lieber nicht, Sir.«
    »Edward.«
    »Edward.«
    »Also dann   –« Er nahm ihr das Glas ab. Stockte in seiner galanten Verführung. Einen Augenblick starrte er sie mit einem Ausdruck von unverhohlenem, fast gequältem Verlangen an. Dann stürzte er sich ohne weitere Umstände auf sie.
    Sie fiel in dem Sessel zurück und rang erschrocken nach Luft. Seine Lippen waren überraschend kühl und nicht ganz und gar unangenehm. Er schmeckte nach Wein und Tabak. Sein Schnurrbart überraschte sie: Sie musste plötzlich an James Easton denken   – der einzige andere Mann, den sie geküsst hatte   –, der glatt rasiert war. Sofort bereute sie, den Vergleich angestellt zu haben.
    Bertie wich kurz zurück und sah sie an. »Dein erster Kuss«, sagte er erfreut. »Das merke ich.« Er kam wieder näher, nahm sie jetzt in die Arme und drückte sich an sie. Sie blieb bewegungslos und passiv, mit hängenden Armen. Immer noch versuchte sie sich zu überzeugen, dass sie das Richtige tat. Es war bemerkenswert, wie gleiche Handlungen   – ein Kuss, eine Liebkosung   – sich so unterschiedlich anfühlen konnten. Im Prinzip war ja nichts gegen Bertie einzuwenden: Er roch nicht unangenehm und fügte ihr auch keinen Schmerz zu. Und doch bekam sie eine Gänsehaut bei seiner Berührung und ihr Magen zog sich revoltierend zusammen.
    Sie konzentrierte sich auf Äußerlichkeiten   – das stete Ticken der Uhr im Hintergrund, die weicheWölbung des Sesselpolsters hinter ihren Schulterblättern. Doch sosehr sie sich auch bemühte, die widerwärtige Wirklichkeit, drang an die Oberfläche: Berties Lippen, der Druck seines Knies gegen ihren Schenkel, der Duft nach seinem Haaröl, das plötzlich so aufdringlich roch.
    »Du schmeckst so süß«, murmelte er. Es klang, als würde er eine Theaterrolle proben.
    Mary sagte nichts und vermied es, ihn anzusehen.
    Er nahm ihr die Dienstbotenhaube ab und ließ sie zu Boden fallen. »Schon besser.« Er küsste sie wieder und schien gar nicht zu merken, dass sie in keiner Weise reagierte.
    Sie machte ihre Sache gut. Selbst als Bertie ihre verletzte Schulter packte, zuckte sie nicht zusammen. Als sich seine Hand um ihre Wade schloss, verkrampfte sie sich kaum. Doch selbst durch die dicken Wollstrümpfe kribbelte ihre Haut vor Abscheu. Er schien es jedoch nicht zu bemerken und machte sich unterdessen an ihren Röcken zu schaffen, wühlte sie nach oben und murmelte unzusammenhängendes Zeug. Sein Atem ging schneller und wurde heftiger, und Mary überlegte, ob er wohl schnell fertig sein würde.
    Doch als seine Finger das nackte Fleisch ihres Schenkels berührten, war es vorbei mit ihrer mühevollen Selbstbeherrschung. »Nein!« Sie stieß seine Hand mit einer Heftigkeit weg, die sie beide überraschte, und sprang auf. »Es tut mir sehr leid, Euer Hoheit. Ich   – ich kann das nicht.«
    Er fiel zurück und landete auf dem Hintern und starrte sie jetzt erschrocken und verletzt an. »Was hast du gesagt?«
    Sie konnte es selbst kaum glauben. »Ich dachte, ich könnte das tun, um Ihnen eine Freude zu machen. Doch jetzt merke ich, dass ich es nicht kann.«
    »Warum? Stimmt was nicht mit mir?«
    »Ganz und gar nicht, Euer Hoheit.« Wenn er doch nur aufstehen würde, statt sie vom Teppich her anzustarren.
    »Ich dachte, du magst mich.«
    Sie holte tief Luft. »Ich finde, dass Sie ein sehr freundlicher Herr sind.«
    Er verzog das Gesicht. »Sehr freundlich. Ist ja reizend.« Dann wurde er plötzlich unwillig und kam auf die Füße. »Aber du bist doch hergekommen. Hast mit mir Wein getrunken. Du hast mich dich küssen lassen!«
    »Ich   – ich habe mich von Ihrer Aufmerksamkeit geschmeichelt gefühlt, Sir.« Wenn er ganz offensichtlich nicht begriff, wie schwierig es war, den Thronerben zu enttäuschen, wollte sie ihn nicht mit der Nase darauf stoßen.
    »Dann bleib gefälligst geschmeichelt, verdammt noch mal!« Er ergriff sie bei den Ellbogen und küsste

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