Skandal In Belle Terre
seine Liebkosung am liebsten erwidert, mehr noch, sie sehnte sich danach, die Lippen in seine Handfläche zu pressen, ihn zu beobachten, wenn sie ihn mit der Zunge kitzelte.
Nur bei ihm fühlte sie sich wirklich sicher.
Als könnte er ihre Gedanken lesen, beugte er sich zu ihr herunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Du kannst ruhig mit dem jungen Court gehen. Du brauchst keine Angst mehr zu haben, wenigstens momentan nicht.”
„Ich weiß.” Sie streichelte ihm die Hand, dankbar für alles, was er für sie getan hatte und noch tun würde, und drückte einen schnellen Kuss auf seinen Daumen. Bei der Berührung durchfuhr es sie heiß, als berührte sie seine Haut zum ersten Mal mit den Lippen.
Jericho schien es genauso zu gehen, denn sie sah, wie ihm der Atem stockte und er kurz die Augen schloss. Doch dann biss er die Zähne zusammen und hatte sich wieder unter Kontrolle.
„Du solltest jetzt gehen”, sagte er leise und entzog ihr die Hand, an der der schmale Goldreif glänzte. „Ich komme, so schnell ich kann.”
Maria nickte nur. Sie sehnte sich so sehr nach ihm, dass sie kein Wort herausbrachte. Sie sah ihn noch einmal lange an und nahm dann Court Hamiltons Arm. Wie eine Königin glitt sie durch die Menge, die sich inzwischen versammelt hatte und die ihr jetzt bereitwillig Platz machte.
Die Sonne war schon fast untergegangen, als Jericho die Stufen zum Eingang des Hotels hinauflief. Er war bei Sonnenaufgang mit Maria an seiner Seite aufgewacht und würde den aufreibenden Tag nun bei Sonnenuntergang mit Maria an seiner Seite beenden. Es hatte doch alles länger gedauert, als er gedacht hatte, obgleich nicht besonders viel dabei herausgekommen war.
Man konnte lediglich davon ausgehen, dass der Täter die Bombe zu einer Zeit hatten hochgehen lassen wollen, in der mit höchster Wahrscheinlichkeit der Parkplatz verlassen war. Sie hatte also keinen Menschen treffen sollen.
„Diesmal noch nicht”, murmelte Jericho vor sich hin, öffnete die schwere Eingangstür und ging auf den Empfang zu. Aber das nächste Mal? Er hatte gewollt, dass Maria blieb. Mehr als alles in der Welt wünschte er sich, dass sie hier bei ihm blieb und mit ihm ein gemeinsames Leben aufbaute. Und nun musste er dafür sorgen, dass sie die Stadt verließ.
„Jericho?” Eden Cade kam aus der Küche, ein Table tt in den Händen, das mit einem Tuch bedeckt war. „Wir hatten schon die Hoffnung aufgegeben, dich zum Essen hier zu haben.”
„Heute Abend?” Jericho runzelte die Stirn. Sollte er die Einladung vollkommen vergessen haben? Das konnte er sich nicht vorstellen, dazu war das Essen hier in dem Hotel einfach zu gut.
Aber vielleicht doch, denn seit er erfahren hatte, dass Maria zur Eröffnung des Museums kommen würde, hatte er an nichts anderes denken können.
„Um Himmels willen, nein! Adams ist gar nicht da.” Eden sah lachend auf ihren leicht gewölbten Bauch. „Seit einer Woche ist er ständig unterwegs, weil er meint, er müsse alles Mögliche erledigen, bevor das Baby kommt.”
„Ist es denn schon bald so weit?” Jericho sah sie fragend an und fragte sich, ob er falsch gerechnet oder Adams vielleicht missverstanden hatte, als der das Datum nannte.
Wieder lachte Eden. Sie sah noch hübscher aus als sonst. Die Schwangerschaft schien ihr gut zu bekommen. „Nein, natürlich nicht. Aber das ist Adams doch egal. Er will in den nächsten drei Monaten alles vom Tisch haben, so dass er mich zusammen mit Cullen zum Wahnsinn treiben kann! Wenn er oder Cullen mich mit dem Tablett, in der Hand sehen könnten, würden sie glatt einen Schlaganfall kriegen.”
Jericho grinste. Er konnte sich das von beiden Männern gut vorstellen. Mit Adams Cade, dem brillanten Erfinder und Unternehmer, war er befreundet, solange er denken konnte. Nach Belle Terre zurückzukehren und Eden zu heiraten war das Beste, was Adams hatte tun können. Mit Cullen war es ganz genauso. Er war mit Eden nach dem Tod ihres ersten Mannes von den Marquesas Islands nach Belle Terre gekommen, und keiner hatte vermutet, dass er sich hier wohl fühlen würde. Aber genau das war der Fall, und er hatte seine unverbrüchliche Treue Eden gegenüber auf Adams ausgedehnt.
Die Vorstellung, dass der große schwergewichtige Cullen wie eine Kammerzofe um Eden Cade herumscharwenzelte, war wirklich zum Lachen, aber momentan kreisten Jerichos Gedanken um Maria. Und das, obgleich Edens Schwangerschaft im Allgemeinen von der medizinischen Fachwelt als Wunder angesehen wurde, so
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