Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)
doch das ließ Ben nicht zu.
„Wenn du wirklich solche Angst hast, können wir einen größeren Jet chartern“, sagte er ernst. „Ich habe uns die Option offengehalten.“
Seine Fürsorglichkeit rührte sie wider Willen und ließ das ganze Unternehmen nur noch gefährlicher erscheinen, egal in welchem Flieger sie abheben würden.
„Lass mich wenigstens einen Blick in die Konservendose werfen“, forderte Natalia, machte sich mit einem Ruck frei und trat dichter an die Seabird , die auf sie wie ein exotisches Insekt wirkte. Drinnen war sie überraschend geräumig und viel zu gemütlich mit den zwei bequem aussehenden Ledersitzen, dicht nebeneinander im gläsernen Cockpit. Während des Flugs musste die Rundumaussicht berauschend sein, wenn es überhaupt so weit kam! Wenn sie Ben Jackson vertraute …
„Nun?“
„Sieht aus, als würde sie einen Flug überstehen.“
Ben lachte. „Sie oder du?“, neckte er. „Na los, dann lass uns starten.“
Kurz darauf hoben sie tatsächlich vom Boden ab, und Ben musste alle Selbstbeherrschung aufbringen, um sich auf seine Aufgaben als Pilot zu konzentrieren. Der Drang, Natalias weiche weibliche Kurven zu berühren, die sie ihm so herausfordernd präsentierte, während sie sich tief in den luxuriösen Ledersitz kuschelte, wurde langsam übermächtig.
„Und du bist ganz sicher, dass du dieses Ding beherrschst?“, fragte sein ängstlicher Passagier mit dünner Stimme.
„Behalt mich ruhig im Auge“, riet er ihr.
„Das werde ich unbedingt tun!“
Er schmunzelte. Alles fühlte sich so … gut und richtig an. Noch viel mehr als bei ihrem letzten Zusammensein außerhalb des Camps. Aber wie war das möglich, wenn Natalia Santina alles verkörperte, was ihn an einer Frau störte? Egal, zumindest für den Moment war er glücklich. Und viel entspannter als jemals zuvor in weiblicher Begleitung. Und wenn er sich nicht sehr täuschte, empfand Natalia ähnlich.
„Du hast überhaupt keine Flugangst, oder?“, fragte er abrupt.
Sie schaute ihn an wie ertappt. „Kommt die Frage nicht ein bisschen zu spät?“
Ben lachte. „Da ist was dran.“
„Glücklicherweise gehört Angst vorm Fliegen nicht zur Liste meiner bevorzugten Phobien, obwohl ich tatsächlich noch nie in so einem kleinen Grashüpfer geflogen bin.“
„Wovor fürchtest du dich denn sonst?“
Natalia zuckte mit den Schultern. „Vor den üblichen Dingen. Dunkelheit zum Beispiel …“
„Vor der Dunkelheit ?“
„Na ja, eine Phobie würde ich es nicht gerade nennen“, schwächte sie ab. „Ich bin nur nicht gern allein in dunklen Räumen.“
„Hast du ein Nachtlicht neben deinem Bett stehen?“
Die Frage war offensichtlich scherzhaft gemeint, doch Natalia antwortete völlig ernst. „Nein, aber ich lasse immer im Bad Licht an und die Tür einen Spalt auf.“
„Aber dass es draußen langsam dunkel wird, macht dir nichts aus?“
„Die Dunkelheit meine ich nicht, sondern das echte, finstere Schwarz, so wie in einem verschlossenen Schrank.“
Ein verschlossener Schrank? Das hörte sich nach einem kindlichen Albtraum an. Ben beschloss, nicht weiter auf dem Thema herumzureiten. Es hatte ohnehin nur eine kleine Neckerei sein sollen, da er sich nicht vorstellen konnte, dass Prinzessin Natalia Santina sich überhaupt vor irgendetwas oder jemandem fürchten könnte.
„Was noch?“, fragte er leichthin.
„Oh nein, jetzt bist du dran! Wovor hat der unerschrockene Ben Jackson Angst?“
„Dass irgendjemandem aus meiner Familie etwas Schreckliches zustoßen könnte“, antwortete er nach einer Pause.
Natalia rollte mit den Augen. „Hätte ich mir eigentlich denken können, der totale Kontrollfreak! Bestimmt fühlst du dich für jedes Familienmitglied persönlich verantwortlich. Wahrscheinlich auch noch für deine Eltern!“
„Und, was ist schlimm daran?“
„Keine Ahnung, das könnte allein deine Familie beantworten. Vielleicht werden sie ja gern dominiert und überwacht. Aber was ich meine, ist … wovor fürchtest du dich? Was ist deine tiefste, geheime Angst?“
Ben lächelte zwar, fühlte sich aber zunehmend unwohl in seiner Haut. Sie kamen einander schon wieder viel zu nah. Und das auf eine Art und Weise, wie er es nie zuvor bei einer Frau erlebt hatte. Es war gefährlich … gefährlich verführerisch.
„Und warum sollte ich dir das sagen?“
„Fürchtest du etwa, dir eine Blöße zu geben?“, forderte sie ihn heraus.
„Vielleicht will ich ja nur eine weitere Schlagzeile in der
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