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Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Titel: Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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vergessen können? Was sie für Ben empfand, zählte nicht. Sie musste ihre Pflicht tun.
    „Natalia?“, brachte sich Carlotta wieder in Erinnerung. „Wer ist es?“
    „Ach, irgendwer.“ Wie eine Seifenblase zerplatzten alle unausgesprochenen Wünsche und Träume und machten der trostlosen Realität Platz. „Niemand Wichtiges.“

10. KAPITEL
    Am Montagmorgen fühlte sich Natalia innerlich immer noch nicht besser, doch wenigstens äußerlich hatte sie sich wieder unter Kontrolle. Sie nutzte alle Make-up-Tricks, die sie kannte, um ihre roten Augen zu tarnen und einen frischen, relaxten Eindruck zu machen. Natürlich hätte sie sich am liebsten hinter ihrer gewohnten Rüstung aus Designerkleid und High Heels verschanzt, aber das passte nun mal nicht auf einen Fußballplatz.
    Als sie im Camp ankam, tummelten sich die Kinder bereits auf dem Spielfeld. Instinktiv hielt sie nach Bens hoher Gestalt Ausschau und entdeckte ihn etwas abseits, wie er einem Jungen besonders komplizierte Schrittfolgen demonstrierte. Selbst Natalia war das Talent des Zehnjährigen aufgefallen, und so überraschte es sie nicht, als der Junge die neuen Tricks bravourös imitierte, was Ben wiederum ein anerkennendes Lächeln entlockte.
    Das werde ich heute wohl kaum von ihm ernten, dachte sie mit zuckendem Herzen und schlenderte zum Registrierungstisch.
    „Du bist zu spät gekommen“, wurde sie dort keine fünf Minuten später von ihrem Boss gerügt.
    „Viel Verkehr …“, murmelte sie vage, sammelte herumliegende Stifte ein und schob einen Papierstapel zusammen.
    „Hmm, wie wär’s, betätigst du dich heute als Torwart?“
    „Torwart?“ Natalia versteifte sich. Auch wenn es sich so anhörte, es war offenkundig keine Frage, sondern ein Befehl. Kein Hauch des gewohnten Flirttons, an den sie sich in der kurzen Zeit so sehr gewöhnt hatte.
    „Hast du damit ein Problem?“
    „Natürlich nicht“, entgegnete sie rasch, „warum sollte ich?“
    Die nächsten Stunden waren ein echter Härtetest, was ihre körperliche und mentale Fitness betraf. Und obwohl sich ihr Fußballverständnis inzwischen beträchtlich erweitert hatte, musste Natalia sich jedes Mal zwingen, den Ball abzuwehren, wenn er auf sie zugeschossen kam, anstatt ihm instinktiv auszuweichen, um nicht schmerzhaft getroffen zu werden.
    Die Kinder behandelten sie mit kameradschaftlicher Nachsicht, und Natalia behielt eisern ihr sorgloses Lächeln bei, doch am Ende des Tages war sie völlig ausgelaugt und konnte kaum noch laufen. Alles, wonach sie sich jetzt sehnte, war ein heißes Bad und ein belebender Drink. Darum beeilte sie sich auch, die schwere Limousine zu erreichen, deren Tür Enrico, der Chauffeur, ihr bereits aufhielt.
    Unglücklicherweise fand heute Abend ein weiteres Dinner mit potenziellen Heiratskandidaten im Palast statt. Allein der Gedanke daran machte sie krank, aber wenigstens hielt sie das davon ab, ständig an Ben zu denken, dem sie glücklicherweise erst morgen früh wieder begegnen würde.
    Doch darin irrte sie sich.
    Natalia überprüfte gerade ihr Abend-Make-up im Spiegel, als es an der Tür zu ihrem Schlafzimmer klopfte.
    „ Euer Hoheit , Mr Jackson ist unten.“
    Ungläubig starrte sie ihre Zofe an. „Aber ich erwarte ihn gar nicht.“
    „Er bat darum, Sie kurz sehen zu können.“
    Was wollte Ben? Unsicherheit, Furcht und Hoffnung fochten in ihrem Innern einen stummen Kampf aus. „Okay“, sagte sie knapp und musterte noch einmal kritisch die elegante eisblaue Abendrobe und das funkelnde Diamantcollier an ihrem schlanken Hals. „Ich komme.“
    Ben wanderte ruhelos in dem kleinen eleganten Salon auf und ab, in den man ihn höflich dirigiert hatte, nachdem er im Palast aufgetaucht war. Obwohl die davor aufgestellten Palastwachen mit keiner Miene zuckten, war ihm durchaus bewusst, dass er das königliche Protokoll mit seinem unangemeldeten Besuch verletzt hatte.
    „Die Königlichen Hoheiten erwarten Gäste zum Dinner“, hatte ihm der steifnackige Butler mit einem Hauch von Missbilligung in der beherrschten Stimme mitgeteilt.
    „Es dauert nur einen Moment. Ich habe etwas Wichtiges mit der Prinzessin wegen ihres Praktikums zu besprechen.“
    Das war eine glatte Lüge gewesen. Eigentlich sogar zwei Lügen, denn er hatte nicht die leiseste Ahnung, was er Natalia sagen sollte. Sein Instinkt hatte ihn hierher getrieben. Oder eher sein Verlangen? Nachdem er tagsüber alles versucht hatte, um seine Praktikantin zu ignorieren, obwohl er sich ihrer Anwesenheit

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