Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)
ihr exakt diese Worte auf der Zunge. Und was hatte es sie gekostet zu schweigen und weiter das oberflächliche It-Girl zu mimen!
Natalia lehnte sich in ihrem Sitz zurück und schloss die Augen. „Nur ein Spiel?“ Sie lachte leise. „Wie anstrengend das wäre!“
Ben antwortete nicht, und für den Rest des Flugs herrschte tiefes Schweigen zwischen ihnen. Als sie eine Stunde später zur Landung ansetzten, war Natalia eher deprimiert als angespannt. Sechzig lange Minuten, in denen sie sich an das Gefühl von Bens fordernden Lippen auf ihren erinnert hatte … an seine fiebrigen Hände unter ihrem Kleid.
Es hatte etwas in ihr wachgerufen, das mehr war als sexuelles Verlangen oder reine körperliche Lust. Fast hatte sie Angst, den Gedanken weiterzuspinnen, denn es konnte ja wohl nicht sein, dass sie in Ben Jackson verliebt war …
Ein vorsichtiger Seitenblick zeigte ihr, dass seine Miene immer noch ziemlich grimmig wirkte. Sie hatte nicht die leiseste Idee, was er dachte oder fühlte. Warum hatte er sie geküsst? Bereute er es inzwischen? War es reine Lust oder noch etwas anderes gewesen?
Und was war mit ihr?
Zu viele Fragen und keine Antworten.
„Wir sind da“, verkündete Ben nüchtern.
Natalia nahm sich zusammen, löste den Sicherheitsgurt und strich nervös über ihren Rock. „Prima!“ Da das Motorengeräusch fehlte, klang ihre Stimme viel zu laut und schrill.
Ben wandte den Kopf und räusperte sich. „Was den Kuss betrifft …“
Oh nein! dachte sie panisch. Bitte keine Erklärungen oder Entschuldigungen! Es war ein Fehler … das hätte nie geschehen dürfen …
„Was ist damit?“
„Ich kann einfach nicht aufhören, daran zu denken …“, gestand er rau und beugte sich zu ihr hinüber. Und ehe Natalia wusste, wie ihr geschah, fand sie sich rittlings auf Bens Schoß wieder und spürte seine fordernden Lippen auf ihren.
Das reichte ihr als Erklärung!
Ben stöhnte auf, strich mit den Daumen die äußeren Konturen ihrer Brüste nach und schob die Hände weiter nach unten, bis sie auf Natalias Hüften lagen. Dann zog er sie mit einem Ruck an sich, wobei er ihr eindrucksvoll das Ausmaß seines sexuellen Verlangens demonstrierte.
Es fühlte sich unglaublich gut an, aber sie wollte mehr! Begehrlich presste sie sich an ihn, vergrub ihre Finger in seinem Haar und tat alles, um ihm noch näher zu kommen. Wenn nur nicht der viele Stoff im Weg wäre …
Ben schien das Gleiche zu denken. Ungeduldig schob er ihr Kleid hoch und tastete nach dem winzigen Spitzenslip, der ihn vom Paradies trennte. Natalia verlor jedes Gefühl für Raum und Zeit, bis … jemand die Magie des Augenblicks zerstörte.
Plötzlich wurde das Cockpit von einem grellen Lichtstrahl getroffen, und jemand hämmerte von außen gegen die gläserne Kuppel. Abrupt gab Ben ihre Lippen frei und stieß sie in der gleichen Sekunde von sich, sodass Natalia ziemlich unsanft halb auf ihrem Sitz, halb auf dem Boden dazwischen landete.
Sie war zu überrascht und schockiert, um an ihr hochgerutschtes Kleid zu denken, und rang nur fassungslos um Atem.
Der Sicherheitsbeamte des Flughafens erfasste die brisante Situation auf einen Blick, knipste seine Taschenlampe aus und zog sich auf der Stelle zurück. „Scusi …“
Wie ein Kübel kaltes Wasser holte die Realität Natalia aus dem siebten Himmel auf die Erde zurück. Zum ersten Schock gesellten sich Scham und Frustration. Mit bebenden Fingern zupfte sie ihr Kleid zurecht.
„Tut mir leid.“ Ben streckte die Hand aus, um ihr aufzuhelfen, doch Natalia ignorierte sie. Es war nicht leicht, sich graziös aus ihrer peinlichen Lage zu befreien, doch sie gab sich größte Mühe.
„So hatte ich mir das Ende nicht unbedingt vorgestellt“, bemerkte sie mit kühlem Blick, obwohl sie sich innerlich vor Unbehagen krümmte.
„Ich dachte, es wären Paparazzi.“
Das erklärte natürlich alles! Das Letzte, was Ben Jackson wollte, war, mit Prinzessin Natalia Santina in flagranti ertappt zu werden.
„Dass du Reporter hasst, ist nun wahrlich kein Geheimnis, aber ich glaube, so langsam schlägt deine Abneigung in Paranoia um.“
„Tut mir leid“, wiederholte er noch einmal, ohne sie dabei weiter anzuschauen.
Natalia schloss für einen Sekundenbruchteil die Augen, dann wandte sie sich Ben direkt zu. „Was tut dir leid? Dass du dachtest, es wäre die Presse, oder dass du mich wie ein Stück Dreck auf den Boden befördert hast? Oder dass du mich überhaupt geküsst hast?“
Ben antwortete nicht, und
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