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Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition)

Titel: Skandal um Prinzessin Natalia (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hewitt
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Jackson aufgetaucht war.
    Am Samstagabend war Natalia mit den Nerven am Ende und kapitulierte. Sie musste mit jemandem reden. Einem Menschen, der sie kannte.
    Da sie sich von ihrer Zwillingsschwester distanziert hatte, nachdem Carlotta vor fünf Jahren ihren unehelichen Sohn zur Welt gebracht hatte, kämpfte Natalia mit ihrem schlechten Gewissen, während sie die Nummer in ihr Handy tippte. Ihr demonstrativer Rückzug war eine alberne, instinktive Reaktion gewesen – ähnlich wie Bens Zurückweisung im Cockpit der Seabird  –, eine Art Selbstschutz. Sie hatte einfach nicht noch mehr ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden wollen als ohnehin schon. Carlottas Leben änderte sich damals auf dramatische Weise, während ihres weiterlief wie bisher.
    Ihre Zwillingsschwester zog sich nach Italien zurück, und Natalia verfolgte aus der Ferne ihr ruhiges, zurückgezogenes Leben mit dem kleinen Luca. Insgeheim beneidete sie die junge Mutter sogar um ihre Unabhängigkeit und persönliche Freiheit, selbst wenn sie an Carlottas gebrochenes Herz und die alltäglichen Sorgen dachte.
    „Natalia?“ Ihre Schwester meldete sich schon nach dem ersten Klingeln.
    „ Ciao , Lotta.“ Der Kosename aus ihrer Kinderzeit war ihr entschlüpft, ehe sie es verhindern konnte.
    „Was ist los?“, fragte ihre Zwillingsschwester sofort und bewies damit, dass ihre innere Verbindung trotz der langen Trennung noch existierte.
    „Nichts …“, log Natalia und kämpfte verzweifelt mit den aufsteigenden Tränen. Sie hatte sich schon so lange niemandem mehr anvertraut, dass es eine automatische Reaktion war, immer die starke, unerschütterliche Partyprinzessin zu spielen. „Gratuliere zum neuen Glück“, sagte sie dann rasch.
    Carlottas Verlobung, ebenso wie Sophias Heirat mit Ash, waren von den Hochglanzgazetten weidlich ausgeschlachtet worden. Natalia hatte die Artikel nicht gelesen, musste sich aber jedes noch so winzige Detail von ihrer stolzen Mutter anhören. Wie es aussah, schien plötzlich jeder seinen royalen Pflichten nachzukommen, außer ihr.
    „Schwesterchen, irgendetwas ist doch los, das höre ich an deiner Stimme“, sagte Carlotta sanft. „Also mach mir nichts vor, sondern spuck’s einfach aus.“
    Damit traf sie so genau den Ton längst vergangener Kindertage, dass bei Natalia tatsächlich heiße Tränen flossen, doch so leicht konnte sie nicht aus ihrer Haut.
    „Ich … ich wollte nur mit dir reden und hören, ob auch alles in Ordnung ist. Ich meine, mit der geplanten Heirat und so …“
    „Ich tue nur das, was uns allen eines Tages bevorsteht“, erklärte ihre Schwester wesentlich nüchterner als zuvor und äußerst bestimmt. „Aber du machst mir langsam Sorgen, Natalia. Was ist mit dir? Wir haben …“
    „Seit Jahrzehnten nicht miteinander gesprochen, ich weiß“, unterbrach Natalia reuig und brachte ihre Schwester damit zum Lachen.
    „Na gut, Jahrzehnte nun nicht gerade, allerdings …“
    „Carlotta, ich wollte dir schon lange sagen, wie leid es mir tut, dass ich dich damals im Stich gelassen habe, anstatt mich eindeutig auf deine und Lucas Seite zu stellen und für euch da zu sein. Aber ich … ich hatte Angst …“
    „Das weiß ich doch“, kam es ruhig zurück.
    „Und ich war wütend“, wisperte Natalia rau, „auf Gott und die Welt. Wütend darüber, wie du behandelt wurdest, sauer, weil sich plötzlich alles verändert hat und du einfach in ein neues Leben gestartet bist, das mich ausschloss.“
    „So muss es sich tatsächlich für dich angefühlt haben.“
    „Es war unglaublich kindisch und selbstsüchtig!“
    Carlotta seufzte leise. „Das alles ist so lange her.“
    „Trotzdem, ich … ich wollte endlich einmal aufrichtig sein.“ Selbst wenn es wehtat.
    „Verrätst du mir auch, wer oder was der Auslöser für dieses kleine Wunder ist?“, fragte Carlotta mit liebevoller Ironie.
    „Nichts und niemand“, behauptete Natalia und lachte etwas atemlos. So viel zum Thema Aufrichtigkeit! „Ach, was soll’s“, gab sie sich dann einen Ruck. „Ich … ich habe jemanden kennengelernt, und das hat mich irgendwie verändert.“
    „Verändert?“ , echote Carlotta überrascht. „Bist du etwa auch verlobt?“
    Verlobt?
    „N…ein!“, stammelte Natalia entsetzt, wusste aber genau, wie ihre Schwester zu diesem Schluss kam. Beiden war von jeher klar gewesen, dass sie eines Tages die Männer heiraten würden, die ihre Eltern für sie aussuchten. Wie hatte sie das, wenn auch nur für einen Moment,

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