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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Ich brauche Ihr verdammtes Angebot nicht, einen Posten zu übernehmen. Ich kann mich meiner Schulden auch selbst annehmen.«
    »Ohne die Hilfe Ihrer Tochter?«
    »Bei Gott, wer sagt denn, daß meine Tochter mir nicht helfen wird?«
    »Ich.« Simon stand auf und war von sich selbst angewidert, weil er dieses Angebot auch nur gemacht hatte. »Daran wird sich nichts ändern, Faringdon. Niemals. Ich werde Ihnen nie mehr erlauben, Emily auszunutzen.«
    »Sie Mistkerl. Wir werden es ja sehen.«
    Simon zuckte die Achseln, nahm seinen Hut und ging zur Tür.
    Es gab ihm Rätsel auf, warum irgend jemand es besonders reizvoll fand, sich einem gelegentlichen und unerklärlichen Impuls hinzugeben, anderen zu verzeihen. Es war ganz offensichtlich, daß die Welt solche naiven Eigenschaften nicht zu würdigen wußte, und nach ihnen zu handeln, vermittelte einem lediglich das Gefühl, ein Idiot zu sein.
    Dennoch war Simon ziemlich froh darüber, daß er Broderick das wahnsinnige Angebot gemacht hatte. Er machte sich in Gedanken eine Notiz, Emily gegenüber nach der Soiree sein großzügiges Angebot zu erwähnen. Sie würde ihn mit der gewohnten Anbetung ansehen und ihm sagen, daß sie von Anfang an gewußt hatte, daß er sich als ein großzügiger und heldenhafter Sieger erweisen würde. Die Tatsache, daß ihr Vater das Angebot in Yorkshire nicht angenommen hatte, sollte Brodericks Problem sein, nicht Simons.
    Simon brauchte jetzt nicht mehr jedesmal, wenn er Emily in die Augen sah, dieses durchdringende Schuldbewußtsein zu empfinden.
    Ja, beschloß er, als er die Spielhölle verließ, er fühlte sich jetzt schon wohler. Er hätte Emily gern gleich heute abend von seiner guten Tat erzählt, aber sie hatte den Kopf zu voll mit den Vorbereitungen für die Soiree. Sie würde nicht angemessen dankbar sein und ihre Bewunderung entsprechend zeigen können. Es war viel besser, wenn er wartete, bis der Haushalt wieder zur Ruhe gekommen war.
    »Emily kann beruhigt sein«, murmelte Araminta Simon am nächsten Abend zu. »Die Soiree ist ein glänzender Erfolg. Das Haus ist gerammelt voll mit Gästen, die Straße ist von den Kutschen verstopft, das Büffet ist eine perfekte Mischung aus exotischen Gerichten und kräftiger englischer Kost, und die Musik ist von ausgezeichneter Qualität. Morgen früh werden alle davon reden, daß das einer der Glanzpunkte der Saison war.«
    Simon nickte unbeteiligt und sah sich in den überfüllten Räumen um. Gelächter, Musik und Gesprächsfetzen surrten durch das Stadthaus. Emilys Soiree war tatsächlich ein umwerfender Erfolg. »Hast du Emily in der letzten Zeit irgendwo gesehen?«
    »Vor einem Weilchen ist mir aufgefallen, daß sie sich mit Lady Linton unterhalten hat.« Araminta ließ ihren Blick über die Menge gleiten. »Im Moment sehe ich sie nirgends. Vielleicht bespricht sie sich gerade mit Greaves, um zu sehen, ob das Personal mit allem zurechtkommt. Sie hat sich um jede Einzelheit gekümmert, die mit diesem Abend zu tun hat. Es ist ein Wunder, daß sie nicht aus reiner Erschöpfung zusammengebrochen ist.«
    Simon nahm wahr, daß ihn ein unterschwelliges Unbehagen beschlich. Es hatte schon vor ein paar Minuten eingesetzt und verstärkte sich geschwind. »Wenn du mich entschuldigen würdest, aber ich glaube, ich werde versuchen, sie zu finden.«
    »Viel Glück. Du könntest deinen Butler fragen. Er hat den besten Überblick.«
    »Genau das werde ich tun.« Simon bahnte sich einen Weg durch das dichte Gedränge von elegant gekleideten Menschen, und gelegentlich blieb er stehen, um Höflichkeiten auszutauschen und Komplimente zu Emilys Charme als Gastgeberin entgegenzunehmen.
    Schließlich erreichte er die Eingangshalle, in der sich die Menschen ebenso dicht drängten wie im Salon. Greaves war schnell aufzufinden.
    »Haben Sie Lady Blade gesehen?« fragte Simon.
    »Vor ein paar Minuten, Mylord.« Greaves sah sich um. »Im Moment sehe ich sie nicht. Soll ich sie von einem der Lakaien suchen lassen?«
    Das Unbehagen steigerte sich. »Ja«, sagte Simon. »Und zwar sofort. Ich werde in der Küche nachsehen.«
    »Ich bezweifle, daß sie sich dort aufhält.« Greaves runzelte mißbilligend die Stirn. »Ich habe ihr geraten, es sei das beste, wenn sie bei ihren Gästen bleibt und es dem Personal überläßt, dafür zu sorgen, daß die Getränke und das Büffet laufend aufgefüllt werden.«
    »Vielleicht hat sie sich für einen Moment in die Bibliothek zurückgezogen, um sich auszuruhen. Ich werde dort zuerst

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