Skateboardfieber
so genau wissen?«
Jetzt langte es Amoroso. Krachend schlug er mit der Hand auf den Tisch. »Wir machen hier keine Spielchen!«, brüllte er. »Raus mit der Sprache. Wir haben nicht ewig Zeit!«
Für einen Moment herrschte angespannte Ruhe. Peters Atem ging schneller. Blake und Tony Amoroso wechselten einen kurzen Blick, dann sagte Blake: »Peter ist neugierig, Tony. Er will wissen, wo wir unser Problem haben. Aber ich glaube, Peter ist jetzt auf unserer Seite.« Er sah Peter an. »In vierundzwanzig Stunden ist alles vorbei. So lange werden wir dich ohnehin hierbehalten, also sehe ich kein Problem darin, dir etwas mehr zu erzählen. Wir schirmen den Mitarbeiter, der heute Abend die geologischen Daten an die Wissenschaftler übergibt, vollständig ab. Keiner soll ihn beeinflussen oder unter Druck setzen können, und vor allem soll niemand an seine Daten kommen! Steh mal auf, Peter.«
Blake führte Peter ans Fenster. »Dort in dem schicken Gebäude findet die Oktopus-Sitzung statt. Alle Teilnehmer übernachten in dem Haus. Siehst du die beiden Männer da?«
Peter blickte nach unten. In der parkähnlichen Anlage schlenderten zwei Männer und unterhielten sich, ein Farbiger mit einem Basketball-T-Shirt aus New York und ein Weißer, der ein Hawaiihemd trug.
»Sie bewachen das Gebäude«, sagte Blake. »Weitere Mitarbeiter sind im Park und auch im Haus. Erkennst du einen der Männer wieder?«
»Vom Strand?«
Blake nickte.
»Ihre Männer waren am Strand?«
Blake holte Luft, dann sagte er: »Wir haben eine undichte Stelle. Jemand hat uns an die Russen verraten. Wir wissen nicht, wer es ist.«
»Die beiden waren es, glaube ich, nicht«, sagte Peter. »Aber ich habe fast nichts gesehen.« Er überlegte kurz, wie er jetzt glaubwürdig aus der Situation herauskommen konnte. »Ich hatte den Eindruck, dass man mich entdeckt hatte, und bin ziemlich schnell geflohen. Außerdem war der Abstand sehr groß!«
»Er hatte ein Teleobjektiv«, warf Amoroso von hinten ein.
Blake kratzte sich am Kinn. »Hm. War bei der Gruppe am Strand ein Farbiger?«
Peter versuchte, sich zu erinnern. Er hatte Menschen wahrgenommen, aber war ein Schwarzer darunter gewesen? Eher nicht. Er sagte: »Nein!«
»Warte hier.« Blake verließ den Raum. Wie befohlen blieb Peter am Fenster. Tony Amoroso stand jetzt da wie eine Bulldogge und ließ ihn nicht aus den Augen.
Nach wenigen Augenblicken kam Blake zurück. »Wir werden alle weißen Mitarbeiter, die von den Pausen her für das Treffen infrage kommen, mit einem erfundenen Auftrag durch den Park schicken. Wenn du einen von ihnen erkennst, sage es mir. Es sind drei.«
Peter wartete. Nach einer Weile trat ein sportlich wirkender Mann aus dem Wohnhaus und brachte eine Kiste in das Nebengebäude. Peter hatte ihn noch nie gesehen. Auch nicht den zweiten Kandidaten, einen älteren, fast kahlköpfigen Mann mit herunterhängenden Wangen, der zu einem parkenden Auto lief und etwas auf dem Rücksitz suchte. Der Dritte, ein junger Kerl mit Glatze, trat vor die Hauswand des Tagungsgebäudes und checkte die Fenster.
»Ich weiß es einfach nicht«, sagte Peter. Er wollte nicht wahllos irgendjemand benennen. Außerdem würde seine Lüge ohnehin schnell ans Tageslicht kommen. »Es war zu weit weg.«
»Schade.« Blake sah Peter direkt in die Augen. »Du verschweigst uns doch nichts?«
»Nein.«
Blake griff in die Seitentasche seines Jacketts und zog einen Gegenstand heraus. Es war ein in ein durchsichtiges Material eingegossener Datenstick. Er reichte ihn Peter.
Peter nahm das Objekt und strich fasziniert über die Kanten des Quaders. Blake beobachtete ihn dabei genau. »Das sind die Originaldaten«, sagte Blake. »Hinter denen alle her sind. Geschützt in einer Art Glas. Auf dem Treffen heute Abend wird es aufgebrochen und die Daten werden für die anwesenden Wissenschaftler kopiert. Du siehst, ich vertraue dir. Hast du so einen Datenstick schon einmal gesehen?«
Peter schüttelte den Kopf.
»Auch nicht in der Bucht? Wurde da ein solcher Stick übergeben?«
»Nein. Aber ich kann es nicht ausschließen.«
»Dann brauchen wir deine Kamera«, sagte Blake. »Und zwar dringend! Wir müssen die Bilder analysieren, die du von dem Treffen aufgenommen hast!«
»Ich … ich muss überlegen«, sagte Peter. Irgendwie hatte er bei alledem ein ganz dummes Gefühl. Blake traute ihm nicht. Aber er traute ihm auch nicht.
»Young hat meine Kamera«, murmelte Peter schließlich.
Blake sah Peter kalt an. »Sperr ihn
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