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Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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anderes übrig.
    »Ja. Noch dreißig Meilen. Hältst du es so lange aus?«
    Kyra überlegte. »Ich müsste mal auf die Toilette, aber ich kann solange warten. Übrigens müssen wir nach dem Sunset Motel Ausschau halten.«
    Sicher war das wieder so eine schäbige Absteige. Was gäbe er dafür, sie irgendwo mit in ein Fünf-Sterne-Hotel nehmen zu können. Er hatte sich schon ein paar Mal vorgestellt, mit ihr an einem weißen Sandstrand zu liegen, wo man kalte Getränke serviert bekam.
    »Ich halte die Augen offen.«
    Sie drehte sich auf dem Sitz zu ihm und zog die Beine an. Er merkte, dass sie sein Profil musterte, und konnte aus den Augenwinkeln das Loch in ihrer Jeans sehen, durch das ein schönes Knie hervorblitzte.
    »Ich habe mich noch gar nicht bedankt«, sagte sie leise.
    »Wofür?«
    Sie zupfte an ein paar losen Fäden um den Riss in ihrer Hose. »Dafür, dass du auf mich aufgepasst hast. Es ist selten so übel. Normalerweise komme ich damit zurecht.«
    Jetzt musste er den richtigen Ton treffen, nicht zu ernst und nicht zu lässig, das sagte ihm sein Instinkt. »Ich kann nicht behaupten, es hätte mir nichts ausgemacht. Du hast mich echt erschreckt. Aber da ich so gut zu dir war, gibt’s doch sicher eine Belohnung.«
    Sie verzog die Lippen zu einem katzenhaften Lächeln. »Tja, da hast du wohl recht. Ich denke, du hast gestern Nacht meinetwegen mehr mitgemacht, als man eigentlich von einem Mann verlangen kann. Keine Sorge, Rey, es soll für dich nicht umsonst gewesen sein.«
    »Bestimmt nicht.« Ihm fiel eine Werbetafel ins Auge. »Gleich kommt unsere Ausfahrt. Was ist an dem Ort eigentlich so Besonderes? Geht’s ums Geschäft?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nur ums Vergnügen. Die Arbeit beginnt erst wieder in Sioux Falls. Schon mal von Carhenge gehört?«
    Reyes zog eine Braue hoch. »Äh, nein.«
    »Kurz gesagt hat dort eine Familie mit Schrottautos Stonehenge nachgebaut. Es ist ein Ehrenmal für ihren toten Vater. Sie haben es auf ihrer Farm errichtet und anfangs wollte der Stadtrat sie zwingen, es wieder abzureißen. Aber inzwischen ist es zur Touristenattraktion geworden und ein Verein setzt sich für den Erhalt ein. Sie haben auch einen 62er Caddy verbaut«, fügte sie sichtlich begeistert hinzu.
    Er verstand, was sie daran faszinierte: der rebellische Geist, das Ehrenmal für einen Vater und Autos. »Klingt interessant.«
    »Ich wollte mir das schon immer mal ansehen … und ich dachte, da es auf dem Weg liegt … « Sie kaute auf der Unterlippe. Er fand sie in ihrer Unsicherheit anbetungswürdig. Was sie natürlich nicht gern gehört hätte. »Na ja, ich wollte es dir zeigen. Ich meine, wahrscheinlich hältst du das für blöd – «
    »Nein«, unterbrach er sie gerührt. »Ich möchte es auch gern sehen, besonders da es dir so wichtig ist.«
    »Ich wünschte, ich könnte so etwas für meinen Dad bauen«, sagte sie. »Aber das Besondere an dieser Gedenkstätte ist, dass der Vater dieser Familie immer dort gelebt hat. Wir dagegen waren nie lange an einem Ort … «
    Ja, das hatte er schon kapiert. »Vielleicht gibt es die Möglichkeit für dich, dort auf dem Gelände etwas zu seinem Andenken zu tun.«
    Sie lächelte und strahlte dabei solche Dankbarkeit aus, dass ihm ganz flau im Magen wurde. »Lass uns zuerst ein Zimmer mieten. Vom Motel aus sind es nur drei Meilen bis dorthin. Sie haben täglich bis zum Dunkelwerden geöffnet.«
    Es war nicht schwierig, das Sunset Motel zu finden, eine eher altmodische als schäbige Unterkunft. Das lag vermutlich an der Nähe zu der typisch-amerikanischen Touristenattraktion. Sie bekamen problemlos ein Zimmer und brachten ihre Sachen hinein. Er gewöhnte sich allmählich an das ständige Herumreisen, auch wenn es ihm nicht gefiel, hätte es aber ganz praktisch gefunden, einmal einen Waschsalon aufzusuchen. Das vorzuschlagen hätte allerdings nicht zu seiner Rolle gepasst. Ein Vagabund, wie er es zu sein vorgab, spritzte sein Zeug in der Dusche ab und hoffte, dass das reichte.
    Als sie die Zimmertür aufmachten, fiel sein Blick sofort auf das Bett; es war breit genug für jede erdenkliche Position. Reyes unterdrückte ein Stöhnen. Statt der Schrottautos sähe er lieber Kyra nackt auf dem Laken. Er warf ihre Taschen hin und ging ins Bad. Während er sich frischmachte, sah er in den Spiegel und erkannte sich selbst kaum wieder.
    Zerrissene Jeans und T-Shirts hatte er nicht mehr freiwillig getragen, seit er sich Besseres leisten konnte. Sie erinnerten ihn an die

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