Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)
her, dass wir so etwas gemacht haben.«
»Stimmt.« Kyra hatte einen Kloß im Hals. Die körperliche Entspannung schien die ganzen emotionalen Wunden aufbrechen zu lassen, wie bei einem Koffer, der am Flughafen zu heftig aufs Gepäckband geworfen worden war.
»Also hatte dieser Serrano etwas mit dem Tod deines Vaters zu tun … Dann ist dir jemand auf den Hals gehetzt worden … Und was war da zwischen euch? Ich hab zwar nicht sehr lange bei euch gestanden, aber schon bemerkt, wie er dich angesehen hat.«
Kyra wäre beinahe zusammengezuckt. »Da war nichts. Du hattest Todesangst.«
»Und die hat mich weder blind noch blöd gemacht«, blaffte Mia. »Ich dachte, wir wollten uns öffnen? Also hör auf mit solchen Spielchen. Von wegen, ich zeig dir meins nicht, wenn du mir deins nicht zeigst.«
Kyra antwortete mit zusammengebissenen Zähnen: »Zwischen uns hat es gefunkt. Ich dachte, ich könnte mich in ihn verknallen, aber dann habe ich herausgefunden, dass er bezahlt worden ist, um mich umzubringen.«
»Ach du Scheiße«, erwiderte Mia. »Anderen reicht der Nervenkitzel auch in geringeren Dosen, weißt du. Ich treffe mich zum Beispiel nur mit verheirateten Männern.«
»Als hätte ich das mit Absicht gemacht, du Arsch.« Gleichwohl lächelte sie.
Der Druck auf ihrer Brust hatte ein wenig nachgelassen, sodass sich nicht mehr jeder Atemzug wie ein Messerstich anfühlte. Mann, wie sie es hasste, wenn sie sich dumm anstellte, und in Bezug auf ihn hatte sie sich wie eine Idiotin erster Güte aufgeführt. Vielleicht würde sie es letztendlich doch überstehen.
»Sag wenigstens, dass der Sex gut war.«
Kyra rief sich die Situationen ins Gedächtnis und erschauderte. »Ja, das war er.«
»Das ist doch immerhin etwas.«
»Und was ist mit dir und Foster?«
»Es gab keinen Sex.«
Stirnrunzelnd verschränkte Kyra die Arme vor der Brust. »Du weißt genau, was ich meine.«
»Du möchtest wissen, was passiert ist. Wie es dazu gekommen ist, dass ich an einen Stuhl gefesselt war.« Mia ließ den Kopf hängen und starrte auf ihren Schoß. »Ich habe nach dir gesucht – und bin auf ihn gestoßen. Er sagte, er werde mir helfen. Und zuerst schien das auch zu stimmen. Er hat mich auf dem Laufenden gehalten, wenn er mit deinem Killer sprach.«
»Er heißt Reyes. Und er ist nicht mein Killer.«
»Meinetwegen. Er hat mich vom Kasino ferngehalten und behauptet, sein Boss dürfe mich nicht sehen. Aber jemand muss ihm zu einem unserer Treffen gefolgt sein, denn als ich das nächste Mal auf die Straße ging, merkte ich, dass ich von jemandem beschattet wurde. Und da ich nicht wusste, was ich tun sollte, habe ich Foster um Hilfe gebeten.«
»Und der hat dich dann an Serrano ausgeliefert.« Kyra ballte die Fäuste. »Kein Wunder, dass du so verängstigt warst. Es tut mir so leid.«
»Das war nicht deine Schuld«, entgegnete Mia wie aus der Pistole geschossen. »Na ja, eigentlich schon, aber nicht … direkt. Du hast mir schließlich nicht gesagt, dass ich ihm vertrauen soll. Es ist nur … schlimmer, weil … ich ihn mochte.« Sie kniff die Augen zu. »Einmal habe ich sogar versucht, ihn zu küssen, doch er ist vor mir zurückgewichen, als wäre er in der vierten Klasse oder als hätte ich eine ansteckende Krankheit.«
»Er ist seltsam«, entgegnete Kyra. »Aber nimm es nicht persönlich. Für ihn zählte nur der Rachefeldzug gegen Serrano. Er hat uns beide benutzt.«
»Er hat mir zugeflüstert, ich solle keine Angst haben – dass Serrano mir nichts antun werde, ehe du da wärst – , aber wie zum Teufel sollte ich ihm das glauben, nachdem er mich zuvor bereits angelogen hatte, als er sagte, er bringe mich in Sicherheit?« In Mias verletztem Blick lag das Verlangen nach einer Antwort.
Aber Kyra hatte keine parat. »Wir suchen uns immer die Falschen aus, was?! Aber das wird schon wieder, oder? Es braucht nur seine Zeit.«
Mia zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich.«
Kyra war ungewohnt unsicher, als sie die nächste Frage stellte. »Apropos Zeit … Ich habe mich gefragt, ob du vielleicht Urlaub machen könntest. Ich würde wirklich gern … Ich weiß nicht. Mit dir abhängen. Eine längere Auszeit nehmen und überlegen, was man als Nächstes tut.«
Mia nickte bedächtig. »Das wäre nicht schlecht. Ich hätte nichts dagegen, irgendwohin zu fahren, wo es warm ist. Wir könnten uns in der Sonne aalen und unsere Sorgen quasi verdampfen lassen.«
»Klingt fantastisch.« Und wenn die seelischen Schmerzen nicht
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