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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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brauchbar. Ich zog einen Pflock aus meinem Haar. Stürmte vor. Auf einmal kroch die Zeit langsam dahin.
    Der Rogue hob den Blick. Vampaugen, riesige schwarze Pupillen auf dunkelrotem Grund. Er nahm den Mund von Katie. Blut quoll über sein Gesicht. Seine Zunge war schwarz.
    Sein Geist griff nach mir. Das Kribbeln schwarzer Macht fuhr über meine Haut. Sein Geist packte meinen. Vampirisch und eiskalt. Stopp , befahl er.
    Mein Schwung wirkte seiner Kontrolle entgegen. Ich konnte nicht stoppen. Stolperte. Beast bäumte sich auf. Ich/wir schrien. Zwei Schritte vor ihm gewann ich mein Gleichgewicht zurück. Stürmte weiter. Die kribbelnde schwarze Macht packte mich fester, drückte zu. Die Zeit wurde zu einer schweren, öligen Masse. Mit einem Gefühl, als strampelte ich unter Wasser, streckten sich meine Muskeln. Ich drehte den Pflock für einen Unterarmstoß. Einen Todesstoß im wilden Lauf. Noch ein Schritt.
    Blutige Fetzen bedeckten seinen Mund, sein Kinn, seine Kleider. Feine Kleider. Ein Smoking. Noch ein Schritt. Er lachte. Das Lachen überflutete mich wie warmer Honig. Gerann auf mir. Stopp … Schwärze umfing mich. Noch wurde mein Körper vom Schwung weitergetragen. Sein Geist … schloss sich um mich.
    Aber Beast hatte meine Seele. Mit einem Schrei, der durch mein Hirn und aus meiner Kehle gellte, entriss Beast mich seiner Kontrolle. Ich prallte auf den Rogue. Die Benelli und mein Körper schoben sich zwischen ihn und Katie. Sie entglitt ihm, begann zu fallen. Der Pflock, eben noch neben meinem Oberschenkel, hob sich in einem Bogen. Zielte auf seinen Bauch, schräg aufwärts, unter die Rippen. Ich erhaschte einen Blick auf sein Gesicht. Ein Mann. Adlernase, scharfes Kinn. Zurückgezogene Lippen enthüllten Fangzähne, nicht nur oben, auch Reißzähne im Unterkiefer. So etwas hatte ich noch nie gesehen.
    Die Luft erzitterte. Kalt. Eisig . Und der Vamp war weg.
    Ich stolperte vorwärts. Dank Beasts Reflexen fing ich mich ab. Die Knie gebeugt, halb in der Hocke, bremste ich Katies Fall mit den Oberschenkeln und ließ sie behutsam zu Boden gleiten. Riss den Kopf herum, suchte die Witterung des Rogue. Sein komplexer, vielschichtiger Geruch veränderte sich. Beast flehmte, presste ihn an ihre/meine Zunge. Verwandelt sich … Leberfresser-Gestank. Dann anders … Wilder/Nichtwilder .
    Trolls Atemzüge kamen japsend, abgehackt und heiser, als er neben mir auf die Knie fiel. »Ka tie « , stammelte er, und seine Stimme hob sich auf der letzten Silbe. Die Hände über ihr, hielt er inne, zögerte. Ihr aufgerissenes Kleid enthüllte kleine Brüste mit winzigen rosa Nippeln. An ihrem Oberarm war eine Narbe, braun, gleichmäßig, die Form einer Lilie. Ein Brandmal , erkannte ich. Was zum Teufel?
    Eine grässliche Bauchwunde reichte von ihrem Brustkorb bis zum Hüftknochen. Fangzähne hatten sie gerissen. Rechts fehlte ein großes Stück Fleisch. Über der Leber. Blut sickerte aus der Öffnung. Er hatte von Katie gefressen. »Katie « , flüsterte der Troll. Er war starr vor Schock und Entsetzen, so wie eben, als er unter dem Bann des Rogue gestanden hatte. Beasts Ohren vernahmen ein schwaches Pochen.
    »Ihr Herz schlägt noch « , sagte ich. Es pumpte einmal, und Blut rauschte durch die Halsschlagader hinauf zu ihrem Hirn. »Sie ist noch … bei uns .« Nicht mehr wirklich am Leben. Aber noch nicht endgültig tot.
    Er hob Katie sanft auf seine Arme, presste eine Hand auf das grausige Loch in ihrem Bauch. Sie verschwand bis zum Handgelenk in ihrem Blut. Ich hielt ihm ein Kissen hin, um sie damit zu bedecken. Er hob den Blick. Die Tränen auf seinen Wangen waren getrocknet. Er riss sich sichtlich zusammen, die Haltung und die Selbstkontrolle eines alten Soldaten. »Er hat alle Telefone zerschlagen und das Sicherheitssystem lahmgelegt. Holen Sie Leo .« Dann sah er mich an. »Sie sind nackt .«
    »Ist mir schon aufgefallen. Haben Sie ihn erkannt? Konnten Sie sein Gesicht sehen ?«
    »Nein. Nur verschwimmende Flecken. Hypnose .«
    Holen Sie Leo , hatte er gesagt. Noch nicht. Ich rannte aus dem Zimmer, folgte der sich wandelnden Witterung des Rogue. Versuchte zu verstehen. Ich hatte angenommen, der Geruch des Rogue variiere wie bei einem Menschen unter dem Einfluss von emotionalem Stress, körperlicher Anstrengung oder dem Verzehr von Gewürzen – in diesem Falle Blut. Aber so war es nicht. Die gesamte Signatur seiner Witterung änderte sich, bildete ganz neue Gerüche, die die anderen völlig auslöschten.
    Niemand ist in der

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