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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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drückte. Wie ein Schraubstock lagen ihre Finger um meinem Hals und drückten die stählernen Kettenglieder des Kragens in meine Haut, doch allein dank des Kragens bekam ich überhaupt noch Luft. Mein Nacken war so stark gedehnt, dass ich mich nicht rühren konnte. Und keine Waffe in der Nähe, die etwas gegen sie hätte ausrichten können.
    Es gelang mir, die Panik niederzukämpfen, doch gegen mein rasendes Herz und den Angstschweiß auf meiner Haut war ich machtlos. Und außer mir hatten die Kinder niemanden, der ihnen jetzt noch helfen konnte. Ich zwang mich, die Hände sinken zu lassen. Jetzt bloß nichts Dummes tun.
    Sie murmelte etwas, doch ich verstand sie nicht. Es klang wie Latein, wie … eine Liturgie. Und das war die Priesterin der Vamps. Ich hatte behauptet, Vampire seien gläubig. Vielleicht hatte ich gar nicht gewusst, wie recht ich hatte.
    Als sie innehielt, um Luft zu holen, versuchte ich zu sprechen. »Bitte.« Meine Stimme war nur ein Flüstern, weil sie mich so fest hielt und die Todesangst schwer auf meine Brust drückte. Ich presste hervor: »Ich erbitte. Absolution.« Bei diesem Wort überlief Sabina ein leichtes Zittern. Sie lockerte ihren Griff um meine Kehle. Mein Atem pfiff durch das gerade erst geheilte Gewebe. Mich erfasste eine Woge der Erleichterung.
    Ich war durch das Wasser gegangen, war auf den Kampf vorbereitet worden. Gereinigt worden. Jetzt zog ich daraus Kraft. Wieder spürte ich, wie das Wasser träge über mir zusammenschlug, als ich unter die Oberfläche sank. Die warme Luft, als ich mit den Füßen im Schlamm am Grund des Bayou stand. Die Schwärze, als ich wieder untertauchte. Ein eigenartiger Frieden durchströmte mich, bis in die entferntesten Windungen meines Geistes, dunkel und träge wie der schwarze Bayou. Es war, als hätte sich dieses Gefühl bisher verborgen gehalten, sich nicht gerührt, bis jetzt, als ich so weit war, es zu erkennen, es zu nutzen. Und ich verstand. Die Suche nach den Kindern war der Grund, warum ich durch das Wasser gegangen war. Dies war der Kampf, den Aggie One Feather vorhergesehen hatte.
    Gelassenheit glitt über meine Haut, erfasste selbst die letzten Winkel meines Geistes und meines Herzens, durchdrang meinen ganzen Körper. Ich schloss die Augen und wiederholte meine Bitte: »Ich erbitte Weisheit und Stärke im Kampf und Reinheit des Herzens, des Geistes und der Seele.«
    Und plötzlich war es, als sickere die Gelassenheit, die mich erfüllte, durch meine Haut in sie hinein. Sie atmete langsam ein und begann zu zittern.
    Doch dann schnappten ihre Fangzähne zurück, und ihre Augen wurden wieder menschlich. Sie ließ mich auf die Füße hinunter und trat zurück. Das Blut pumpte wieder in meinem Kopf, und alles begann sich zu drehen. Ich stützte mich am Rand der Veranda ab, die Hand auf die Unterlippe gepresst. Auf einmal befanden wir uns wieder neben der Kapelle, ich sah die Beine des toten Vamps. Vorsichtig rückte ich von ihm ab, als könnte er jeden Moment aufstehen und über mich herfallen.
    »Zeigen Sie mir die Stätte auf meinem Land, wo dieser Rogue auferstanden ist.« Sie sagte es in dem Befehlston, den man nur von den Uralten hörte. Ein Gebot. Zwang. Vampmagie. Sie glitt über mich, in einer sanften Welle, trockenem Sand gleich, den der Wind verweht, brannte und stach auf meiner Haut. Ich wollte in den Wald gehen. Wollte zurück zu der Grabstätte mit den weißen Muschelmarkierungen. Mit den Stiefeln im hohen Gras drehte ich mich um und blickte zurück zu den Bäumen.
    Beast schlug den Zwang mit der Tatze fort. Beinahe meinte ich zu sehen, wie er sich von mir löste, als würde man Fäden aus einem Gewebe ziehen. Mist . Sabina war stark. Ich holte Luft, bewusst langsam und ruhig, um sie nicht merken zu lassen, dass sie mich nicht mehr beherrschte. Es gab noch so viel, was ich von ihr wissen musste.
    Ich strich mit den Händen über meine Oberschenkel und musste mich zwingen, nicht nach einer Waffe zu greifen. Sie war so schnell, dass ich schon tot gewesen wäre, bevor ich sie ganz gezogen hätte. Ich schluckte. Der Schmerz erinnerte mich wieder an ihre Kraft. »Natürlich. Hier entlang.« Mit zitternden Beinen und feuchten Händen ging ich voran. Ich hörte keine Schritte, nur das Rascheln ihres gestärkten Gewandes. Bei dem Gedanken, dass sie in meinem Rücken war, stellten sich die Härchen in meinem Nacken auf.
    Immer noch im Befehlston sagte sie: »Erzählen Sie mir, was Sie über das Kreuz des Fluches wissen. Und

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