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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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woher.«
    Ich spürte ihre Macht, schwarz-violette Flecken, die mich einhüllten, auf meinen Brustkorb drückten, sodass mir das Atmen schwer wurde. Kreuz des Fluches? Das Kreuz, mit dem sie den Leberfresser vertrieben hatte? Ja, so musste es sein. Aber ich konnte nicht gut lügen, und unter ihrem Einfluss war es vermutlich ohnehin nicht möglich, die Unwahrheit zu sagen – also musste ich lügen, indem ich die Wahrheit sagte. War das dann keine Lüge mehr? Doch darüber konnte ich mir später Gedanken machen. Wenn die Kinder in Sicherheit waren.
    »Ein kleines Vögelchen hat mir gesagt, dass Sie die Kreatur, die Sie angegriffen hat, mit einem Kreuz vertrieben haben. Es sagte mir, es sei … eine mächtige Waffe.«
    Aus den Augenwinkeln sah ich sie plötzlich neben mir. »Wer ist dieses kleine Vögelchen«, schnurrte sie, »das von dem Blutkreuz weiß?«
    Ich fasste mir ein Herz. »Ein Uhu.«
    Schweigend gingen wir weiter, bis wir uns dem weißen Muschelkreis genähert hatten. Auch ohne meine übermenschlich feinen Sinne hätte ich zurückgefunden, denn die Kreuze an den Bäumen begannen schon zu schimmern, als Sabina noch mehr als zehn Meter entfernt war, und wurden dann immer heller, bis sie schließlich stehen bleiben und die Augen mit der Hand beschirmen musste.
    Sie hatte Schmerzen, wie ihre atemlose Stimme verriet, als sie sagte: »Ich rieche den Schöpfer. Es ist ganz sicher ein Rousseau.« Mit der Hand vor Augen wich sie ein paar Schritte zurück. »Über diesem Ort liegt der Geruch der Vergangenheit, des Bösen, das einst hier bekämpft und besiegt wurde. Der starke verbrannte Gestank von Hexenmagie. Ich rieche das Blut der Opfergaben. Hexenblut, das hier vergossen wurde. Das Blut unserer Sünde.
    Ich habe gesündigt«, stöhnte sie, »und nun hat sich unsere Sünde vervielfacht.« Ihre Stimme wurde zu einem lauten Wehklagen. »Unsere Sünde hat sich vervielfacht.«
    Von Schmerzen geplagt, kauerte sie sich zusammen, den Rücken mir zugewandt. Als schließlich das Klagen verstummte und auch sein Echo verklungen war, legte sich Stille über den Wald. Eine glasklare, alles durchdringende Stille, als würde der Wald selbst auf etwas lauschen. Nach einer Weile flüsterte sie: »Ich werde Ihnen Ihre Fragen in der Kapelle beantworten. Gehen Sie dorthin zurück.« Dann rauschte es plötzlich in den Bäumen, ein leichter Wind erhob sich, und Sabina war fort. Die Kreuze glühten kurz auf und erloschen dann.
    Nun wusste ich ohne jeden Zweifel, wozu diese Kreise dienten. Ein Rousseau tötete Hexenkinder, weil ihr Blut und ihre Angst einem magischen Ritual Energie gaben, das bewirkte, dass ein Vamp mehr Zeit in seinem Grab verbrachte und, wenn er dann auferstand, geistig gesund war. So musste es sein.
    Mit schwerem Herzen machte ich mich auf den Rückweg durch den Wald zur Kirche.
    Am Rand des Friedhofs blieb ich überrascht stehen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sabina tatsächlich auf mich wartete, doch dort saß sie auf dem Stuhl, das Mondlicht hell auf ihrem weißen Gewand, das Gesicht im Schatten. Langsam ging ich näher und entdeckte, dass LeShawn in meiner Abwesenheit bewegt worden war. Und geköpft. Sein Körper war an den Fuß der Stufen, die zum Eingang hochführten, gerollt worden. Der Kopf befand sich neben dem Halsstumpf, die Augen Sabina zugewandt. Ein nicht nur in einer Hinsicht verstörender Anblick.
    Wieder machte ich besonders viel Lärm, als ich mich ihr von der Seite näherte und mich in meinen schweren Lederklamotten schwitzend mit halbem Po auf die Veranda setzte. Einen Fuß behielt ich auf dem Boden. Lange Zeit sagte keine von uns beiden etwas. Die Nachtluft wehte träge über den Friedhof. Nachtvögel schrien. Eine Fledermaus flatterte ganz in der Nähe vorbei. Regungslos wie eine Statue saß Sabina da, ohne zu atmen, ohne Pulsschlag, tot. Als sie Luft holte, um etwas zu sagen, zuckte ich erschrocken zusammen, doch sie starrte nur LeShawns Augen an, die im Licht des Mondes wirkten, als würden sie uns beobachten.
    »Sie erwähnten die Söhne der Dunkelheit. Die unseren sprechen nicht oft von ihnen. Ihre Schande ist auch unsere Schande.«
    Als ich nichts erwiderte, machte Sabina noch einen ihrer eigenartig klingenden Atemzüge. »Es gibt ein Stück Pergament, auf dem steht eine Übersetzung der Geschichte von den Anfängen der unseren und der ersten Prophezeiung unseres Erlösers. Das Original wurde oft kopiert, oft übersetzt. Ich als Priesterin bewahre ein Stück der Originalrolle und

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