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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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vermutlich auch in diesen Rahmen, aber versteckt hinter anderen, weniger wichtigen Bildern. Einige der späteren wurden vielleicht auch hier angefertigt. Aber das ist das Protokoll der Rousseaus über die Experimente, die den Clan vom Wahnsinn befreien sollten.«
    »So konnten sie hergebracht werden, ohne dass jemand davon erfuhr«, sagte Evangelina.
    Die Malstile variierten ebenso sehr wie die Experimente. Auf den älteren Bildern gab es kein Pentagramm innerhalb des Kreises. Und keine Kreuze an den Bäumen. Auf den neuesten Bildern waren alle Elemente, die ich an der Grabstätte vorgefunden hatte, zu erkennen. Außer … »Auf den älteren Bildern sind der Kreis und das Pentagramm in die Erde geritzt worden, wie mit einem Spaten. Auf den neueren bilden andere Dinge die Kreise. Auf dem einen etwas, das aussieht wie Puder oder Mehl, auf dem anderen sind es Blumen. Federn. Und auf zwei weiteren Steine, einmal Kieselsteine, einmal eine Art Backsteinstücke.«
    »Und die zeremoniellen Athamen für die Opferzeremonie sind auf den älteren Bildern aus Stahl. Auf den neueren sehen sie aus wie aus Silber«, sagte Evangelina. »Und die die Rituale durchführenden Vamps ändern sich.«
    »Und da ist wieder dieser bärtige Typ. Er ist auf«, Evangelina zählte, »sechs der späteren Gemälde zu sehen. Seht euch seine Position an. Fast, als habe er jetzt das Sagen. Und ich wette, die Halskette, die er immer trägt, ist ein Amulett, mit dem er den anderen Macht entziehen kann.«
    Ich betrachtete das Amulett genauer. Mit Edelsteinen kannte ich mich nicht gut aus, aber dieser hier sah aus wie ein pinkfarbener Diamant oder ein verwaschener, blasser Rubin, ungefähr von der Größe eines Daumens vom obersten Gelenk bis zur Spitze, der rundum facettiert war. Er hing an einer schweren Goldkette in einer dicken Fassung in Form von Hörnern und Krallen. Der Schmuck sah barbarisch aus, brutal und mächtig, ein Artefakt aus einer fernen Zeit, von einem fernen Ort.
    »Das haben sie mit meinen Babys vor?«, fragte Molly. Von dort, wo sie stand, konnte sie alle Bilder sehen. Sie hatte die Fäuste so fest geballt, dass ihre Finger weiß waren, und ihre Züge drückten Angst und Trauer und eine wilde Wut aus. Ich wollte ihr versprechen, dass ich ihre Kinder rechtzeitig finden und sie retten würde. Doch damit würde ich eher mir selbst Mut zureden. Denn nun wusste Molly, womit wir es zu tun hatten. Stattdessen nickte ich und trat zu dem letzten Bild aus dem achtzehnten Jahrhundert. Darauf war eine Person zu sehen, die sich sonst auf keinem der anderen Gemälde fand. Mit wehendem Gewand und blitzenden Augen rannte sie einen Hügel hinunter, in den Händen ein flammendes, blutiges Kreuz. Sabina Delgado y Aguilera eilte zu Hilfe, ihr Gesicht zu einem Schmerzensschrei verzogen, die Arme in Flammen, die züngelnd nach ihrem Körper griffen. Die Vamps in dem Kreis flüchteten mit entsetzten Gesichtern.
    Sabina hatte ganz genau gewusst, wovon ich sprach, als ich ihr von dem jungen Rogue und dem Hexenkreis im Wald erzählte. Und sie hatte sich nichts anmerken lassen.
    Es klopfte leise an die Tür. Molly fuhr herum. Ihre Wut und ihre Panik lagen bitter in der Luft. Niemand hatte daran gedacht, das Haus mit Schutzbannen zu sichern. Ich spähte durch die Scheibe und warf dann einen Blick über meine Schulter. Rick hatte seine Waffe gezogen und Evan die Hände abwehrend gehoben. Ich öffnete die Tür. Auf der Veranda standen zwei mir unbekannte Hexen. Doch ich erkannte ihre Witterung.
    Sofort sprang Beast auf; ich spürte ihr Fell unter meiner Haut, ihre Krallen scharf in meinen Fingerspitzen. Kinderdiebe! Mit einem Satz war Beast in meinen Gedanken. Blitzte in meinen Augen.
    Eine der Hexen, zart und blond, machte hastig einen Schritt zurück, Entsetzen in den Augen. Riss die Hände in die Höhe, die Handflächen nach vorn, in denen sich die Energie sammelte. Doch bevor sie ihren Zauber werfen konnte, sprang ich. Packte sie, drückte ihr einen Vampkiller an die Gurgel. Der Geruch der Kinderdiebin stieg mir ölig in die Nase. »Gibt es einen Grund, warum ich dich nicht auf der Stelle töten sollte?«, knurrte ich.
    Schreie erklangen um mich herum. Die andere Hexe flehte. Molly rief meinen Namen. Evan brüllte. Aber die Todesangst der Hexe roch und schmeckte süß. Berauschend. Ich wollte ihr Blut. Ich zog die Klinge über ihre Haut, nur ein paar Zentimeter. Die Haut der Hexe teilte sich. Sie weinte. Ich sog die Luft ein und lächelte, zeigte meine

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