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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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keine Zeit. Aber Molly entdeckte die beiden Plastiktüten und die Fetisch-Halskette, die ich mir drinnen geholt hatte, und versperrte mir den Weg zurück zu meinem Bike. Ich überlegte, ob ich einfach durch das beschädigte Fenster springen sollte, stellte aber mit einem Blick darauf fest, dass es mit Sperrholz vernagelt war und Evan sich davor aufgebaut hatte, die Arme vor der Brust verschränkt, der rote Bart vom Schlaf zerzaust. Seufzend sah ich Molly in die Augen und ließ ein bisschen von Beast in mir aufsteigen. »Du weißt doch, dass du mich nicht einsperren kannst.«
    Ihr weißes Nachthemd schmiegte sich an ihre runden Kurven, sie wirkte zu weich und feminin, um es mit mir aufnehmen zu können. Doch ihr Gesichtsausdruck sprach eine andere Sprache. Sie war fest entschlossen, mich aufzuhalten, falls ich versuchen sollte, an ihr vorbeizukommen. »Pech.« Als ich sie böse ansah, sagte sie: »Erst sagst du uns, was vor sich geht. Warum du … « Ohne den Satz zu beenden, zeigte sie auf die Halskette.
    »Es ist die erste Nacht des Vollmonds. Und ich glaube … ich hoffe … dass ich heute Nacht die Ritualstätte finden kann. Aber dazu muss ich jetzt gleich gehen.«
    »Und du glaubst, wir lassen es dich mit schwarzer Magie aufnehmen, mit einem mächtigen Blutritual, ganz allein ?«, fragte sie entsetzt, als sei ich von allen guten Geistern verlassen. »Jane Yellowrock. Jemand hat unsere Kinder entführt . Wenn du glaubst, du weißt, wo sie sind, dann kommen wir mit. Ob dir das gefällt oder nicht.« Ihr Gesicht wurde hart. »Und außerdem sind die Vampire, die unsere Kinder in der Gewalt haben, Hexen. Du wirst uns brauchen, um in die Rituale einzugreifen, ohne dass die ganze Energie verrücktspielt. Was ist denn?« fragte sie, als sie mein überraschtes Gesicht sah. »Wusstest du nicht, dass es gefährlich ist, ein magisches Ritual zu unterbrechen? Für diesen Kampf brauchst du unsere Hilfe. Auch, um unsere Kinder zu schützen.«
    »Ich weiß«, grummelte ich und dachte an den Geruch des zerrissenen, gesprengten Schutzbanns. »Aber ihr behindert mich bei meiner Suche«, sagte ich, und gab ihr mit Blicken zu verstehen, dass ich in Katzengestalt sein würde. »Meine … Leute werden in der Nähe sein. Mit Schusswaffen.«
    »Die das Blutritual nicht stoppen können, dazu braucht man eine Explosion, die euch alle ohne Unterschied umhaut.«
    »Mist.« Mein Plan hatte offenbar Lücken.
    »Wir bleiben in der Nähe«, versuchte sie zu handeln, »bei den Leuten, mit denen du zusammenarbeitest. Außer Sichtweite. Wenn du die Stätte gefunden hast, rufst du uns mit dem Handy an. Dann kommen wir. Und wir können deine Waffen mitnehmen.«
    »Warum soll sie denn nicht ihre Waf – «
    Mit einer einzigen Bewegung schnitt Molly ihrer Schwester das Wort ab, einem Handkantenschlag durch die Luft. »Unwichtig.« Evangelina verstummte. Sie war in dem Durchgang zur Küche aufgetaucht und verstellte mir damit einen weiteren Ausgang, ein Umstand, der Beast gar nicht behagte. Drei wütende Hexen hatten sie in die Ecke getrieben. Ihre Krallen fuhren aus und bohrten sich in meinen Geist. »Wo wirst du sein?«, fragte Molly.
    Ich seufzte. Beast war nicht die Einzige, die sich wie in der Falle fühlte. Im übertragenen Sinn hatte Molly auch mich gerade in die Ecke gedrängt. Ich wusste, was passierte, wenn ein Zauber nicht so lief, wie geplant, wenn magische Energie die Grenzen des Rituals, das sie kontrollierte, durchbrach. Das konnte schlimm ausgehen. Und außerdem hatte sich herausgestellt, dass diese Energien mit meiner eigenen Magie auf nicht vorhersehbare Art kollidierten. Widerstrebend sagte ich: »Ich konzentriere mich auf ein Gebiet im New Orleans City Park namens Couturié Forest. Es misst über hundert Hektar, und ich werde querfeldein gehen. Ihr werdet mich niemals rechtzeitig finden.«
    Ohne den Blick von mir zu nehmen, sagte Molly: »Evangelina?«
    Ihre Schwester ging in ihrem langen Schlaf-Shirt an mir vorbei und reichte Molly etwas. Molly rieb mit dem Daumen über die Oberfläche und hielt es mir entgegen. Es war ein Kieselstein, auf den ein schwarzes Symbol gemalt war. Er war mit Silberdraht umwickelt und hing an einer Silberkette, die lang genug war, dass ich sie in meinen beiden Gestalten tragen konnte. »Häng dir das um den Hals. Für ungefähr eine halbe Stunde wirkt es wie ein Peilsender. Um es zu aktivieren, musst du die Rune zehn Sekunden lang zwischen Daumen und Zeigefinger halten, dann wissen wir ungefähr, wo du

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