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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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soweit man das bei Vampiren sagen konnte. Und ihr Bodyguard, der Troll, redete über mich? Ich wusste nicht, ob mir das gefiel, aber ich wollte den Wachmann des Vamprates nicht verärgern. Daher zuckte ich die Achseln und klärte ihn nicht auf.
    »Geben Sie uns allen Spitznamen?« Als ich wieder ganz leicht die Achseln zuckte, sagte er: »Wie ist denn meiner?«
    Leicht verlegen musterte ich ihn von Kopf bis Fuß.
    »Nein, echt. Wie ist meiner?«
    Ich seufzte. » WWF .«
    Nach einer Weile sagte er: »World Wrestling Federation?« Ich nickte, und er lachte anerkennend. Dann strich er sich nachdenklich über die Glatze. » WWF . Das gefällt mir.« Vor einer Tür blieb er stehen und klopfte, bevor er sie öffnete. Dahinter befanden sich ein kleiner Raum, ein noch kleinerer Schreibtisch und ein riesiger Safe, dessen dicke, schwarze Tür offen stand und den Blick auf Geldstapel und Papiere freigab. In einem ledernen Schreibtischsessel saß eine verhutzelte, faltige alte Frau, die ich auf der Stelle und aus wohl naheliegenden Gründen Rosine taufte.
    »Ernestine, dies ist Jane Yellowrock«, sagte WWF .
    Die Frau starrte meine Stiefel an und log: »Ich bin entzückt.« Ihr Akzent war britisch, vielleicht walisisch, und ich schätzte, dass sie über hundertfünfzig Jahre alt war. Blutdiener waren langlebig, die längere Lebensdauer war einer der Vorteile, wenn man Vamps das eigene Blut trinken und sich, zu wonach auch immer ihnen der Sinn stand, benutzen ließ.
    WWF sagte: »Ms Dominique möchte, dass du ihr einen Scheck über zwanzigtausend ausschreibst und eventuell einen weiteren über einhundertzwanzig, zahlbar beim Todesnachweis von sechs jungen Rogues.«
    Rosines Brauen hoben sich fast bis zu ihrem Haaransatz und zogen dabei die Falten um ihre Augenlider hoch auf ihre Stirn. »Sechs? Ach!« Sie fixierte mich, und aus einem Grund, den ich mir selbst nicht erklären konnte, fühlte ich mich wie damals als Teenager, als ich in Mr Rawls Büro gerufen wurde, weil ich unartig gewesen war. In Kinderheimen wird schnell und streng bestraft, vor allem Schlägereien, und auch wenn die Strafen keine körperlichen Züchtigungen waren, waren sie doch unangenehm. Und ich geriet früher oft in Schlägereien, was eine Vielzahl von Gründen hatte. Sieben Vamps zu erlegen, wäre sicher nicht ohne einen Kampf abgegangen, deswegen vermutlich jetzt mein Unbehagen. »Sechs«, wiederholte sie und klang milde überrascht. »Recht bemerkenswert.«
    Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, deswegen sagte ich nichts, sondern sah mich in dem Büro um, merkte mir die Daten der Vamppartys, die in Ernestines Kalender eingetragen waren, und alles, was ich im Safe identifizieren konnte, und starrte das elektronische Gehirn eines Sicherheitssystems an, während sie den Scheck ausstellte und dabei mit dem antik aussehenden Füller zahlreiche Schnörkel und Verzierungen machte. Sie blies auf den Scheck, als brauchte die Tinte eine Weile, um zu trocknen, dann schob sie ihn mir über die Schreibtischplatte zu, zusammen mit einer Karte. Darauf stand in der Mitte ihr Name mit den Initialen CPA und darunter eine Telefonnummer. »Bitte schön, meine Liebe. Das nächste Mal rufen Sie bitte vorher an. Dann bereite ich den Scheck vor und hinterlege ihn am Empfang.«
    Damit ich Rabauke nicht wieder mit meinen matschigen Stiefeln hier hereinspazierte. Verstanden. »Danke«, sagte ich, nahm den Scheck und faltete ihn. WWF ging rückwärts aus dem Raum, und ich folgte ihm unverzüglich. An der Haustür sammelte ich meine Waffen wieder ein und verabschiedete mich von WWF , indem ich zwei Finger hob.
    Draußen auf der Straße, den schwülen Wind an meinen Zähnen spürend, erschauderte ich. Wenn ich lebend aus dem Sitz des Vampirrates herauskam, fühlte ich mich jedes Mal, als hätte ich eine Schlacht geschlagen und überlebt. Nicht gewonnen. Nur überlebt. Und aus einem Grund, den ich nicht benennen konnte, war es dieses Mal schlimmer als das letzte Mal gewesen.

3
    Goldene Augen, meine Tochter
    Wieder zu Hause, schlüpfte ich durch den Schutzbann, der auf irgendeine geheimnisvolle Weise, die Molly mir einmal hatte erklären wollen, ohne dass ich etwas verstanden hätte, auf mich programmiert war. Nachdem ich die Waffen weggeschlossen hatte, damit die Kinder sie nicht in die Finger bekamen, zog ich mich aus, duschte und fiel ins Bett. Beast hatte mich gedrängt, mich zu wandeln, damit sie bis zum Sonnenaufgang auf die Pirsch gehen konnte, aber ich brauchte

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