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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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einem Knoten zusammen und sortierte die Gerüche. Normalerweise hat jede Art von Magie einen ganz eigenen Geruch. Die eine ist ein bisschen pfeffrig, vielleicht mit einem Hauch von Würze, die nächste riecht wie frisch gebackene Kekse oder umgegrabene Erde oder Holzrauch. Obwohl ich keine Synästhetikerin bin, habe ich doch festgestellt, dass Hexenmagie oft pflanzlich und blau riecht, wie Kornblumen. Und manchmal blassgelb. Meine eigene Magie, die freigesetzt wird, wenn ich mich wandle, riecht erdig und moschusartig. Vampmagie, der Geruch, der an ihnen haftet, wenn sie jagen und dabei ihre Gaben, die Schnelligkeit und die hypnotische Beeinflussung, nutzen, ist pfeffrig und muffig, so wie getrocknete Kräuter, wenn sie zu lange gelagert werden.
    Jetzt roch ich Hexenmagie, Hexenblut und darüber eine Schicht Vamp. Einen ganz besonderen Vamp, dessen Duftsignatur so verknotet und verdreht war wie ein geflochtenes Seil. Mein Herz hämmerte. Der Schöpfer der Rogues. Ein Vamp bei Tageslicht im Freien? Oder zumindest ganz in der Nähe. Und er roch nicht verbrannt. Sondern so gut genährt und gesund wie ein totes Ding nur riechen kann. Meine Nackenhaare stellten sich auf, und Beast duckte sich in mir, die Krallen ausgefahren. Und gerade jetzt hatte ich weder Pflock noch Kreuz zur Hand. Es war ein Fehler gewesen, das Haus ohne sie zu verlassen. Aber es war noch Tag, um Himmels Willen.
    Ich sog die Luft in den geöffneten Mund, suchte nach einer bekannteren Duftsignatur, doch fand sie nicht. Bliss war in der letzten Zeit nicht hier draußen gewesen. Ganz um das Haus herumzugehen, wäre überflüssig gewesen, deshalb klingelte ich an der Hintertür. Der Troll öffnete sofort. Mit sorgenvollem Gesicht rieb er sich über die Glatze. »Zeigen Sie mir die Tapes«, sagte ich statt eines Grußes. »Und bringen Sie alle Mädchen hier herunter. Ich muss mit ihnen reden.« Dann fügte ich ein »Bitte« hinzu, was der Troll mit einem Grunzen quittierte, während er mich zu dem neuen Steuerpult der Überwachungsanlage führte, das in einem über zwei Meter hohen schwarzen Lackschrank mit goldenen Drachen auf den Türen versteckt war. Vor diesem lag der gleiche neue dicke orientalische Teppich wie im Eingang, in kräftigen Gold-, Braun- und Schwarztönen. Sehr elegant. Der Troll hatte umdekoriert.
    Das Steuerpult – ein Modell mit dem Namen Visual Security Operations Console Sentential der Firma Boeing oder auch kurz VSOC , das ursprünglich für die amerikanischen Botschaften in allen Ländern der Welt entwickelt und für den Hausgebrauch angepasst worden war – war jedenfalls brandneu. Leo hatte die Kosten für die Installation der Anlage übernommen. Jetzt waren die alten Kameras mit der neuen Software verbunden, und neue Sensoren übermittelten 3-D-Bilder des Grundstücks, der Gemeinschaftsräume in Katie’s Ladies und, wenn die Mädchen im Haus arbeiteten, ihrer Schlafzimmer. Dies geschah zu ihrer Sicherheit, und ihnen schien es nichts auszumachen.
    Ich fand es allerdings ziemlich abstoßend, umso mehr, seitdem ich wusste, dass Leo Zugriff auf die Überwachungsanlagen der meisten Vampclans hatte, heimlich und gegen die Gesetze der Vampira Carta, und damit auch Zugang zu den Downloads. Kostenloser Porno. Keinerlei Privatsphäre für die Mädchen. Aber ich hatte es für mich behalten. Das war etwas, das ich mir für später aufsparen würde. Der Troll drückte einen Knopf, und ich hörte ihn aus der Gegensprechanlage hallen: »Mädchen, bitte versammelt euch im Esszimmer.« Nach einem weiteren Klicken sagte er: »Deon, bitte servieren Sie den Mädchen etwas zu trinken und ein wenig Fruchtsalat.«
    »Cocktails und Fruchtsalat, kommt sofort, Tom.« Deon war der neue Koch. Niemand wollte mir sagen, was mit Miss A passiert war, der alten Köchin, die von dem Leberfresser – so nannte Beast den Skinwalker, den ich getötet hatte – angegriffen worden war. Aber es sagte auch niemand, dass sie nicht mehr lebe, was ich doch irgendwie als Erleichterung empfand. Deon war ein Drei-Sterne-Koch von den Inseln, dem Miss As Stelle angeboten worden war. Allein die Tatsache, dass er neu war, machte mich nervös. Ich kannte Deon fast nicht, und wenn ein Überwachungssystem gerade dann bockt, wenn es einen neuen Hausbewohner gibt, denke ich naturgemäß als Erstes an ihn.
    »Was war zu diesem Zeitpunkt eingeschaltet?«
    »Alle Außenkameras und die in den Gemeinschaftsräumen und in den Fluren. Hier, um vier Uhr vierzehn, sehen wir Bliss aus dem

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