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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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Esszimmer kommen. Zwanzig Sekunden später betritt sie ihr Schlafzimmer und schließt die Tür. Dann geschieht nichts bis zu der Bildstörung, die eigentlich bei diesem System unmöglich ist.«
    »Unmöglich vielleicht«, stimmte ich zu. »Aber nur für Menschen. Eine Hexe könnte vielleicht eine solche Störung verursachen, ich weiß es nicht. Spielen Sie es noch einmal ab, aber die letzten zwei Minuten vor der Störung in Zeitlupe.« Doch auch, als ich die Sequenzen Bild für Bild sah, konnte ich nichts Ungewöhnliches entdecken. Keinen Magiestoß. Manchmal, das wusste ich, kann man Magie auf Film sehen, vor allem auf digitalen Aufnahmen, als vereinzelte Lichtpartikel, die das Bild trüben. Ich notierte mir, wo jedes der Mädchen und der Troll gewesen waren, als der Schnee auf den Bildschirmen einsetzte. »Zeigen Sie mir die Küche.«
    Auf dem Monitor sah ich, wie Deon, der schlank war, ungefähr einssiebzig groß und schwuler als ein Revuetänzer in den Fünfzigern, sich die Hände wusch, bevor er sich an das Sushi machte. Deon hatte mir versprochen, mir an einem Sonntagnachmittag einmal zu zeigen, wie man Sushi zubereitete. Auch Beast mochte Sushi, rohes Fleisch, das uns zur Abwechslung mal beiden schmeckte. Aber wenn Deon Bliss etwas angetan hatte, würde ich dafür sorgen, dass er es büßte. Zehn Minuten lang schnitt Deon Gemüse und rohen Lachs, bevor er verwirrt den Blick hob. Dann setzte die Bildstörung ein. Der Troll grunzte, als er den verblüfften Ausdruck auf Deons Gesicht sah. Der neue Koch hatte etwas gesehen oder gehört.
    »Das System war alles in allem zwei Minuten und vierzig Sekunden außer Betrieb.« Der Troll drückte auf RESET . »Zeit genug, dass Bliss das Haus verlassen konnte. Oder um sie zu entführen.«
    »Richtig«, sagte ich. »Spulen Sie noch mal vor und lassen Sie mich sehen, wo sich alle nach der Störung befanden.« Niemand hatte sich bewegt, außer Deon, der aus dem hinteren Fenster des Esszimmers sah, die schweren Vorhänge zur Seite geschoben, das Sushi-Messer in der Hand, und dem Troll, der vor der Bildstörung in Katies Büro über den Büchern gesessen hatte und danach vor dem Steuerpult stand. »Sie hat das Haus nicht durch die Vordertür verlassen. Und wenn sie durch die Hintertür ist, dann hätte ich … « Ich hielt inne. Dann hätte ich sie gerochen. Richtig . »Deon hat sie vielleicht gesehen.«
    »Ich habe ein schlechtes Gefühl«, brummte der Troll. »Irgendetwas stimmt hier nicht.«
    Ich sah mich in Bliss’ Zimmer um, das ganz in Eisblau und Grau gehalten war. Nichts war zerbrochen, es gab keinen Hinweis auf einen Kampf, und ihre Handtasche, in der sich ihr Ausweis, ihre Kreditkarten und ein Bündel Bargeld befanden, hing an einem Haken im Kleiderschrank. Es war sehr unwahrscheinlich, dass sie ohne sie ausgegangen wäre, zumindest nicht freiwillig.
    Von ihrem Zimmer sah man hinunter in eine Seitengasse. Ich ruckelte am Fenster, um zu sehen, ob es sich leicht öffnen ließ, und es glitt nach oben. Unter mir war ein Schuppendach. Es lag zwar über dreieinhalb Meter tiefer und sah nicht sehr tragfähig aus, doch auf diesem Wege hätte sie unbemerkt das Haus verlassen können. Dennoch glaubte ich nicht daran. Wind kam auf und trug den Geruch von Blut zu mir herauf. Es war nicht allzu lange her, seit ich Bliss’ Blut gerochen hatte, und dieses war nicht ihres. Jemand anders hatte da draußen geblutet, wo sich ebenfalls Hinweise auf Reste von Magie fanden. Wahrscheinlich war es nichts Wichtiges.
    Ich verbrachte weitere zwanzig Minuten damit, mit den Cocktails schlürfenden Mädchen zu reden und anschließend mit Deon, der als Einziger etwas gehört hatte, doch neben, nicht hinter dem Haus. Als ich ihn fragte, warum er zum Fenster nach hinten hinaus geschaut habe, hob er das Kinn. »An den Seiten des Hauses sind keine Fenster. Aber gute Ohren habe ich, und ich habe von dort einen dumpfen Schlag gehört.«
    »Okay. Danke, Deon«, sagte der Troll, als es an der Tür klingelte. »Das hilft uns weiter.« Deon wedelte einmal leicht mit der Hand und trug die verschmähten Fruchtsalate zurück in die Küche. Indigo sprang auf und rannte nach oben. Die Blondine übernahm Bliss’ frühen Kunden.
    »Ich sehe mich mal draußen um«, sagte ich. Meine Neugier wuchs. Ich benutzte die Hintertür und schlappte auf Flip-Flops an die Hausseite, wo sich ein schmaler, schmuckloser Bereich für Mülltonnen und Geräte befand. Die aufziehende Dunkelheit färbte den Himmel nun tiefblau, und

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